Bei zwei zeitgleichen Demonstrationen zum Tod des Offenburger Arztes standen sich am Samstag vor dem Offenburger Rathaus jeweils bis zu 300 Teilnehmer beider Gruppen gegenüber. Hinten im Bild die "besorgten Bürger" mit AfD-Unterstützung, vorne die linke Gegen-Demo. Und dazwischen Dutzende Polizisten. Viele Bürger verfolgten die Aktion, die friedlich ablief. Foto: Braun Foto: Lahrer Zeitung

Kundgebungen: Polizei stark im Einsatz

Offenburg. Die beiden Demonstrationen in der Offenburger Innenstadt anlässlich der tödlichen Messerattacke auf einen Arzt vorige Woche verliefen am Samstagnachmittag weitgehend ruhig und nahezu friedlich.

"Besorgter Bürger" rund um den AfD-Landtagsabgeordneten Stefan Räpple hatten zu einer Kundgebung vor dem Offenburger Rathaus aufgerufen. Für sie war von der Polizei ein Platz mit Gittern eingezäunt worden. Räpple und andere Redner äußersten scharfe Kritik an der Asylpolitik. Afrikaner seien für ihren Hang zur Messerstecherei bekannt, sagte Räpple ins Mikrofon der SWR-Nachrichten.

Eine Gegenkundgebung linker Gruppierungen zog währenddessen vom Bahnhof Richtung Rathaus und traf dort auf die andere Demonstration. Beide Gruppen, streng getrennt von Dutzenden Polizisten, standen sich lange schweigend gegenüber. Die linken Gruppen trugen Transparente, auf denen sie sich gegen Hass und die AfD aussprachen. Es kam kaum zu Schreiereien und Pöbeleien, wie schon bei zahlreichen anderen Gelegenheiten.

Dutzende Polizisten hielten sich im Hintergrund in Bereitschaft, wurden aber nicht gebraucht. Nach 90 Minuten lösten sich beide Gruppen mit ihren bis zu jeweils 300 Teilnehmern wieder auf.

Flüchtlingshilfe plant einen Trauermarsch

Abseits aller politischen Aktionen plant die Flüchtlingshilfe Rebland am Mittwoch dieser Woche einen Trauermarsch für den getöteten Arzt. Er startet um 17 Uhr an der Asylbewerber-Unterkunft in der Lise-Meitner-Straße und führt durch die Innenstadt bis zur Arztpraxis, wo Blumen niedergelegt werden.