Konrad Nübel vom Ingenieurbüro Schuler zeigte die Vorteile einer Nahwärmeversorgung in Oberwolfach und Wolfach auf. Foto: Lübke Foto: Schwarzwälder Bote

Das energetische Quartierskonzept zur Nahwärmeversorgung in Wolfach und Oberwolfach ist kürzlich

Das energetische Quartierskonzept zur Nahwärmeversorgung in Wolfach und Oberwolfach ist kürzlich vorgestellt worden. Privathaushalte könnten schon bald von einer eingebauten Übergabestation profieren.

Die geplanten Hauptrassen decken zentrale Punkte im Gemeindegebiet Wolfach/ Oberwolfach ab. Trotzdem ist eine Erweiterung noch möglich. "Wenn beispielsweise sechs oder sieben Anwohner im Birkenweg einen Anschluss wollen, machen wir das möglich", erklärte Bauernfeind.

Oberwolfach. Bürgermeister Matthias Bauernfeind stellte zu Beginn der Info-Veranstaltung in der Oberwolfacher Festhalle den aktuellen Stand des Projekts aus Sicht der Gemeinde vor. "2017 haben wir eine Befragung gemacht und ein Quartiersmanagement eingerichtet. Unser Gemeinderat hat den Weg für den Bau einer neuen Heizzentrale schon frei gemacht. Einzelne Verträge zur Energieversorgung sind bereits geschlossen", erklärte Bauernfeind.

2017 gibt es nur wenig Zustimmung

Anschließend bekam Konrad Nübel vom Ingenieurbüro Schuler das Wort, um detailliert zu erklären, wie eine Nahwärmeversorgung in Wolfach und Oberwolfach zukünftig aussehen soll. 2017 gab es für das Konzept nur eine bescheidene Zustimmung. 25 Prozent der Befragten befürworteten die Pläne, 33 Prozent konnten sich eine Nahwärmeversorgung vielleicht vorstellen und 39 Prozent waren gegen das Konzept.

Allerdings sei zum Zeitpunkt der Befragung das Heizöl, als Rohstoff in über der Hälfte der befragten Haushalten die Energiequelle, auch auf einem niedrigeren Preisniveau als heute gewesen, was eine Erklärung sei, die Energieversorgung zu der Zeit nicht umstellen zu wollen, so Nübel.

Die Vorteile einer Nahwärmeversorgung stellte der Ingenieur anhand einiger Zahlen dar. So sei es möglich, durch den Anschluss von Haushalten und Unternehmen an die entstehenden unterirdischen Nahwärmetrassen, den Energieverbrauch pro Jahr bis 2025 um ungefähr zehn Millionen Kilowattstunden zu senken und bis 2050 mehr als 70 Prozent CO 2 einzusparen .

Die veraltete Heizzentrale soll komplett erneuert werden und zwei Trassen, eine Richtung Oberwolfach und eine Richtung Wolfach, gebaut werden. "Die Installation einer Nahwärme-Übergabestation macht Ihren Heizkessel überflüssig", erklärte der Energie-Fachmann. Auch aus rechtlichen Gründen sei eine Abkehr vom genutzten Öl notwendig. Der Bund habe eine Neuinstallation von Heizöl-Kesselanlagen ab 2026 verboten.

Kostenvorteil gegenüber Heizöl und Erdgas

Der bis 2025 fixierte Anschlusspreis für eine Übergabestation liegt bei 7700 Euro und die Jahreskosten im Betrieb seien bei einem Einfamilienhaus mit 2400 Euro zu berechnen. Nahwärme hätte dementsprechend auch einen Kostenvorteil gegenüber Heizöl und Erdgas, erklärte Nübel.

Abschließend wies er darauf hin, dass sich Interessierte bei Oberwolfachs Sanierungsmanagerin Linda de Felice melden sollten. Beratungstermine vor Ort bietet das Ingenieurbüro Schuler kostenfrei an. Der Neubau der Heizzentrale solle 2026 starten.

In einer anschließenden Diskussionsrunde erläuterte Bauernfeind, dass auf der Gemarkung Wolfach ab 2021 mit dem Trassenbau begonnen werden soll und die Kraft-Wärme-Anlagen (KWA) Oberwolfach als Betreiber der Anlage fungiert. Die Kosten für das Projekt liegen bei 7,6 Millionen Euro.