Hausmeister Ulrich Tränkle (links) ist für einen reibungslosen Ablauf verantwortlich. Ein gutes Verhältnis zu den Bewohnern der Gemeinschaftsunterkunft gehört dazu. Foto: Landratsamt Foto: Lahrer Zeitung

Soziales: Landratsamt bietet Stelle für den Bundesfreiwilligendienst / Abwechslungsreicher Arbeitsalltag

Insgesamt 13 Gemeinschaftsunterkünfte an sechs Standorten betreibt das Landratsamt im Ortenaukreis. Fünf Hausmeister sorgen dort täglich für einen reibungslosen Ablauf. Zu deren Unterstützung sucht der Kreis nun einen Freiwilligen.

Ortenau (red/ma). Der Aufgabenbereich der Hausmeister der Gemeinschaftsunterkünfte ist dabei breit gefächert: Von der Versorgung der Neuzugänge über die Grünpflege im Bereich der Gemeinschaftsunterkünfte bis hin zu Reparaturarbeiten und der Beauftragung von Handwerkern ist alles mit dabei, teilt das Landratsamt mit.

40 neue Bewohner kommen an einem Tag

An einem sogenannten "Neuzugangstag" kommen sogar 40 Geflüchtete aus unterschiedlichen Landeserstaufnahmeeinrichtungen an. "Da gibt es viel zu tun", berichtet der zuständige Hausmeister der Gemeinschaftsunterkünfte Gengenbach und Zell, Ulrich Tränkle, aus eigener Erfahrung.

Er und seine Hausmeisterkollegen kümmern sich um die Vorbereitung und Bestückung der Zimmer mit den Ersteinrichtungsgegenständen, die Überprüfung der Elektrogeräte und die Abholung der neuen Bewohner beim Landratsamt in Offenburg, wo nach deren Ankunft zunächst noch alle formellen Angelegenheiten erledigt werden.

Die Einrichtungen der Zimmer sind für alle Flüchtlinge gleich: ein Metallbett, ein Stahlspind und ein Stuhl – einen Tisch und den Kühlschrank teilen sich die Zimmerbewohner in der Gemeinschaftsunterkunft allerdings.

Tränkle zeigt sich von seinem Job begeistert: "Es ist kein gewöhnlicher Hausmeisterjob. Die Unterkünfte sind aufgrund ihrer dort dauerhaft lebenden Bewohner nicht zu vergleichen mit der Betreuung eines Büro- oder Fabrikgebäudes", erklärt der Hausmeister. "Durch die Fahrten der Geflüchteten in die Anschlussunterbringung der jeweils aufnehmenden Gemeinde, die internen Verlegungen und die Durchgänge wird die Arbeit noch interessanter." Es bestehe zudem eine tolle Zusammenarbeit zwischen Hausmeistern und Sozialdienst, weiß Tränkle weiter zu berichten.

Um nun auch jungen Menschen einen Einblick in den vielfältigen Alltag einer Gemeinschaftsunterkunft und die Aufgabenbereiche der Haustechniker zu ermöglichen, bietet das Landratsamt momentan eine Stelle für einen Bundesfreiwilligen in diesem Bereich an. Der Bundesfreiwilligendienst wurde als Reaktion auf die Aussetzung der Wehrpflicht 2011 geschaffen.

Ein Schnuppertag für Interessierte ist möglich

Bei Interesse stehen Alexandra Roth, Leiterin des Migrationsamts, unter Telefon 0781/8 05 90 15 und die zuständige Sachgebietsleiterin Lisa Hilberer unter Telefon 0781/8 05 91 55 zur Verfügung. Vorab könne auch ein Hospitationstag vereinbart werden, so das Landratsamt.

Bei einer Gemeinschaftsunterkunft handelt es sich um eine zweite Stufe der Unterbringung für Asylsuchende in der Bundesrepublik Deutschland. Laut der Webseite des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge handelt es sich um eine "dezentrale Unterkunft für Asylbegehrende, die nicht mehr zum Wohnen in der Aufnahmeeinrichtung verpflichtet sind".