Die kulinarische Herbstwanderung in Oberwolfach kam auch bei den taiwanesischen Gästen gut an. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder Bote

Oktoberfest: Gewerbeverein Oberwolfach begrüßt Gäste aus Taiwan / Wanderung im Programm

Der Oberwolfacher Gewerbeverein hat mit internationalen Gästen aus Taiwan, den Niederlanden oder der Schweiz sein Oktoberfest gefeiert. Auf einer kulinarischen Wanderung wurden die lokalen Spezialitäten getestet.

Oberwolfach. Natürlich haben sich sowohl Veranstalter wie auch Gäste bei der Vorbereitung und bei der Anmeldung zum Besuch des wandernden Oktoberfestes in den beiden Oberwolfacher Ortsteilen Walke und Kirche in der Sonne erstrahlende bunte Laubwälder vorgestellt. Statt dessen dominierte leider Nieselregen den Veranstaltungstag.

Aber die fröhliche Herbstfeststimmung ließ sich die Gruppe dadurch nicht nehmen. Viele treue Gäste freuten sich auch diesmal wieder auf die tollen Angebote der Oberwolfacher Gastronomie. Die versierten Wanderführer aus den Reihen des Schwarzwaldvereins hatten genug Varianten in petto, um auch bei der Tour das Beste aus der miesen Wetterlage zu machen.

Teilnehmer lernen das Essen der Region kennen

An der Walke wurden nach dem Start im Gasthaus Walkenstein noch im weiten Bogen das Restaurant Zum Hirschen angelaufen. Dabei haben die Teilnehmer neben dem schönen Landschaftsbild auch ein Wildschwein-Gehege und, bei einem privaten Besuch, echte heimatbezogene Schätze der Vergangenheit aus historischem Haushalt und Handwerk in Augenschein genommen. Kulinarisch erfolgte im "Walken- stein" der Einstieg mit einer aromatischen und für den Weitermarsch kräftigenden "Edäpfelsupp‘ mit Brotwurschteinlage". Ein deftiges Angebot, mit dem der einst um diese Zeit beginnenden Phase des Hausschlachtens die gebührende Reverenz erwiesen wurde. So hatte die Gruppe dann auch gleich genug Stärkung für den Marsch durch eine eher novembermäßig anmutende Naturkulisse. Die passende Fortsetzung erfolgte dann mit Weckknödel und Waldpilzen im "Hirschen", dem traditionsreichen Gasthaus im Tal, das über eine mehr als vier Jahrhunderte zurück reichende Hauschronik verfügt.

Durch die Geselligkeit der Gruppen ergaben sich über die vier Kilometer hinunter zum Ortsteil Kirche führende längere Etappe schnell einige zeitliche hin- und Herverschiebungen. Aber die Verzögerungen konnten bei dem Einkehren wieder ausgeglichen werden.

Durch die Zusammensetzung der Gruppe je nach beruflichen, freundschaftlichen oder auch traditionellen Bindungen ergab sich schnell eine fröhliche Unterhaltung zwischen den Teilnehmern, die im neuen "Wolftalcafé" bei Salaten mit Herbstgemüse und zwischendurch einem aromatischen Espresso ihre Fortsetzung fand. Nur ein kurzer Sprung war es dann bis zur "Wolfsklause". Hier warteten die Wirtsleute Martha und Karl Ludwig Echle mit einem gebratenen Forellenfilet mit Hechtklößchen, Apfelrahmsauerkraut und Kräuterkartoffeln auf. So gesättigt bedurfte es nochmals einer Pause, um im Café Schacher mit extra kreierten delikaten Schwarzwälder Kirschtörtle und einem Kirschwässerle eine passende Abrundung zu erleben.

Neben dem üppige Essen freuten sich die Gäste auch über "Siggi" Decker aus Schapbach, der die Gruppe in musikalische Gefilde entführte. Im großen harmonischen internationalen Sängerkreis wurde bis tief in die Nacht hinein zusammen gesessen.

Von den erstmals teilnehmenden Taiwanesen, über die Gäste aus den Niederlanden und der Schweiz spannte sich das Teilnehmerfeld über extra aus dem Renchtal angereiste Feriengäste bis zu den Handwerker- und Freundes- oder Vereinsgruppierungen aus der "alte Wolfe".

Auseinander gingen die kulinarischen Wanderer in fröhlicher Stimmung und mit dem festen Vorsatz, den geplanten Termin mit der Neuauflage des kulinarischen Erlebnisses Mitte Oktober 2020 ja nicht zu verpassen. Dann soll vielleicht wieder eine Teilstrecke auf dem inzwischen sogar schon international bekannten "Guck a’mol Wegle" zurückgelegt werden.

Die kulinarischen Unterschiede zwischen Baden und Taiwan sind sehr groß. Gilt hierzulande Sulz oder Bibbeliskäs als Spezialität, ist auf taiwanesischen Märkten beispielsweise ein Gericht aus Schweineblut und Reis beliebt.