Ein Bild der Zerstörung haben die beiden Täter im Offenburger Juweliergeschäft Spinner am 22. April hinterlassen. Sie waren mit einem gestohlenen Auto in die Fassade gefahren, um so ins Innere zu gelangen. Foto: Archiv: Achnitz

Zwei Männer stehen wegen drei Diebstählen in Juwelierläden in Lahr und Offenburg vor Gericht

Zwei Männer, Onkel und Neffe, sollen zwischen März und April drei Blitzeinbrüche in Juwelierläden in Lahr und Offenburg begangen haben. Beim letzten lauerte ihnen die Polizei auf und nahm sie fest. Seit Montag stehen sie nun vor Gericht.

Offenburg/Lahr. Die beiden Angeklagten, ein 41-jähriger Serbe und sein 23-jähriger Neffe, sollen mit kurz zuvor gestohlenen Fahrzeugen in die Gitter vor den Juweliergeschäften gefahren sein, um hineinzugelangen, in wenigen Minuten wertvolle Uhren und Schmuck zu stehlen und dann mit einem zweiten Fahrzeug blitzschnell die Flucht zu ergreifen. Zweimal, in Lahr und Offenburg, gelang es den Tätern, mit zusammen rund 124 000 Euro Beute zu entkommen.

Vor der dritten Tat waren die beiden Angeklagten dann von der Polizei mit einem gestohlenen Fahrzeug beobachtet worden und standen deshalb, ohne es zu bemerken, unter Observation. So wurden sie am 22. April im Offenburger Juweliergeschäft Spinner auf frischer Tat geschnappt – nur knapp drei Wochen, nachdem dieselbe Filiale mit einem geklauten VW-Bus aufgerammt worden war. Da waren das Panzerglas und die Gitter gerade erst provisorisch repariert worden. So belief sich allein der reine Sachschaden auf insgesamt gut 150 000 Euro.

Aus dem Vorstrafenregister des zeitweise in Italien lebenden Onkels geht hervor, dass er diese Einbruchsmethode schon vorher angewendet hatte, so etwa in Berlin, Bochum und Dresden. Auch in der Schweiz war der gelernte Automechaniker nach demselben Muster vorgegangen – in Interlaken, Montreux, Luzern und Genf. Insgesamt war der 41-Jährige deshalb schon zu knapp elf Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden. Sein Neffe ist hingegen bislang strafrechtlich unbescholten.

Erst beim Prozessauftakt am Montag hat der ältere der beiden, der bis dahin nur teilweise geständig war, nun zugegeben, auch bei den ersten zwei Blitzeinbrüchen samt Auto- und Motorraddiebstählen dabei gewesen zu sein. Allerdings war die Beweislast ohnehin ziemlich eindeutig. Und so besann sich der trotz Dolmetscher sehr wortkarge Serbe, den Strafrahmen von fünf Jahren und drei bis neun Monaten zu akzeptieren.

Die Hoffnung seines 23-jährigen Neffen, mit zwei Jahren auf Bewährung davonzukommen, dürfte sich wohl eher nicht erfüllen. Auch wenn er im Laufe des ersten Verhandlungstags mehrfach betonte, seine Taten zu bereuen und keinesfalls zu wiederholen – nicht zuletzt wegen der Erfahrungen in der für ihn neuen Untersuchungshaft. Letztlich bleibt aber das Urteil abzuwarten.

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So geht`s weiter

Die Urteile sollen bereits am kommenden Donnerstag, 19. Oktober, verkündet werden. Die Staatsanwältin forderte in ihrem Plädoyer für den älteren der beiden Angeklagten, den Strafrahmen von fünf Jahren und neun Monaten auszuschöpfen. Dessen Anwalt sprach sich für ein halbes Jahr weniger aus. Für den Neffen beantragte die Staatsanwältin drei Jahre Haft, seine Anwältin zwei Jahre auf Bewährung. Außerdem soll laut Staatsanwältin versucht werden, Werte in Höhe von 124 000 Euro einzuziehen. Denn die Beute aus den beiden ersten Taten ist bis heute spurlos verschwunden.