150 Teilnehmer versammelten sich am Samstag am Zentralen Busbahnhof zur Auftaktdemonstration in Offenburg. Weitere Aktionen sollen folgen. Foto: Peterkord Foto: Lahrer Zeitung

Verkehrswende: 150 Teilnehmer in Offenburg dabei / Geduldsprobe für Autofahrer

Offenburg. Die Teilnehmer der Demonstration zur Verkehrswende forderten am Samstag in Offenburg eine Infrastruktur für sicheren Radverkehr mit Radschnellverbindungen, Pollern für geschützte Radfahrstreifen und Tempo 30 auf Straßen mit Mischverkehr sowie mehr Rechte für Fußgänger. Der umweltschonende Verbund aus Fuß-, Rad-, und Kollektivverkehr müsse konsequent gefördert werden. Im Zentrum der Verkehrswende steht für das Klimabündnis Ortenau, einem Zusammenschluss von Organisationen und Einzelpersonen, die als Veranstalter der Demonstration aufgetreten sind, das Fahrrad. Zwei Drittel der Bevölkerung würden es gerne nutzen aber sie fühlten sich unsicher auf den Straßen.

Die Demonstration startete um 14 Uhr am Offenburger Busbahnhof. Gemeinsam zogen die rund 150 Teilnehmer anschließend durch die Innenstadt. Begleitet wurden sie von Polizisten auf Diensträdern, zu Fuß und in Einsatzfahrzeugen. An der Spitze des Demonstrationszugs gaben Aktivisten mit "Gehzeugen" das Tempo vor.

Neben der Schülerbewegung "Fridays for future", zeigten auch Abordnungen von der Linksjugend, vom Verein Alarm, vom Nabu, vom BUND und vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) Flagge für das gemeinsame Anliegen. Es ging ihnen um die "Rückeroberung des städtischen Raums durch die dort lebenden Menschen". Auch die Vorzüge des Gehens als klimafreundliche und gesunde Art der Bewegung wurde hervorgehoben.

Eine zentrale Forderung des Klimabündnisses ist das 30-Euro-Monatsticket für die Ortenau sowie der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Jedes Dorf und jede Stadt im Kreis müsse mindestens im Stundentakt erreichbar sein. Zu den Schichtzeiten sogar im Halbstundentakt. Für Zalando, Rulantica, den Nationalpark und das Europäische Forum am Rhein sollten sofort und unbürokratisch neue Busverbindungen eingerichtet werden, erklärt das Klimabündnis Ortenau.

"Steigt aufs Rad, rettet das Klima!" lautete ein Slogan beim Zug durch die Innenstadt. Die Autofahrer mussten sich am Stadtbuckel, auf der Hauptstraße und der Wasserstraße in noch mehr Geduld üben. Die Demonstranten zeigten sich entschlossen, den Raum auf den Straßen künftig neu zu verteilen – und das alles mit fröhlich-friedlichen Mitteln. Entschlossen wollen sie in diesem Jahr ihre Aktionen fortsetzen. Für Samstag, 28. März, plant das Klimabündnis eine sechsstündige Besetzung der Hauptstraße.