Der Planungsbescheid ist da: Johannes Müller (links) und Tobias Harms (rechts) freuen sich mit Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und Landrat Frank Scherer, dass der Bau der neuen Werkstatt nun in die Wege geleitet werden kann. Foto: Merck Foto: Lahrer Zeitung

Verkehr: SWEG erhält Freigabe für Bahnbetriebsgebäude / Halle von 1905 wird abgerissen

Es ist eine straffe Zeitvorgabe: Kommenden August will die Südwestdeutsche Verkehrsgesellschaft (SWEG) bereits Triebwagen in ihrer neuen Werkstatt in Offenburg reparieren. Noch steht dort allerdings die alte Wartungshalle von 1905.

Offenburg. Hier wurden noch Dampflokomotiven gewartet: Doch die Tage des mehr als 100 Jahre alten Betriebsgebäudes mit seinen sieben Arbeitsgleisen sind gezählt. Im Januar sollen die Bagger anrücken und die Stahl-Backsteinkonstruktion beseitigen, um Platz für die Moderne zu schaffen.

Dann werde es nur noch zwei Arbeitsgleise geben, erläutert Harms anlässlich der Übergabe des Planungsbescheids durch Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer aus Freiburg. Auch die Grundfläche werde sich ändern: "Das zukünftige Gebäude wird schmaler und länger als das jetzige: 90 auf 22 Quadratmeter." Der Anschluss ans Schienennetz werde ebenfalls geändert: Noch können Züge von beiden Seiten in die Halle einfahren. Später sei das nur noch von Norden her möglich.

Das zukünftige Instandhaltungswerk im Nordosten des Bahnhofareals soll zur Wartung und Reparatur der aktuellen Diesel-Triebwagenflotte genutzt werden. Vor allem ist es für die nächste Generation gedacht. Schon 2019 werden die ersten Elektrotriebfahrzeuge im SWEG-Netz fahren, ab 2022 auch im Ortenaukreis. "So nimmt die SWEG eine wichtige Vorreiterrolle auf dem Weg zu einer umwelt- und klimaverträglichen Mobilität im öffentlichen Personennahverkehr ein", lobte Frank Scherer. Der Landrat des Ortenaukreises war wie SWEG-Aufsichtsratvorsitzender Uwe Lahl zur Übergabe des Bescheids in die altehrwürdige Halle gekommen.

Wobei Harms, im SWEG-Vorstand zuständig für den Bereich Technik, mit einem Lächeln darauf hinwies, dass die Denkmalbehörde das bestehende Bauwerk nicht als Kulturdenkmal eingestuft habe. Es fehle ihm die "Originalität", sagte er. Andernfalls wäre das Unterfangen kaum möglich.

Nach dem Abriss des alten Betriebswerks, das die SWEG vor gut einem Jahr von der Bahn erworben hatte, soll dort ein Gebäudekomplex aus Werkstatt und Lager sowie Büros und Sozialräumen entstehen. Auch das Gleisvorfeld werde komplett modernisiert. Harms ist zuversichtlich: "Im kommenden Sommer wird das Gelände nicht wiederzuerkennen sein."

Eine Nutzung der bestehenden Halle durch Umbauten sei nicht möglich gewesen, heißt es. "Sie entspricht nicht mehr den Anforderungen an moderne Instandhaltungsabläufe." Die Regierungspräsidentin wies in diesem Zusammenhang allerdings darauf hin, dass für den Neubau keine Flächen versiegelt werden müssen. Und es stärke Offenburg als Eisenbahnerstadt.

Die Fertigstellung des Instandhaltungswerks in Offenburg ist auf die Lieferung der ersten Elektrotriebfahrzeuge an die SWEG ausgerichtet. Diese sollen von Dezember 2019 an im Netz 9b, dem sogenannten Freiburger Y – das umfasst die Münstertal-, die Elztal- und die Kaiserstuhlbahn, fahren. In der Ortenau geht es erst 2022 los.

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Die Fertigstellung des Instandhaltungswerks in Offenburg ist auf die Lieferung der ersten Elektrotriebfahrzeuge an die SWEG ausgerichtet. Diese sollen von Dezember 2019 an im Netz 9b, dem sogenannten Freiburger Y – das umfasst die Münstertal-, die Elztal- und die Kaiserstuhlbahn, fahren. In der Ortenau geht es erst 2022 los.