Gemeinderat: Gremium vergibt Auftrag für ersten Bauabschnitt auf dem Schwarzenbruch einstimmig

Ein weiterer Schritt in Richtung Breitbandausbau auf dem Schwarzenbruch ist getan. In der Sitzung am Dienstagabend haben die Oberwolfacher Gemeinderäte einstimmig den Auftrag für den ersten Bauabschnitt vergeben.

Oberwolfach. Wenn sich der Video-Stream oder das Herunterladen wichtiger Daten zur Warteschleife entwickelt, ist das für die Betroffenen oft nicht bloß ärgerlich – gute Internetanbindung ist auch ein wichtiger Standortfaktor. Und der Schwarzenbruch hat laut Peter Lassahn, Geschäftsführer der Verwaltungsgesellschaft Breitband Ortenau, mit die schlechteste Telekommunikationsversorgung der Ortenau. Doch nun geht es voran: Bereits im Juli vergangenen Jahres wurde der Ausbau dort beschlossen. Im ersten Bauabschnitt des Ortsnetzausbaus soll der Schwarzenbruch nun über die Schwarzwaldstraße bis in den Rankach erschlossen werden.

Bürgermeister Matthias Bauernfeind bedankte sich ausdrücklich auch bei Thomas Kind und den Anwohnern des Schwarzenbruchs, die sich bereit erklärt hatten, den Ausbau eines Leerrohrnetzes in Eigenregie zu stemmen. Dieses Netz solle nun ausgebaut und dann an das Backbone-Netz der Breitband Ortenau angeschlossen werden. Durch das Engagement der Anwohner sei der Eigenanteil der Gemeinde in diesem Bereich reduziert worden, heißt es in der Beschlussvorlage.

Lassahn erläuterte schließlich das Ausschreibungsprozedere. "Jetzt können wir tatsächlich loslegen", sagte er. Zwei Angebote seien eingegangen. Günstigste Bieterin ist die Firma Klaus Eble aus Haslach mit einem Angebotspreis von rund 618 500 Euro netto für Tiefbau, Material und Dienstleistung sowie Bestandsaufnahme.

Bürgerengagement reduziert Kosten

Der Eigenanteil der Gemeinde Oberwolfach liegt bei 238 650 Euro, nach Abzug der Förderung bleiben 74 250 Euro, die Oberwolfach bezahlen muss. Im Haushaltsplan sind dafür rund 150 000 Euro bei einer Förderung von 50 000 Euro veranschlagt.

Erna Armbruster (FW) wollte zunächst wissen, wer die Bauarbeiten überwache. Die Breitband Ortenau habe das Personal zwar nicht, aber es solle ein externer Mitarbeiter bereit stehen, der fachkundig ist und regelmäßig nach dem Rechten schaut, so Lassahn. Danach machte Armbruster ihrem Ärger Luft: "Eigentlich ist das Aufgabe des Bundes", meinte sie. Lassahn antwortete, dass er froh sei, dass die Entscheidung, wie und wo ausgebaut wird, weiterhin bei den Kommunen liege, während Land und Bund die Förderung bereit stellten.

Martin Welle (CDU) bewertete die Arbeiten der Abwassergemeinschaft Schwarzenbruch als positiv. Er hakte aber nochmals nach, wie der Stand in Sachen Betreiber-Suche ist. Lassahn fasste die Gründe für die Neuausschreibung zusammen: 2018 wurden Bau und Betrieb gemeinsam ausgeschrieben, streng nach Landesförderung. In der Zwischenzeit habe sich aber die Förderkulisse grundsätzlich geändert. Darum müssten zunächst des Fördermittel des Bundes abgerufen werden. In der neuen Ausschreibung müssten Bau und Betrieb getrennt werden. Durch die Neuausschreibung würde sich das Anbieterfeld vergrößern, da die Betreiber sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Im Regelfall dauere eine solche Netzbetriebsausschreibung etwa ein halbes Jahr, erklärte Lassahn.