Für 2020 ist ein Hiebsatz von 5000 Festmetern im Gemeindewald beschlossen. Symbolfoto: Zucchi Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaftsplan: 2020 könnten die Gewinne aus dem Holzverkauf weiter sinken / Diskussionen um Hiebsatz

Revierleiter Markus Schätzle hat zusammen mit Silke Lanninger vom Amt für Waldwirtschaft den Wirtschaftsplan 2020 für den Gemeindewald vorgestellt. Es drohen erneut sinkende Gewinne aus dem Holzverkauf.

Oberwolfach. Im Gemeinderat Oberwolfach präsentierte Schätzle zunächst den Rückblick auf das Wald-Jahr 2018. "Ständig poppte in dem Jahr wieder etwas auf, das wir retten mussten", so der Förster. Ein Gewinn von mehr als 100 000 Euro wurde erwirtschaftet. Der Rat nahm den Abschluss 2018 ohne Wortmeldungen zur Kenntnis.

2019 sanken die Holzpreise auf dem Markt weiter, weshalb im Betriebsergebnis des laufenden Jahres lediglich noch ein Gewinn von ungefähr 70 000 Euro erwartet werde. Zahlungen für Ausgleichsflächen könnten allerdings noch in Rechnung gestellt werden und den Abschluss verbessern. Besonders der viele Schneebruch im Januar sei eine "Katastrophe" gewesen.

Anschließend stieg Schätzle in die Erklärung des Jahresplanes 2020 ein. Auf dem Markt sei die große Masse an Kalamitätsholz problematisch. "Wir sind in der Region bislang noch mit einem blauen Auge davongekommen. Andere Sägewerke schwimmen in diesem Holz", so der Revierleiter. Folgeschäden aus den Trockenjahren 2018 und 2019 trägen zu einer insgesamt unsicheren Marktlage bei. Der Holzpreis sei zwar niedrig, jedoch im Vergleich zu anderen Regionen im Land immer noch in Ordnung. "Wir bekommen noch ungefähr 40 Euro pro Festmeter. In Richtung Bodensee liegt der Preis schon bei lediglich 25 Euro. Wir kommen von einem sehr hohen Niveau, das zügig abgeflacht ist. Aber unser Produkt ist begehrt", stellte Bürgermeister Matthias Bauernfeind heraus.

Für das Jahr 2020 ist ein Hiebsatz von 5000 Festmetern vorgesehen. Die Gewinn-Erwartung sinkt weiter auf 36 610 Euro in der Bilanzsumme. "Dieser Hiebsatz ist fast an der Vergabegrenze. Wäre es nicht sinnvoll, wir verknappen den Rohstoff, um die Preise positiv zu beeinflussen?", fragte Martin Dieterle (FW). Bauernfeind antwortete darauf, dass der Preis nicht vor Ort gemacht werde. In Zukunft werde es wenige Sägewerke geben und die großen Marktteilnehmer könnten bei einem zu hohen Preis das Holz auch aus Spanien nehmen.

Martin Welle (CDU) wie auch der Bürgermeister sprachen sich in der Debatte für langfristigen Nutzen des Holzes durch Schutzmaßnahmen aus. Die Schutzfunktion sei in Zukunft wichtiger als der reine Holzschlag, so Bauernfeind, der auch darauf hinwies, dass trotz der negativen Entwicklung immer noch alles Holz verkauft wurde. "Es lohnt sich weiterhin, Holz zu machen. Alleine weil es die Fixkosten deckt", gab Lanninger zu bedenken.

Abschließend stellte Bauernfeind zur Abstimmung, ob 4000 oder 5000 Festmeter als Hiebsatz im Jahresplan verankert werden sollten. Bei zwei Gegenstimmen beschloss der Rat den Wirtschaftsplan mit einem Hiebsatz von 5000 Festmetern.

2019 wurden bereits einige Projekte im Gemeindewald realisiert. Wie Revierleiter Markus Schätzle im Gemeinderat erklärte, wurden Wanderwege und Maschinenwege instand gesetzt, Schüler haben Baumpflanzungen vorgenommen und es seien zusätzliche Flächen für die Gemeindenutzung frei geworden.