In Blindenwerkstätten werden Geschenkartikel produziert, aber nicht im Auftrag des Blinden- und Sehbehinderten Vereins Südbaden. Der Verein distanziert sich von Telefon-Verkäufern, die das behaupten. Foto: AAB Foto: Lahrer Zeitung

Trittbrettfahrer: Dubiose Firmen nutzen Mitleidsmasche aus

Ortenau (jpe). Alle Jahre wieder machen sich dubiose Firmen die Mitleidsmasche zunutze. um Geschenkartikel am Telefon zu verkaufen. Sie behaupten, es seien Produkte aus Blindenwerkstätten. Das schadet dem Ruf von seriös arbeitenden Blindenwerkstätten und nervt. Immer wieder erreichen Mischa Knebel, Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehinderten Vereins Südbaden Anrufe von Menschen, die glauben,von einer Blindenwerkstatt angerufen worden zu sein. "Sie werden aufgefordert, Waren zu kaufen, die von blinden Menschen in diesen Werkstätten hergestellt werden. Häufig hören wir in diesem Zusammenhang, dass man sich auf den Blinden- und Sehbehindertenverein Südbaden, einen anderen Blinden- oder Sehbehindertenverband oder das Blindenheim Freiburg beruft", bestätigt er auf Anfrage unserer Zeitung.

Der Blinden- und Sehbehindertenverein Südbaden habe mit diesen Anrufen nichts zu tun. Er arbeitet auch mit keiner Blindenwerkstatt zusammen. Denn in Südbaden gebe es keine Blindenwerkstätten mehr. Die Genossenschaft "Südbadisches Blindenwerk" hat seit mehr als zehn Jahren ihren Betrieb eingestellt.

"Wir distanzieren uns klar von rechtswidrigen Machenschaften. Anrufe ohne vorherige Einwilligung des Angerufenen sind verboten. Es handelt sich dabei um unerlaubte Werbeanrufe. Seriöse Blindenwerkstätten arbeiten nicht mit diesen Verkaufsmethoden. Seriöse Blindenwerkstätten rufen Sie nur an, wenn Sie sich damit einverstanden erklärt haben", so Knebel.