Erfolg für kommunale Arbeitsförderung. Quartalsbericht vorgestellt

Ortenau  (pme) - Es sind nur geringe Veränderungen, doch für Armin Mittelstädt und Georg Benz Grund für Freude: Seit Beginn der Aufzeichnung waren die Werte im ersten Quartal nie rückläufig, wenn es etwa um die Harzt-IV-Bezieher geht. Jetzt schon.

Es geht um ein Minus von gerade einmal 0,7 Prozent bei den Haushalten im Landkreis, die so genannte Hartz-IV-Leistungen erhalten. Dass es sich um kleine Veränderungen handelt, weiß auch Mittelstädt, der die kommunale Arbeitsförderung Ortenaukreis, kurz KOA leitet. "Was so unscheinbar klingt, ist bei genauerer Betrachtung ein grandioses Ergebnis: Zum ersten Mal, seit es die KOA gibt, sind die Fallzahlen in einem ersten Quartal rückläufig." Erstmals aufgezeichnet und ausgewertet wurden die Daten 2005. Und zwischen Januar und März sei die Zahl der Empfänger "immer gestiegen" – selbst in wirtschaftlich guten Jahren.

Der Trend sei dabei schon länger zu spüren, verrät Mittelstädt bei der Vorstellung der Zahlen im Landratsamt am Montagvormittag. "Nachdem die Fallzahlen seit Mitte 2012 kontinuierlich angestiegen waren und im April mit 8717 Bedarfsgemeinschaften ihren Höhepunkt erreicht hatten, ist ein anhaltender Rückgang zu verzeichnen."

Ebenfalls positiv sei der Trend bei den Leistungsempfängern nach Sozialgesetzbuch II, die einen Fluchthintergrund hätten: Rückläufige Flüchtlingszahlen, ein höherer Anteil aus Ländern mit niedrigen Anerkennungsquoten, längere Anerkennungsverfahren sowie "eine erfreulich hohe Zahl an Arbeitsaufnahmen sind als zentrale Einflussfaktoren zu nennen". Da mitgeholfen habe natürlich auch die "robuste konjunkturelle Lage". Die Grundsicherung für Arbeitssuchende hätte sich derart positiv verändert, "wie es vor einem Jahr wohl noch niemand für möglich erachtet hätte.

Waren es im April 2012 noch 8717 Bedarfsgemeinschaften (BG), lag die Zahl im vierten Quartal 2107 bei 8358. Heute sind es mit 8299 genau 59 BG weniger.

Ebenfalls positiv fällt die Arbeitsvermittlung aus, so Mittelstädt: Zum einen haben 398 Menschen eine sozialversicherungspflichtige Erwerbstätigkeit aufgenommen. Dazu kommen weitere 63 Arbeitsaufnahmen auf dem so genannten zweiten Arbeitsmarkt. Die Summe von 461 so genannten Arbeitsmarktintegrationen bedeute ebenfalls ein dickes Plus, erläuterten Sozialdezernent Benz und Mittelstädt: 20,4 Prozent besser als im Vorjahres-Quartal.

Gerade bei langzeitarbeitslosen Menschen seien, so die KOA, verschiedene "Vermittlungshemmnisse" vorhanden, die einem direkten Einstieg in das Arbeitsleben entgegenstehen. Mit gezielten Trainings, und Qualifizierungs- sowie Aktivierungsmaßnahmen sollen die Arbeitsuchenden fit gemacht werden für den ersten Arbeitsmarkt. Um eine positive Wirkung erzielen zu können, sei das Maßnahmepaket in den vergangenen Jahren bedarfsgerecht entwickelt. "Im März 2018 waren 1981 Teilnehmer in einer Arbeitsfördermaßnahme."

Zusätzlich befanden sich in Summe 2231 erwerbsfähige Leistungsberechtigte in einer Arbeitsfördermaßnahme. Damit hätte man das "bereits sehr hohe Niveau der vorangegangenen Quartale" gehalten. Im Ergebnis befinden sich derzeit 25,9 Prozent aller dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Personen in einer Arbeitsfördermaßnahme.

Info: Fünf Sitze

Die kommunale Arbeitsförderung Ortenaukreis, kurz KOA, ist an fünf Standorten im Landkreis vertreten: in Kehl, Offenburg, Achern, Lahr und Wolfach. Dort werden Schuldnerberatungen angeboten sowie Informationen zum Weg zurück in den Beruf.

Weitere Informationen: www.koa-ortenau.de