Daniel Schmid (von links), Wolfgang Dieterle, Julian Bonath und Thomas Rauber nahmen einen nicht enden wollenden Ausflug in eine Autowaschanlage aufs Korn. Foto: Haas

Oberwolfacher Schnurranten präsentieren sich in Bestform. Oberwolfach in närrischer Kriminalstatistik alles andere als unbeschriebenes Blatt.

Oberwolfach - Das Schnurren hat in Oberwolfach wieder einen super Lauf. Als ob es nie eine Flaute gegeben hätte, brachten vier Gruppen und die Narrenkapelle vom Schwarzenbruch fastnächtlichen Frohsinn in jedes der neun Lokale im lang gezogenen Dorf.

Als "Türöffner" eilten die Narrenmusiker der Trachtenkapelle von Lokal zu Lokal den vier Schnurrgruppen voraus. Sie brachten die Gäste mit närrischer Musik und Fasnetssprüchen in Stimmung. "Sir Winzig" agierte dabei als wortgewandter und schlagfertiger Animateur.

Die agile junge "Polizeitruppe" aus den Reihen des SVO machte bei ihrem temperamentvollen Auftritt deutlich, dass Oberwolfach in der närrischen Kriminalstatistik alles andere als ein unbeschriebenes Blatt ist. Doch wenn sich irgendwo Verdächtiges anbahnte: "Eins, zwei, drei, war da die Polizei!" Vorab klärte man zwei typische Oberwolfacher Fragen wohlgereimt bis ins Detail auf: "Wem g’häre ihr und wo g’häre ihr noh?" So wurde man schließlich gewahr, dass sich unter den blitzsauberen Uniformen die jugendlichen Fußballer Nils und Lukas Springmann sowie Dominik Schuler und Oliver Mai verbargen. Vertieft widmeten sie sich einer abenteuerlichen Fahrt mit dem SVO-Bus und dem Verfolgen eines Flüchtigen mit nächtlichem Heli-Einsatz kreuz und quer durch den Ortsteil Matten. Doch leider musste man am Ende feststellen, dass man "de Falsche g’fange" habe.

Von Missverständnissen noch und nöcher eines in Italien urlaubenden Skatklubs wussten Peter Grabsch und Lisa Rauber mit Gitarristin Corina Harter zu berichten. Einem von den illustren Skatbrüdern wurde vorgehalten, fast bei jedem Oberwolfacher schon mal einen Kropf diagnostiziert zu haben. Schlimmer war indes, das nicht zu bremsende Temperament eines Oberwolfacher Zimmermeisters. Der hat garantiert ein Guinness-Rekord beim "kraienden" Fluchen über den Verlust seines Anhängers aufgestellt – die "hundsverreckte Schofseggel" waren gerade mal eine halbe Silbe davon.

Gruppe legt verflucht komischen Auftritt hin

Schließlich wurde der Zornausbruch auch noch in zungenakrobatischer Weise musikalisch umgesetzt, was regelrechte Lachorgien im Publikum provozierte.

"Guck a’mol, was in de alte Wolfe so alles bassiert isch", das war das Motto der wanderlustigen Gruppe mit Roland Rothfuß, Musikus Martin Schmieder, Daniel Schillinger und Thomas Wild. Gerhard Schmider hatte sich aus der Gruppe abgeseilt, dafür hat sich der Daniel vom "Herme" auf dem Schwarzenbruch nahtlos eingefügt.

Seine Soge, bei Misserfolgen wieder gehen zu müssen, war unbegründet, das signalisierten die beifallsfreudigen Zuhörer. Gekonnt und witzig sinnierten sie über die kleine und große Politik und fanden im Blick auf den ehemaligen Bürgermeister heraus: "Ein Schwerenöter, der erinnert uns an Gazprom und Schröder". Und der Narren Fazit: "Nowak vom Job gar nicht schlapp is, drum arbeitet er jetzt im Büro Kappis".

Schließlich erlebten sie einen wahren Hindernislauf durch das Oberwolfacher Rathaus, wo sie auf neudeutsch auch "Farmers enemy" begegneten. Und dann glaubten sie gar noch ein Schwelen im Untergrund zu erahnen: "Aber dann die Frau mit Doppelnamen Luxem-Fritsch, des riecht nach Ärger, des het was von Leutheuser-Schnarrenberger". Humorvoll nahmen sie sich auch der Probleme mit der Windkraft an: "Wenn sich a männliche Vogel sei Kopf haut am Propeller an, dann isch des a Aua-Hahn".

Schier nicht zu erkennen waren Daniel Schmid und Julian Bonath in der Gruppe mit "Wolle" Dieterle und Thomas Rauber. Die Gruppe demonstrierte einen Besuch von Eugen Fritsch in der Auto-Waschanlage mit einem nicht enden wollenden Total-Waschgang für Auto und Chauffeur gleichzeitig: "Durch alle vier Fenster die Wassermasse spritze, und ich due in de Mitte im Schaumbad sitze."