Archivfotos:Schabel Foto: Lahrer Zeitung

In Offenburg entsteht derzeit ein Zentrales Impfzentrum / In die Lahrer Rheintalhalle soll ab Januar eines von zwei weiteren geplanten Kreis-Impfzentren kommen

Die Stadt Offenburg hat mit dem Zentralen Impfzentrum ein Mammutprojekt angepackt. Seit Mittwoch läuft der Aufbau in der Messe-Eishalle. Ab dem 15. Dezember soll dort bereits geimpft werden können – falls dann ein Impfstoff vorliegt.

Offenburg. Das Zentrale Impfzentrum (ZIZ) in Offenburg stellt als eines von neun in Baden-Württemberg die Speerspitze der Corona-Impfkampagne dar. Dort sollen – sobald ein Impfstoff vorhanden ist – täglich bis zu 1500 Menschen aus Mittelbaden gegen Corona geimpft werden. Ab Januar kommen dann zwei Kreis-Impfzentren dazu, teilt das Landratsamt mit (siehe Info). Eines davon soll in der Rheintal-Sporthalle in Lahr, das andere parallel zum ZIZ auf dem Gelände der Messe Offenburg betrieben werden.

Pressevertreter durften bereits einen Blick in das künftige Zentrale Impfzentrum werfen. Seit Mittwoch bauen Messearbeiter in der Offenburger Eishalle Kabinen für Arztgespräche, Impfungen und Sanitätsbereiche.

Wer kann sich im ZIZ impfen lassen?

Zunächst sollen Corona-Risikogruppen und Menschen mit sogenannten systemrelevanten Berufen dort geimpft werden, erklärt Offenburgs Katastrophenschutzbeauftragter Peter Schwinn bei einem Rundgang. Er hat die Gesamtorganisation übernommen – die Federführung liegt bei der Stadt. Mit der Konzentration auf systemrelevante Berufsgruppen wie etwa Krankenpfleger und Ärzte könne die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems sichergestellt werden, so Schwinn.

Wie kann man sich anmelden?

Wer zu einer bevorzugt zu behandelnden Gruppe gehört, kann unter Telefon 11 61 17 kostenlos einen Impftermin und einen Zugangscode anfordern, erklärte Schwinn.

Wie ist der Ablauf vor Ort?

"Wir bilden vier Blöcke à 38 Personen", erklärt der Katastrophenschutzbeauftragte. Am Anfang stehe die Registrierung mit dem Zugangscode, diese solle pro Person etwa fünf Minuten dauern. In einem rund 100 Quadratmeter großen Wartebereich gebe es dann ein 20-minütiges Aufklärungsvideo zu sehen. Wer danach noch Fragen habe, könne in einer nächsten Station mit einem Arzt sprechen. Die Impfung selbst dauere nur rund vier Minuten, so Schwinn. Am Ende sind 30 Minuten in einem Sanitätsbereich vorgesehen, falls "doch jemand Kreislaufprobleme bekommen sollte".

Wie sind die Öffnungszeiten des ZIZ?

Zwischen 7 und 20 Uhr täglich wird im Zwei-Schicht-Betrieb geimpft – auch an Sonn- und Feiertagen. Bis Ende April soll das ZIZ in Betrieb bleiben.

Wer übernimmt die Impfungen?

Pro Schicht seien 13 Ärzte eingeplant, erläutert Schwinn. Die müssten dann sowohl beraten als auch Injektionen verabreichen. Die Impfung selbst könnten die Mediziner aber auch an medizinisch-technische Fachkräfte delegieren.

Wie viel Personal ist eingeplant?

Rund 250 Mitarbeiter seien notwendig, um das ZIZ in zwei Schichten zu betreiben, erklärt Schwinn. Er zeigte sich trotz der durch Corona zusätzlich verschärften Personalsituation im Gesundheitsbereich zuversichtlich, dass dies gelingen werde. Etliche pensionierte Ärzte hätten bereits ihre Mitarbeit angeboten, Unterstützung durch den Klinikkonzern Mediclin und das Ortenau-Klinikum stünde in Aussicht. Zudem stehe die Bundeswehr bei Engpässen bereit.

Was kostet der Betrieb des Impfzentrums?

Pro Monat rechnet Katastrophenschutzbeauftragter Schwinn mit rund zwei Millionen Euro Kosten – davon allein 1,4   Millionen für den Personalbereich. Wer im ZIZ arbeitet, soll auch bezahlt werden, so Schwinn. Offenburgs OB Steffens kündigte im Vorfeld einen Vertrag zwischen der Stadt und dem Land bezüglich des ZIZ an, darin gehe auch um Kosten-Erstattung.

Was ist mit Menschen, die nicht ins ZIZ kommen können?

Sogenannte mobile Impfteams sollen die Menschen in Alten- und Pflegeheimen sowie schwer bewegliche Personen versorgen, erklärt Schwinn.