Alfons Weiß in seinem Atelier Foto: Guimouza

Alfons Weiß hat Blick für das Besondere

Lahr/Oberweier - In seinem weitläufigen Atelier sind viele Bilder zu sehen. An den Wänden, in Regalen oder sogar auf dem Boden liegen sie gestapelt und getürmt. Inmitten des Bilderbergs: Alfons Weiß. Der Künstler mit schwäbischen Wurzeln beteiligte sich bereits an zahlreichen Ausstellungen in Offenburg, Freiburg, Straßburg und Lahr.

Geboren in Ried in Oberschwaben, hat Weiß an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei den Professoren Kaminski und Akiyama studiert. Danach arbeitete als Kunsterzieher in Lahr, erhielt ein Stipendium des Landes Baden-Württemberg und lebt seit 1993 als freier Maler in Oberweier.

Doch in seinem Atelier finden sich auch andere Zeugnisse seines künstlerischen Schaffen. In einer Ecke am Fenster steht ein Mikroskop, unter dem ein Schmetterling liegt. Unter dem Vergrößerungsglas wird die Musterung auf den Flügeln des Insekts erkennbar. "Ist es nicht faszinierend? Diese filigranen Strukturen? Dieses schimmernde Farbspiel?", schwärmt Weiß.

Begeisterung für Formen, Formeln und Funktionen

Auf einem Hocker nimmt er Platz und zündet sich gemächlich eine Zigarette an. "Mein Studium habe ich in Karlsruhe abgeschlossen. Wobei das Lernen damit natürlich nicht aufhört. Bis zum heutigen Tag begeistert mich alles Neue und Ungeahnte."

Gemeint sind nicht nur Formen und Epochen der Kunst, sondern naturwissenschaftliche Formen, Formeln und Funktionen. Er studiert zum Beispiel auch die Maltechnik und Formensprache seiner Künstlerkollegen und setzt diese in seinen eigenen Werke um. "Den goldenen Schnitt fand ich immer besonders faszinierend. Dass sich das Empfinden von Schönheit mathematisch darstellen lässt, zeigt mir, dass Kunst und Wissenschaft untrennbar miteinander verbunden sind".

So entführen die Bilder von Alfons Weiß in die große Welt der Malerei und der Wissenschaft, aber auch in die Phantasie des Künstlers.