Gesund und vielfältig: Äpfel sind kalorienarm, liefern neben Vitaminen auch gesundheitsfördernde Ballaststoffe, erklärt die Ernährungsexpertin Luzia Bollack-Beuschlein. Foto: Assanimoghaddam

Ernährung: Expertin des Landratsamts gibt Tipps rund um Herbstfrüchte / Ernte ist im vollen Gange

Ortenau - Die Apfel- und Birnenernte ist in der Ortenau in vollem Gange. Das regionale "Superfood" hat es in sich: Eine Obst-Expertin des Landratsamts erklärt Wissenswertes rund um den Nährwert, die Sortenvielfalt und die Lagerung der Herbstfrüchte.

Das beliebteste Obst der Deutschen 

Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 25 Kilogramm im Jahr ist der Apfel das beliebteste Obst der Deutschen. "Das liegt nicht nur am Geschmack – Äpfel und Birnen sind regionales Superfood", erklärt Luzia Bollack-Beuschlein, die Leiterin des Ernährungszentrums Ortenau, und zählt die Vorteile auf: "Äpfel sind kalorienarm und enthalten viele gesundheitsfördernde Stoffe.

Frucht- und Traubenzucker sind leicht verdaulich und liefern schnelle Energie. Pektin ist ein Ballaststoff mit verdauungsfördernder und cholesterinsenkender Wirkung. Vitamine, vor allem Vitamin C, stärken unser Immunsystem. Viele Mineralstoffe, besonders Kalium, erfüllen wichtige Aufgaben im Nerven- und Muskelstoffwechsel. Und sekundäre Pflanzenstoffe beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, stärken unsere Abwehrkräfte und schützen unsere Körperzellen."

Auch die Birne ist eine Herbstfrucht 

Auch die Birne sei laut Bollack-Beuschlein eine gesundheitsfördernde Herbstfrucht. Sie habe einen ähnlichen Zuckergehalt, aber einen geringeren Gehalt an Fruchtsäuren als der Apfel. Daher schmecken sie süßer und seien bekömmlicher. "Äpfel und Birnen liefern mit 55 Kilokalorien auf 100 Gramm Frucht ähnlich viel Energie. Birnen haben jedoch einen deutlich höheren Ballaststoffgehalt", so Bollack-Beuschlein.

"Dadurch wirken sie sättigend und verdauungsfördernd." Beim Vitamingehalt könne es die Birne durchaus mit dem Apfel aufnehmen. Sie enthalte zwar weniger Vitamin C, dafür reichlich Folsäure, ein B-Vitamin, das bei der Blutbildung eine wichtige Rolle spielt.

Die Schale enthält viele Vitamine 

Die Ernährungsfachfrau empfiehlt, Äpfel und Birnen mit Schale zu essen, da die meisten Vitamine direkt unter der Schale sitzen. Die Früchte sollten vor dem Verzehr gewaschen und mit einem Tuch abgerieben werden. Allergiker vertragen alte Apfelsorten wie Goldparmäne, Berlepsch oder Roter Boskoop am besten.

Diese enthalten mehr sekundäre Pflanzenstoffe, die die Allergene im Apfel inaktivieren können. Im Ortenaukreis werden vor allem die Sorten Elstar, Gala, Jonagold, Pinova, Kanzi, Braeburn und Fuji als Tafelware angebaut. Auch diese neueren Sorten werden von Allergikern in der Regel gut vertragen, wenn sie gekocht und verarbeitet wurden.

Früchte kühl und dunkel aufbewahren 

Die ersten Sommeräpfel wie Delbarestival sind zum Frischverzehr geeignet und nicht lange lagerfähig. Spätere Sorten wie Gala, Jonagold, Braeburn oder Fuji können gut gelagert werden. Äpfel reifen nach der Ernte nach, dadurch verbessert sich das Aroma. Allerdings sinkt mit der Lagerdauer der Vitamingehalt und die Frucht wird mehlig.

Damit Äpfel lange frisch bleiben, sollten sie kühl und dunkel aufbewahrt werden, am besten im Keller oder im Kühlschrank. Verpackt in einer Plastiktüte mit kleinen Löchern entsteht ein feuchtes Mikroklima und die Früchte trocknen nicht so schnell aus. Äpfel scheiden das Reifegas Ethylen aus. Aus diesem Grund sollten sie getrennt von anderen Obst- und Gemüsearten aufbewahrt werden.

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