Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat beschlossen, von Januar 2021 bis Dezember 2023 die getrennte Erfassung von Verpackungsabfällen mit dem Gelben Sack beizubehalten. Foto: Michael

Umweltausschuss will "bewährtes" System weiterführen. Gelbe Tonne wird es nicht geben.

Ortenau  - Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags hat einige gute Gründe für den Gelben Sack gelten lassen. Er ist flexibel einsetzbar und durchsichtig. In diese Säcke kann auch keiner den Restmüll, der eigentlich in die Tonne gehört, illegal entsorgen.

Der Gelbe Sack habe sich bewährt und wird auch in Zukunft im Ortenaukreis für die getrennte Erfassung von Verpackungsabfällen für die Jahre 2021 bis 2023 eingesetzt. Dies hat der Ausschuss für Umwelt und Technik in seiner Sitzung am Dienstag, 26. November, einstimmig beschlossen, teilt das Landratsamt.

Seit 1992 werden Leichtverpackungen aus Kunststoff, Metall und Verbundmaterialien im Ortenaukreis auf diese Weise erfasst.

"Der Gelbe Sack hat sich im Ortenaukreis vor allem wegen seiner Transparenz, die es praktisch unmöglich macht, Restmüll illegal zu entsorgen, bewährt", erklärte Martin Roll, Geschäftsführer des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Ortenaukreis. Einen großen Vorteil böte auch die hohe Flexibilität bei schwankendem Abfallaufkommen, führte Roll weiter aus. Steige etwa zu bestimmten Anlässen wie beispielsweise aufgrund der Weihnachtsfeiertage die Abfallmenge, komme man anders als bei der Tonne mit den Säcken nicht an die Kapazitätsgrenze.

Auch der zusätzliche Platzbedarf für eine Tonne sei ein wichtiges Argument für den Gelben Sack. Viele dürften kaum in der Lage oder bereit sein, zusätzlichen Platz für die "Gelbe Tonne" zur Verfügungen zu stellen. Da die Säcke aus recycelten Stoffen hergestellt werden und nach ihrem Einsatz wiederwerwertet werden, spricht für die Öko-Bilanz des Systems. Dass, wie manchmal kritisiert wird, die Säcke reißen, könne weitgehend vermieden werden, wenn ausschließlich die vorgesehenen Leichtverpackungen lose, also ohne Druck, darin entsorgt werden.

Für die Sammlung und Entsorgung von gebrauchten Verkaufsverpackungen sind privatwirtschaftliche Unternehmen, die sogenannten Dualen Systeme, verantwortlich. Schüsseln, Siebe und Plastikspielzeuge, also Nichtverpackungen gelangen als sogenannte "intelligente Fehlwürfe"" in den Gelben Sack oder werden über die Grauen Tonnen eingesammelt und in der mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) des Zweckverbandes Abfallbehandlung Kahlenberg (ZAK) als Ersatzbrennstoff aufbereitet, danach vermarktet und verwertet. Im Rahmen des ZAK-Projektes "Rohstoffrückgewinnung aus Ersatzbrennstoffen", das Ende 2022 in Betrieb gehen soll, werden neben der Phosphorrückgewinnung zusätzliche stoffliche Verwertungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel die Ausschleusung von Kunststoffen bei der Aufbereitung der Abfallströme geprüft.

Bereits im Jahr 2009 hatte der Ausschuss für Umwelt und Technik einstimmig beschlossen, die getrennte Erfassung von Verpackungsabfällen mit dem Gelben Sack beizubehalten.

Es gibt kein Wahlrecht

Nach der Einführung im Jahr 1992 erfolgte die Sammlung der Gelben Säcke zunächst alle vier Wochen. Seit dem Jahr 2004 gilt der vierzehntägige Rhythmus. Nach dem Verpackungsgesetz hätte der Ortenaukreis die Bürger ab 1. Januar 2021 verpflichten können, auf die Gelbe Tonne umzustellen. Ein Wahlrecht zwischen Sack und Tonne gäbe es nicht.