Der HTV Meißenheim, hier mit Steffen Gambert (rechts), verlor in eigener Halle. Archivfoto: Wendling Foto: Schwarzwälder Bote

Handball: HTV Meißenheim enttäuscht bei Heimniederlage / TuS Altenheim mit überzeugendem Auftritt / HGW Hofweier gewinnt

So langsam verschärft sich die Situation für Meißenheim in der Südbadenliga. Bei der Heimniederlage gegen Kappenwindeck ließ das HTV-Team viele Wünsche offen.

(tom). HTV Meißenheim – SG Kappelwindeck/Steinbach 27:32 (12:17). Ganz bewusst nahm HTV-Coach Frank Ehrhardt nach der Partie erstmals den Terminus "Abstiegskampf" in den Mund. "Wir hatten keine Einstellung im Spiel, haben zwar viel probiert, es lief aber wenig zusammen. Wir müssen jetzt zügig Einstellung und auch die Motivation erhöhen, denn wir sind jetzt Bestandteil des Abstiegskampfs", gab Ehrhardt seinen Spielern mit auf den Weg in diese Woche. Verfolgt wurde der Riedverein daneben vom Verletzungspech: Mit Daniel Velz fiel auch der zweite etatmäßige Torhüter aus, Pascal Fleig musste ebenso neuerlich verletzt passen.

Lediglich in den ersten paar Minuten war der Riedverein präsent, verlor dann jedoch komplett den Faden und lief nur noch hinterher. Das bekanntlich auf hohes Tempo ausgerichtete Spiel der Gäste avancierte zum Buch mit sieben Siegeln für Meißenheim – was man auch defensiv versuchte, Kappelwindeck fand ebenso routiniert wie vielfältig Wege und Lösungen, um wieder und wieder seine Treffer zu erzielen. Über 7:10 (18.) zog die SG erstmals etwas höher weg, die Serie vom 10:12 (22.) zum 10:16 (28.) mit mehreren torlosen HTV-Minuten stellte einen weiteren Knackpunkt dar. "Kappelwindeck hat clever und routiniert sein Spiel durchgezogen, uns haben die Ansätze gefehlt, es lief nichts zusammen", merkte der HTV-Coach enttäuscht an.

Nach fünf Treffern Rückstand bei Halbzeit setzte sich der Negativtrend auch im zweiten Abschnitt nahtlos fort. Über 16:22 (37.) und 22:28 (53.) pendelte sich der Abstand grob auf konstanter Ebene ein. "Vielleicht war das auch ein schlechter Tag heute. Aber im Abstiegskampf darf man sich den eigentlich nicht erlauben", brachte es Ehrhardt knapp auf den Punkt. Am Ende kassierte man gegen einen lauf- und abschlussstarken Gast eine auch in dieser Höhe nicht unverdiente Heimniederlage. Das erhöht den Druck vor der Heimpartie kommende Woche gegen den direkten Kontrahenten TuS Oberhausen. Meißenheim: Bader, Blum; Dustin Ammel 3, Engel 7/3, Dennis Ammel 2, Funke 2, Fortin, Schröder, Gambert 1, Nickert 3, Häß 1, Lederle, Jochheim 3, Hügli 5. (tom). Südbadenliga: TuS Altenheim – SG Muggensturm/Kuppenheim 25:17 (12:7). TuS-Coach Michael Schilling sollte vielleicht ernsthafter überlegen, eine Karriere im Bereich Wahrsagen einzuschlagen. Unter der Woche hatte er die Hoffnung geäußert, dass sein personell kleiner Kader im Verfolgerduell gegen Muggensturm eine dominante, mutige Vorstellung liefern möge. Genau das trat ein, der Riedverein feierte einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. "Das klappt leider nicht immer so, einen Spielverlauf wie gewünscht vorherzusagen", schmunzelte Altenheims Trainer am Sonntag.

