Die völlig überlastete A 5 ist dringend auszubauen. Da waren sich gestern beim Pressetermin in der Mahlberger "Raststätte Ost" alle einig. Unser Bild zeigt einen Stau nahe Kappel-Grafenhausen. Foto: Braun

Infrastruktur: Bund greift in die Planungsleitung der Strecke Offenburg-Freiburg ein

Ortenau - Die neu gegründete bundeseigene "Infrastrukturgesellschaft für Autobahnen und andere Bundesfernstraßen" (IGA) macht zusätzlichen Druck. Der Baubeginn startet früher als ursprünglich geplant.

Es ist eine kleine, große Sensation, die gestern beim Pressetermin bestätigt wurde: Schon ab 2024 soll der sechsspurige Ausbau der Bundesautobahn A 5 von Offenburg bis Freiburg begonnen werden – natürlich auf Teilabschnitten.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner hatte das Treffen in der Mahlberger "Raststätte Ost" eingefädelt. Denn: Die völlig überlastete A 5 sei dringend auszubauen. Gunter Adler hat als staatlicher IGA-Chef die Aufgaben seiner GmbH umrissen. Dazu zählt auch, jetzt eine der größten Infrastrukturmaßnahmen Deutschlands energisch voranzutreiben. Nun wolle man nächstes Jahr in die Planungsleitung der Offenburg-Freiburger Strecke eingreifen, die bislang dem Freiburger Regierungspräsidium oblag. Offiziell werden die Kompetenzen erst übernächstes Jahr übernommen, doch schon jetzt sei die Kooperation mit dem Regierungspräsidium sehr gut. Das bestätigte Jürgen Kaiser vom Referat Straßenplanung als "bisherigem Vorhabensträger" für Autobahnbelange. Deren Vorarbeiten gehen nicht unter. Derzeit läuft unter Freiburger Regie noch eine zum Jahresende erwartete Machbarkeitsstudie zu vor allem ökologischen Aspekten der Autobahnverbreiterung.

Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz freute sich, dass nun nach langen Diskussions-Jahren der Autobahn-Ausbau angesichts regional besonderer Belastungen endlich in die Gänge kommt.

Ob die heutige Raststätte Ost versetzt und umfahren wird, hinge mit dem konzessionierten Unternehmen "Tank und Rast" ab, erklärte IGA-Chef Adler. Man führe Gespräche. Doch ob die Mahlberger Ost-Raststätte wegen Zuggleisen versetzt werden kann, sei nicht direkte Sache der Autobahnplanung.

Lahrs Bürgermeister Tilman Petters lobte die bislang guten Erfahrungen seiner Stadt in den Planungsprozessen. Er mahnte jedoch an, dass auch nach Verbesserungen der Lahrer Autobahnzu- und -abfahrten noch ausstünden. Etwa einem neuen Autobahnanschluss bei Friesenheim, angesichts der erheblichen Verkehrsströme dort. Die A 5-Parkplatzprobleme für LKW und Autos nähmen zu, da müsse man sogar Tiefgaragen andenken.

Das sah Benz nicht anders. Er plädierte in diesem Zusammenhang nochmals dafür, bei künftiger Autobahnverbreiterung und parallel geplanten Bahngleisen die Raststätte schlicht zu versetzen. Gelände dafür stelle Mahlberg zur Verfügung.

Info: Benz freut sich

Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz freute sich, dass nun nach langen Diskussions-Jahren der A 5-Ausbau angesichts regional besonderer Belastungen endlich in die Gänge kommt, samt noch ungelöster Lärmschutzfragen. Benz befürchtete anfänglich einen jahrzehntelangen Baustellenbetrieb.