Die elf Entlassschüler – sechs aus Oberwolfach und fünf aus Bad Rippoldsau-Schapbach – trugen zum Abschluss bei der Feier ein Lied vor. Foto: Haas Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Werkrealschule läuft aus / Berührender Abschied der letzten Abschlussklasse / Viel Lob und Wünsche

Die letzten elf Werkrealschüler der Wolftalschule Oberwolfach sind emotional verabschiedet worden. Die Gemeinde erlebte dabei nochmals, wie viel Herzblut an dieser Institution in die Förderung und Ausbildung junger Menschen geflossen ist.

Oberwolfach/Bad Rippoldsau-Schapbach . Die enge menschliche Bindung zwischen Schülern, Lehrern und Eltern sowie der politischen Gemeinde kam bei jedem Programmpunkt der Schlussfeier am Donnerstag in berührender Weise zum Ausdruck. Die sechs Absolventen, die verabschiedet wurden, stammten aus Oberwolfach, fünf aus Bad Rippoldsau-Schapbach.

Auf dieser Grundlage wurde – und wird dort auch immer noch in der verbleibenden Grundschule – zum Wohle der Oberwolfacher Kinder engagierte Bildungs- und umfassende Erziehungsarbeit geleistet. Das fruchtbare Zusammenwirken und Wohlfühl-Gefühls in der großen Schulgemeinschaft wurde auch die Anwesenheit vieler ehemaliger Lehrer, unter anderem des langjährigen Schulleiters Alois Schoch, bewiesen.

Die einmalige Tatsache, dass nach Abgang einer Klasse zugleich die ganze Schule aufgelöst wird, veranlasste Oberwolfachs Bürgermeister Matthias Bauerfeind dazu, ein wenig ausführlicher zu werden. Er, für kurze knackige Ansprachen bekannt, trat den Gang durch die spannende Schulgeschichte an. Gemeindeoberhaupt Bauernfeind kam am Beispiel der ehemaligen Walker Grundschule zur Erkenntnis, dass ein prognostizierter Dauerzustand in Oberwolfach gerade einmal für 30 Jahre gilt.

Franz Günter, Bürgermeister-Stellvertreter aus Bad Rippoldsau-Schapbach, warf bei seinen guten Wünschen ebenfalls einen Blick in die Historie. Von sieben Schulen im Tal sind nun zwei Grundschulen übrig geblieben.

Dies war für mehrere Redner Anlass, darüber zu sinnieren, ob sich die Heranwachsenden noch mit ihrem Heimatort auf Dauer verbunden fühlen werden. Befürchtungen gingen in die Richtung, dass es den Unternehmen durch diese Schulentwicklung vermehrt an Nachwuchskräften fehlen könnte.

Rektorin Lydia Seyffert zog einige im übertragenen Sinn bemerkenswerte Parallelen zwischen den scheidenden Werkrealschülern und der aktuellen Fußball-WM sowie der Nationalmannschaft. Seyffert präsentierte sie mittels origineller und humorvoller Zitate via Bilderschau.

Den Aufruf, "Elf Freude müsst ihr sein", entlieh sie Sepp Herberger, dem Ex-Trainer der Deutschen Nationalmannschaft. Auf die spannende Zukunft junger Menschen verweisend stellte sie mit den Worten von Oliver Kahn, ehemaliger deutscher Fußballtorhüter, fest: "Die Karten werden neu gewürfelt."

"Bleiben die Jungen im Ort, wenn sie hier nicht mehr zur Schule gehen?", fragte hingegen Elternvertreter Thomas Hafen. Mit ein wenig sarkastischem Humor stellte er an die Entlassschüler gewandt fest: "Ihr könnt einmal sagen, nach uns hat man die Schule zugemacht."

Beeindruckend verabschiedete Klassenlehrer Patrick Schweitzer die Absolventen. Er hatte die fünf Jungen und sechs Mädchen seit der fünften Klasse an begleitet. Für jeden fand er persönliche Worte, die er jeweils mit passendem Präsent unterstrich.

Der Abend klang mit den Resultaten der Projektprüfungen und einem reichhaltigen Buffet aus. Letzteres hatten Hausmeister Lorenz Armbruster und die beiden mehrfach gelobten Elternvertreter Marlene Groß und Daniela Benkler organisiert.

  Die Schüler: Marie Theres Benkler, Linus Echle, Lara Fischer, Lena Gebele, Markus Groß, Matthias Groß, Simone Groß, Silke Hilger, Leon Schmid, Nico Schoch sowie Marius Sum

 Der Klassenpreis: Lena Gebele

  Die Lobe: Marie Theres Benkler, Lara Fischer, Markus Groß, Simon Groß, Silke Hilger und Nico Schoch