Mit dem Gezeigten seines (Rumpf-)Teams konnte er sehr zufrieden sein. Gunther Zölle im Tor erwies sich als nahezu unbezwingbare "Krake", zog "sicher 15 bis 20 Bälle, darunter viele freie Chancen" (Schilling) aus dem Verkehr. Kevin Höfer, zuvor noch nie als offensiver Kreisläufer eingesetzt, lieferte eine starke Vorstellung, sein vielleicht bestes Spiel für den Verein.

Altenheimer Abwehr ist kaum zu überwinden

Auch eine persönliche Reaktion aus dem Mannschaftskreis gefiel dem Coach überaus. "Wenn Jan Meinlschmidt nach dem Spiel zu mir kommt und sagt, er habe heute richtig Bock gehabt auf Abwehrarbeit, dann zeigt das, welch guten Geist die Mannschaft hatte", unterstrich Schilling.

Über 10:4 (19.) führten die Gastgeber zur Pause mit fünf Treffern, zeigten ihre Stärken insbesondere in der engagierten Defensivarbeit. "Offensiv war das kein Feuerwerk, wir haben auch Bälle weggeworfen, Chancen nicht genutzt. Aber diese Abwehr, das war einfach super-stark gespielt", zeigte sich Schilling voller Freude über die Leistung der Seinen. Im zweiten Abschnitt zog der TuS über 16:10 (38.) und 22:15 (53.) einsam seine Kreise, konnte am Ende den Vierten des Klassements ebenso deutlich wie ungefährdet hinter sich lassen."Es war gerade zu Beginn keine einfache Saison, aber wir haben uns durch gebissen, zum Ende hin die Leistungen gezeigt, die wir uns erhofft hatten. Und das hat großen Spaß gemacht", zeigte sich der TuS-Trainer hoch zufrieden. TuS: Zölle, Grangé; Sutter 9, Wölk, Pfliehinger, Rudolf 1, Meinlschmidt 5, Farrenkopf 1, Höfer 4, Glunk 2, Kugler 2, Gieringer, Lehmann 1.

(ps). HSG Freiburg – HGW Hofweier 21:25 (10:11). Elf Siege, ein Remis und eine Niederlage, so die stolze Vorrunden Bilanz des HGW nach der Partie in Freiburg. Beim Auswärtserfolg machten es sich die Gäste aber unnötig schwer: Zwei Strafwürfe und etliche glasklare Möglichkeiten blieben ungenützt. Selbst ein 8:11 in der 28. Minute wirkte nicht befreiend. Vielmehr hatte Freiburg bis zur Pause wieder auf 10:11 aufgeschlossen. Auch in der 49. Minute, beim 18:19, war die Partie immer noch offen. In der Schlussphase musste Freiburg aber doch dem Aufwand Tribut zollen und musste hinnehmen, dass Hofweier bis zur 53. Minute auf 19:23 enteilte. Beim 20:25 in der 57. Minute war der Auswärtssieg dann endgültig gesichert.

Die Mannschaft hatte sich die Begegnung in Freiburg durch die schludrige Chancenverwertung selbst schwer gemacht und die Nerven von Fans und Verantwortlichen unnötig gereizt. Die Zusammenfassung von Trainer Michael Bohn: "Gute Abwehrarbeit, gut anzuschauender Spielaufbau, absolut schlampige Chancenverwertung. 21 Gegentore gehen in Ordnung. Aber nur 26 eigene Treffer sind einfach zu wenig."

Für Hofweier ist die Vorrunde beendet, der Start in die Rückrunde ist am 25. Januar mit der Partie beim TV Herbolzheim. Fünf Wochen Zeit für Regeneration und Vorbereitung auf die Jagd nach dem TuS Steißlingen. HGW: Spraul, Nikolic, Blasius, Schade 2, Herbert, Bächle 3, Kunde 4/1, Schlampp 3, Knezovic 4, Isenmann 3, Dittrich 5, Jankowski 2.