Peter Armbruster bei der Knöterichaktion: Das rasante Wachstum des Gewächses am Wolfufer hat den Naturschutzwart und fünf Mitglieder des Schwarzwaldvereins am Samstag auf den Plan gerufen. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder Bote

Duwak-Aktion: Schwarzwaldverein bekämpft Ausbreitung am Wolfufer / Abschließender Umtrunk für Helfer

Der rasant am Wolfufer emporschießende Knöterich hat Naturschutzwart Peter Armbruster vom Oberwolfacher Schwarzwaldverein (SWV) zu einer kurzfristig angesetzten "Duwak-Aktion" veranlasst. Sie fand am vergangenen Samstag statt.

Oberwolfach . Immerhin fünf Vereinsmitglieder fühlten sich angesprochen, trotz des schwül-heißen Wetters mit anzupacken.

Seitdem vor mehreren Jahren der damalige Bürgermeister, Jürgen Nowak, das konzentrierte Bekämpfen des Knöterichs durch die Oberwolfacher Vereinsgemeinschaft angeregt hat, ist es in manchen Bereichen inzwischen wieder eingeschlafen. Dennoch gibt es noch etliche Gruppierungen, die in der Regel zweimal im Jahr zu Sensen und anderen Geräten greifen, um die Plage (siehe Info) einzudämmen.

Dem Oberwolfacher SWV ist damals der Wolf-Abschnitt von der oberen Grünachbrücke bis zur Gelbachbrücke zugeteilt worden. Seither sind jeweils bis zu zehn ehrenamtliche Helfer regelmäßig im Einsatz. An das vollständige Ausrotten des Knöterichs ist trotz allen Bemühens nicht zu denken. Immerhin konnte die weitere Ausdehnung offensichtlich verhindert werden.

Recht nützlich im Sinne des Niederhaltens des Gewächs scheint auch das Anpflanzen von Hecken. Seit Jahren ist die "Knöterich-Plage" im Bereich der Schützen- und Gelbachbrücke am extremsten. Dort schießt das in der Region als "Rippoldsauer Duwak" bekannte Gewächs bis zwei Meter in die Höhe.

Diesmal hatte sich am rechten Wolfufer überraschend eine Knöterichart mit besonders großen Blättern breit gemacht: Entweder durch neu angeschwemmte Wurzelreste oder durch irgendeine Mutation. Gesehen wurde diese Art schon in früheren Jahren, unter anderem an Nebenflüssen des Inn in Österreich. Einige vermuten, dass es sich vielleicht um den Sachalinknöterich handelt.

Oberhalb der Landmaschinenwerkstatt im Oberwolfacher Mitteltal zeigten sich vermehrt auch junge Springkrautpflanzen, die ebenfalls niedergemacht wurden. Danach versammelten sich die Naturfreunde zum wohlverdienten Umtrunk und Vesper, das vom Verein spendiert wurde. Alle waren wieder beisammen, nachdem ein Zwei-Meter-Kopfüber-Absturz zwischendurch für eine Unterbrechung und Schrecken gesorgt hatte. Zwei gezielte Nadelstiche im Klinikum sorgten zum Glück wieder recht schnell für gute Besserung.

Das Problem: Der Japanische Staudenknöterich ist heute in vielen europäischen Ländern als invasiver Neophyt verbreitet und kann dort in starkem Maße andere Arten verdrängen und so die Biodiversität gefährden.

Die Verbote: Verkauf, Vermehrung, Anpflanzung und Duldung des Knöterichs sind in Großbritannien und der Schweiz verboten. In Deutschland ist das Ausbringen nach dem Bundesnaturschutzgesetz nicht erlaubt.