Ortenau (red/ma) - 25 Ortenauer Bauwerke, die in den vergangenen sechs Jahren erstellt wurden, gelten als "beispielhaft". Das ist die Meinung einer Jury. Unter 111 Einreichungen hat sie bei einem Wettbewerb ausgewählt. Fünf der Top-Bauwerke stehen in Lahr. Um die Qualität der bebauten Umwelt zur Diskussion zu stellen, veranstaltete die Architektenkammer unter der Schirmherrschaft von Landrat Frank Scherer gemeinsam mit dem Landratsamt das Auszeichnungsverfahren "Beispielhaftes Bauen Ortenaukreis 2014 bis 2020" durch. Ziel des Verfahrens sei es, gut gestaltete Architektur aus allen Lebensbereichen aufzufinden und durch das gelungene Beispiel weitere Impulse für die positive Entwicklung der Baukultur im Landkreis zu geben, so eine gemeinsame Presseerklärung am Montag.

Eine siebenköpfige Jury, zusammengesetzt aus vier Fach- und drei Sachjuroren, tagte bereits vor zwei Wochen unter dem Vorsitz von Monika Fritz, Architektin, Rottenburg, Landesvorstand der Architektenkammer Baden-Württemberg. Bewertet wurden die Bauwerke in den Kategorien Wohnen, Öffentliche Bauten, Industrie- und Gewerbebau, Bauen im Bestand, Garten- und Landschaftsanlagen, Städtebauliche und stadtgestalterische Projekte und Innenraumgestaltungen.

Allein auf dem Gebiet der Stadt Lahr stufte die Jury fünf Bauwerke als beispielhaft ein. Darunter gleich drei Überbleibsel der Landesgartenschau: die Ortenau-Brücke ("Ihre Form – dieser Schwung! – ist einzigartig in der Ortenau", so die Jury), die "Sporthalle+" ("geschickt versetzte Anordnung der beiden Baukörper") und die "Kita+" ("ruhige und angenehm zurückhaltende Stimmung").

Auch der Zentrale Omnibusbahnhof in Lahr überzeugte – trotz seiner sehr massiven Betonpfeiler wirke er sehr filigran, findet die Jury. Der Hausgruppe am Hang im Nussbaumhain bescheinigen die Experten eine "bescheidenen, modernen und offenen Bauweise".

Jury wählt aus 111 Einreichungen aus

Ebenfalls als beispielhaft empfinden die Juroren die Mitarbeiterwohnungen des Europa-Parks in Rust. "In der von den großen Freizeitbauten des Europa-Parks geprägten, sehr heterogenen Umgebung sind die Mehrfamilienhäuser ein wohltuender Ruhepol", heißt es zur Begründung. "Pfiffig kaschiert dieses kleine Häuschen sein rein technisches Innenleben", urteilen die Juroren über den Steuerstand für das Einlassbauwerk zum Hochwasserrückhhalteraum in Kappel-Grafenhausen. Die "Konzentration auf das Wesentliche" wiederum beeindruckte die Preisrichter am klimaneutralen Bürogebäude mit Betriebswohnung in der Ettenheimer Stückle-Straße.

Auch das kürzlich eröffnete Kinzigtalbad überzeugte: "Einzigartig ist die betonende Holzfassade, die den Altbau mit dem Neubau verbindet und das gesamte Objekt umspannt", heißt es in der Jurybegründung. "Das neue Bürgerhaus ist klar in seiner Form städtebaulich richtig platziert", urteilen die Juroren über die neugestaltete Ortsmitte im Schwanauer Teilort Ottenheim.

Auch in Offenburg finden sich einige der ausgezeichneten Bauwerke, darunter das Stegermatt-Bad, das denkmalgeschützte Burda-Verwaltungsgebäude, die neue Mühlbachpromenade oder das Areal am Kronenplatz – um einige zu nennen.

Ehrung im November

Bauherren sowie Architekten werden am 5. November mit Urkunden und Plaketten gewürdigt, die ausgezeichneten Arbeiten werden dann mit einer Ausstellung, einer Broschüre, im Internet sowie in der App Architekturführer Baden-Württemberg der Öffentlichkeit vorgestellt