Dem TV Friesenheim, hier mit Julia Meier (Mitte) steht ein schweres Gastspiel beim ASV Ottenhöfen bevor. Foto: Wendling Foto: Schwarzwälder Bote

Handball: Gegner Ottenhöfen ist extrem heimstark / Auch Schutterzell und Meißenheim müssen reisen

Den Tabellenzweiten Friesenheim (16:2 Punkte) erwartet mit dem ASV Ottenhöfen (Platz sieben, 10:10 Punkte) eine Mannschaft, die in eigener Halle eine Macht ist. Gästetrainer Ralf Mättler weiß, dass es schwer wird.

Landesliga Nord, Frauen: ASV Ottenhöfen – TV Friesenheim (Sonntag, 15 Uhr). "Zuhause ist der ASV unbesiegt, unheimlich stark. Das mag mit dem Haftmittelverbot zusammenhängen, aber auch daran, dass sie über fünf, sechs Spielerinnen verfügen, die in jedem Spiel in der Lage sind, konstant zwischen drei und sieben Treffern zu erzielen", zeigt Mättler auf. Der Unterschied zu den Auswärtsauftritten sei schon deutlich, dennoch "ist es nicht recht verständlich, warum eine so starke Mannschaft auswärts noch nichts gerissen hat", wundert er sich.

Seine Mannschaft erwartet eine schwere Aufgabe, ein personell kompakt wie auf mehreren Positionen gefährlicher Kontrahent. Mättler ist insbesondere gespannt, wie sein Team auf die in der Vorwoche von ihm geäußerte Sorge und Kritik an der zuletzt trotz Siegs fahrlässigen Chancenverwertung reagiert. "Unser Hauptaugenmerk muss in Ottenhöfen der Abwehrarbeit gelten. Aber auch der Offensive, wo wir effizienter sein müssen. Gegen Willstätt haben wir uns zu viele vergeben Chancen ohne Not erlaubt, das darf am Samstag nicht wieder so passieren", ist Friesenheims Trainer bewusst. Personell können die Gäste aus dem Vollen schöpfen – eine gute Nachricht angesichts der Qualität des Kontrahenten.

SG Freudenstadt/Baiersbronn – SV Schutterzell (Samstag, 18 Uhr). Zum Jahresabschluss erwartet die Gäste (Platz sechs, 10:10 Punkte) im Schwarzwald ein wichtiges Spiel. Und ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt wird der Riedverein durch Verletzungsprobleme geplagt. "Das ist denkbar ungünstig, aber unabhängig von der Kadergröße oder wer mitfahren kann – die Mannschaft wird ihre Chance suchen und auch in Freudenstadt darauf aus sein, Punkte mitzunehmen", sucht SV-Coach Manfred Kurz keinerlei Ausreden.

Man wisse um die SG-Stärken, habe sich auch mit entsprechenden Informationen versorgt. "Im Schwarzwald zu gewinnen, war noch nie eine leichte Aufgabe. Man darf sie nicht in schnelle erste und zweite Phase kommen lassen, selbst eine Abwehrleistung nahe am Optimum bringen und wenig Fehler machen", weiß Kurz.

Dass die Gastgeberinnen (Platz zehn, 6:12 Punkte) enorm unter Druck stehen im Abstiegskampf, könnte den Gästen zum Vor- wie auch zum Nachteil gereichen, abhängig von der Tagesform. Die SG unterlag nur hauchdünn in Nonnenweier, will sich nun um jeden Preis für eine gute Leistung mit zwei Punkten belohnen.

Aus Gästesicht würden weitere Punkte eine bisher starke Saison vergolden, viel wird aber davon abhängen, wie man in die Begegnung hineinfindet. "Man kann sagen, es kommt schon darauf an, wie wir aus dem Bus steigen und unsere Leistung dann aufs Feld bringen", bringt es Kurz auf den Punkt. Freudenstadt sei gerade daheim stark einzuschätzen, leiste sich im Spielverlauf aber auch immer wieder kleine Wellentäler. Diese gelte es, auszunutzen, um im besten Fall vorzulegen. HSG Murg – HSG Meißenheim/Nonnenweier (Samstag, 19.30 Uhr). Nach der Nervenprobe gegen Freudenstadt reist die Ried-HSG (Platz fünf, 10:6 Punkte) am Samstag zum Tabellen-Schlusslicht (1:17 Punkte). Eine im Vorbeigehen zu erledigende Aufgabe wird auch diese Partie für die Mannschaft von Trainer Stefan Wilhelmi nicht.

HTV Meißenheim ist beim Tabellenletzten in der Favoritenrolle

Dass zwei weitere Punkte – nicht nur aufgrund der sensiblen Tabellen-Konstellation – Pflicht sein müssen, versteht sich. Doch in der momentanen personellen Situation wird es auch darauf ankommen, sich in Gernsbach möglichst keine kopflosen Minuten zu erlauben, wie dies zuletzt auch gegen Freudenstadt wieder der Fall war.

"Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft aus diesem Spiel für die nächsten Aufgaben Wertvolles herausziehen kann", unterstrich Wilhelmi nach dem jüngsten Erfolg, als sein Kader lediglich zu neunt agieren konnte – und dennoch knapp gewann. Diesmal sollte die eine oder andere Alternative mehr wieder zur Verfügung stehen, ansonsten bleibt das Streben nach zwei Punkten die oberste Priorität.

Die Gastgeberinnen punkteten bisher lediglich gegen Willstätt/Auenheim, brachten dazu – jeweils in eigener Halle – den Zweiten Friesenheim in Bedrängnis. Insgesamt sollte allein die individuelle Stärke des Kaders ganz klar für die Ortenauerinnen sprechen, die aus den Begegnungen bis Weihnachten noch das Optimum herausholen wollen. "Absichern nach unten, aber durchaus auch nach oben schauen – das ist schon unser Anspruch", hielt Wilhelmi bereits im Saisonverlauf fest.