"Deez Nuts" und Sänger JJ Peters bedeutet die Hilfe aus Oberwolfach viel. Archivfoto: Schmider Foto: Schwarzwälder Bote

Engagement: "Wolfsklause" hilft Bands nach abgesagtem Konzert / Rund 1000 Euro kommen zusammen

Die Vorfreude bei Fans und Veranstalter ist riesig gewesen. Dementsprechend groß war auch die Enttäuschung, als aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklung die Tour von "Deez Nuts" – und damit auch das Konzert in der "Wolfsklause" – abgesagt werden musste.

Oberwolfach. Die Reputation der Bands war äußerst vielversprechend. Nicht nur die Hauptband "Deez Nuts", deren Mitglieder teils in Australien und teils in den USA leben, ließ mit ihrem partytauglichen Hardcore auf einen stimmungsvollen Abend hoffen.

Auch die aus der Gegend von San Francisco stammenden "First Blood" sind eine in der Szene weltbekannte Hardcore-Formation mit großer Fangemeinde. Und da die beiden Vorbands "Skywalker" aus Prag und Liverpool, sowie "Unity TX" aus dem texanischen Dallas musikalisch ebenfalls einiges zu bieten gehabt hätten, war das Konzert in Rekordzeit ausverkauft.

"Jammerschade", so Organisator Jan Schmider, "aber der Abbruch der Tour war die einzig sinnvolle Entscheidung." Für die Wolfsklause hält sich der durch den Konzertausfall entstandene wirtschaftliche Schaden in Grenzen, aber die Bands haben teilweise schwer damit zu kämpfen. Da die Tour bereits am Laufen war, blieben die Musiker durch den Abbruch auf einem erheblichen Teil der Kosten für Tourbus, technische Ausrüstung oder Flüge sitzen. Vor allem bei "Deez Nuts", die als Headliner einen großen Teil der Tour vorfinanziert haben, hat das Ganze ein großes Loch in der Kasse hinterlassen.

Viel investiert, um auf Tour mitzuspielen

Aber auch "First Blood", deren Sänger Carl Schwartz in Berlin lebt, und "Unity TX", die als kleine, unbekannte Band viel investiert haben, um auf dieser Tour mitspielen zu können, gehen finanziell schwierigen Zeiten entgegen.

Deshalb startete die "Wolfsklause" einen Spendenaufruf, um die Not der Bands zumindest ein wenig zu lindern.

"Die Leute, die sich Karten für das Konzert gekauft hatten, konnten bei der Ticket-Rückgabe teilweise oder ganz auf Geld ihr verzichten", erklärt Jan Schmider. "Die Resonanz war beeindruckend. Es kamen innerhalb kürzester Zeit mehr als 1000 Euro zusammen, die wir der Bedürftigkeit entsprechend unter den Bands aufgeteilt haben."

Diese waren sehr überrascht und äußerst angetan zugleich von der Hilfe aus dem Schwarzwald. "Das ist unglaublich großzügig, ich kann euch gar nicht genug danken. Das bedeutet uns sehr viel", so "Deez Nuts"-Sänger JJ Peters.

Carl Schwartz von "First Blood" war "einfach nur sprachlos, als ich von der großen Hilfsbereitschaft der Fans aus der ›Wolfsklause‹ hörte. Wir hatten uns sehr auf die bis dato einzige ausverkaufte Show der Tour gefreut und wollen das Konzert definitiv nachholen, wenn irgendwie möglich." Auch JJ Peters hofft, dass er mit seiner Band zurückkommen und das Konzert nachholen kann, wenn sich die Lage beruhigt hat.

Das Konzert hätte eigentlich am heutigen Samstag stattfinden sollen. Nachdem wegen der Corona-Pandemie alle Veranstaltungen auf Eis gelegt wurden, hatten sich die Veranstalter entschieden.