Wer nach dem Hansenbauernhof die Steigung bis zu 14 Prozent gemeistert hat, wird talaufwärts, "Vor Battengott", mit schönen Aussichten belohnt. Foto: Haas

Wolftal-Erlebnisradweg: Kostenermittlung steht unmittelbar bevor. Förderhinweis erbost Ratsmitglieder.

Oberwolfach - Über die Alpen kommen die Sportler doch auch mit ihrem Rad. Warum soll das nicht auch nach Bad Rippoldsau-Schapbach möglich sein? Diese Frage hat die Ratsdebatte dominiert.

Die Fortsetzung des Wolftal-Erlebnisradwegs von der Walke in Richtung Schapbach ist recht verfahren. Was den zweiten Bauabschnitt vom Hansenbauernhof bis "Vor Battengott" betrifft, scheint sich nun ein gewisser Sarkasmus unter Oberwolfacher Gemeinderats-migliedern breit zu machen.

Etliche Befürchtungen wurden geäußert, wie etwa von Gremiumsmitglied Erna Armbruster (FW): "Ich bezweifle allmählich, ob ich den Bau noch erlebe, so schleppend und schwer geht das."

Eingangs stellte sich Ingenieur Michael Kaiser von der Firma RS aus Achern als neuer Projektleiter vor. Sein Vorgänger ist in den Ruhestand gegangen. Die Vermessung der genauen Festlegung der Trasse ist im Mai/Juni dieses Jahres erfolgt; eine genaue Kostenermittlung steht unmittelbar bevor.

Von einer kurzen Extremsteigung von 14 Prozent auf 105 Meter wurde Abstand genommen, denn "das wäre selbst für die Tour-de-France-Fahrer eine Herausforderung". Stattdessen müssten auf der höher liegenden, längeren Trasse auf 320 Meter immer noch beachtliche 6,5 Prozent in Kauf genommen werden. Selbst dies, so Kaiser, sehe er im Hinblick auf eine finanzielle Förderung problematisch. Die Richtlinien lassen in Ausnahmefällen höchstens sechs Prozent zu, die jedoch behördlich künftig eher weiter reduziert werden.

Bei diesem Hinweis waren einige Ratsmitglieder ziemlich erbost. "Generell", fand Martin Dieterle (FW) "sind die vielen Richtlinien total überzogen". Probleme, so stellte sich heraus, gebe es auch im Bereich des Gewässer-Randstreifens.

Holger Mai (FW) bezog sich auf das angesprochene "sechsprozentige Steigungslimit": "Fast alle sind inzwischen mit einem E-Rad unterwegs – und dies mit steigender Tendenz." Der Grenzwert könne ohne weiteres angehoben werden, folgerte er.

Bürgermeister Matthias Bauernfeind beruhigte die Gemüter: "Wir planen weiter und hoffen auf die Genehmigung, auch wenn wir jenseits der Richtlinien unterwegs sind." Unbeirrt wird das Ziel der "Ausschreibung in diesem Herbst mit Baubeginn im kommenden Frühjahr" verfolgt.

Die Unterlagen wurden im September 2017 beim Regierungspräsidium eingereicht. Im März traf die erfreuliche Nachricht über die Aufnahme des Projekts in das Förderprogramm zwischen 2018 und 2022 ein. Danach gab es einen Ortstermin im Bereich Vor Battengott bezüglich der Planung weiterer Schritte.