Gelungener Anfang für gemeinsames Kochen und Essen von Asylhelfern und Asylanten. Foto: Haas

Asylkreis bereitet mit Flüchtlingen Gerichte aus der Heimat zu. Wolftalschule wird zum Treffpunkt

Oberwolfach - Auf einen gemeinsamen Kochabend mit einem Gericht aus den Herkunftsländern der jungen Flüchtlinge hat sich der Asylkreis in Oberwolfach verständigt. Die Küche im Untergeschoss der Wolftalschule erwies sich als idealer Treffpunkt.

Leider hatte die Verschiebung des Termins vor allem unter den Asylsuchenden wohl zu einigen Missverständnissen geführt, so dass von den gegenwärtig 43 jungen Männern und Frauen vorwiegend aus afrikanischen Ländern, die zur Zeit in Oberwolfach untergebracht sind, nur etwa ein Drittel den Weg in die Wolftalschule gefunden hat.

Andere kamen nur kurz vorbei, weil sie eine Gelegenheit suchten, bezüglich Wohnungswechsel und dem Suchen nach einer neuen Bleibe den Kontakt mit Petra Neef und Linda de Felice als Sachbearbeiterinnen seitens der Gemeindeverwaltung suchten.

Bei Elke Hundt von der Flüchtlingsarbeit des Diakonischen Werks im Kirchenbezirk Ortenau und Gunilla Duffner-Rebbe vor Ort waren die koordinierenden Fäden zusammengelaufen. Die Verbindung unter den Helfern erfolgt über WhatsApp inzwischen fast problemlos.

Spezielle Gewürze sorgen für die nötige Schärfe

Aus dem Kreis der Helferinnen war in Absprache mit dem jungen Iraker Mazin der Bedarf an Lebensmitteln und vor allem auch bezüglich spezieller Gewürze wie Koriander, Kardamon, Kakule, Saflor und Kabssah – alles aus dem Libanon – für den Kochabend geregelt worden.

So wurde recht zielstrebig mit den Arbeiten in der Küche mit mehreren Koch- und Backherden sowie genug Arbeitsplätzen losgelegt. Mit dem Richten von Salaten und dem Kleinschneiden der Früchte für den Obstsalat als Nachspeise hatten auch die weniger Kochkundigen keine Probleme.

Beim Würzen von Reis und Hähnchenschlegel verließen sie sich ganz auf Mazin, der zielstrebig und selbstsicher auf die ihm vertrauten Gewürze aus der Region seiner Heimat zurückgriff. Gefragt nach der Herkunft seiner Kochkenntnisse verwies er mit Schmunzeln auf seine Mutter.

Bezüglich des Namens für das Gericht blieben die Teilnehmer in der "Sprachnot" bei der simplen Bezeichnung "Hähnchenschlegel mit Reis und Salat", die allerdings der feinen Zubereitung und der delikaten Würze nicht annähernd gerecht wurde.

Beim gemeinsamen Essen – aus Platz- und Zeitmangel in mehreren Schichten – im Nebenraum der Küche bot sich die mehr oder weniger genutzte Möglichkeit, wenigstens fragmentarisch miteinander ins Gespräch zu kommen. Schnell waren die kleinen Kinder satt, deren Bewegungsdrang sich als deutlich größer als der Hunger erwies, womit ausgiebig für "Begleitmusik" gesorgt war.

Per Telefon klärten die Teilnehmer noch ab, wen sie wie und wo anschließend noch für den nächsten Tag mit den knusprig gebratenen und delikat gewürzten Hähnchenschlegeln und dem Reis zum Aufwärmen versorgen konnte.

Alles in allem war es ein gelungener Abend, wenngleich bei einer Wiederholung gewiss ein Weg gefunden werden sollte, wie mit Rundmails und Telefonaten und vor allem gezielter persönlicher Ansprache der Kreis der Köche und speziell auch der Gäste zumindest verdoppelt werden könnte. Mit Blick auf die sommerliche Jahreszeit könnte die Attraktivität einer solchen Zusammenkunft mit einem Essen im offenen Innenhof der Wolftalschule oder außerhalb des Schulhauses noch gesteigert werden.