Da war die Welt noch in Ordnung: Oberwolfachs Abwehrchef Philipp Herrmann verwandelt gegen Oberachern einen Elfmeter sicher zur 1:0-Führung.Foto: Bayer Foto: Schwarzwälder Bote

Landesliga: Oberwolfach verliert Pokal-Viertelfinale mit 1:3

Landesligist SV Oberwolfach verpasste die Sensation im Viertelfinale des SBFV-Rothaus-Pokals gegen den Oberligisten SV Oberachern knapp.

Trotz einer zwischenzeitlichen 1:0-Führung des Außenseiters durch einen verwandelten Foulelfmeter von Philipp Herrmann setzten sich die Gäste in der Schlussphase mit 3:1 (1:0) durch.

Vor der tollen Kulisse von rund 1200 Zuschauern und einer prickelnden Flutlichtatmosphäre wären die Hausherren bereits in der zweiten Spielminute beinahe in Führung gegangen. Nach Pass von Philipp Herrmann setzte sich Jonas Wolf gut durch, schoss aber aus zehn Metern haarscharf links vorbei. Oberwolfach war gut im Spiel, bissig und verfügte über eine geschickte Raumaufteilung. Nach rund einer Viertelstunde wurden auch die Gäste gefährlich. Der Schuss von Marvin Ludwig wurde in letzter Sekunde geblockt und Mohammed Ambri kam aus spitzem Winkel nicht an Oberwolfachs Keeper Tobias Armbruster vorbei. Mit zunehmender Spieldauer übernahm der Oberliga-Vierte aus Oberachern immer mehr die Kontrolle. Mohammed Ambri traf in der 20. Minute nur den Außenpfosten. Drei Minuten später zog der mit 15 Treffern beste Liga-Torschütze der Gäste Nico Huber stramm ab. Oberwolfachs Schlussmann entschärfte den Schuss jedoch ebenso, wie den Versuch aus der Distanz von Anthony Decherf kurze Zeit später. Auf der Gegenseite zögerte Jonas Wolf nach feinem Zuspiel von Freddy Burger etwas zu lange mit dem Abschluss und wurde geblockt.

In der 32. Minute versuchte es Felix Rauber mit einem Fernschuss, Oberacherns Keeper Corentin Schmittheissler war jedoch auf dem Posten. Im Anschluss war wieder der Gast am Zug. Huber scheiterte jedoch erneut am glänzenden Tobias Armbruster im Tor der Hausherren. Armbruster rettete seiner Elf durch zwei herausragende Paraden bei einer dicken Doppelchance des Oberligisten kurz vor der Pause das torlose Remis zur Halbzeit.

Fünf Minuten nach Wiederbeginn witterten die Zuschauer eine Pokal-Sensation. Nach einem Foul von Oberacherns Kapitän Nicola Leberer an Jonas Wolf zeigte Schiedsrichter Jonas Brombacher aus Kandern auf den Punkt. Philipp Herrmann verwandelte den Elfmeter in der 51. Minute bombensicher zum umjubelten 1:0 für den Außenseiter. Oberwolfach hatte Rückenwind und wer weiß wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn Steffen Wilds toller Distanzschuss zum 2:0 im Winkel gelandet wäre, anstatt ans Aluminium zu klatschen. Die Chance zum Ausgleich hatte Gabriel Gallus in der 55. Minute, doch nach guter Einzelaktion schoss er knapp links daneben. Auch Anthony Decherfs Schuss von der Strafraumgrenze brachte nichts Zählbares ein, Armbruster parierte.

Danach schaffte es Oberwolfach längere Zeit gut, den Favoriten aus der Gefahrenzone fernzuhalten. Oberachern wechselte aber mit Jean-Gabriel Dussot und Harry Föll frisches Offensiv-Personal mit viel Qualität ein, was sich sofort bemerkbar machte. Föll legte von rechts auf Dussot quer und nach 72 Minuten hieß es 1:1. Die Heimelf ging läuferisch an ihre Grenzen und verteidigte leidenschaftlich. Trotzdem drehte Oberachern in der Schlussphase die Partie noch. Nach einem langen Pass in die Spitze von Demarveay Sheron überlupfte Mohammed Ambri in der 81. Minute den Torwart gekonnt und es hieß 1:2.

Der heimische SV Oberwolfach versuchte in der Folgezeit nochmals alles, er erzeugte aber keine ernsthafte Torgefahr mehr. Oberacherns Trainer Marc Lerandy sah in der 89. Minute wegen Spielverzögerung eine etwas überzogene rote Karte. In der Nachspielzeit machte seine Elf endgültig den Deckel drauf. Oberwolfachs Schlussmann wollte das Leder im Spiel halten, Nico Huber eroberte das Spielgerät und traf zum 1:3-Endstand ins leere Tor.

Beim SV Oberachern war die Freude über den Einzug ins Halbfinale groß und gleichzeitig auch die Erleichterung deutlich zu spüren, die Pokalpleite doch noch abgewendet zu haben. Beim SV Oberwolfach überwog der Stolz über die gute Leistung gegen den Oberliga-Vierten vor solch einer nicht alltäglichen Kulisse und das insgesamt tolle Auftreten im laufenden Pokalwettbewerb, in zuvor drei Verbandsligisten ausschaltete.