Der stellvertretende Kommandant der Feuerwehrabteilung Oberschopfheim, Jan Jägerbauer, ist zurückgetreten. Foto: Bohnert-Seidel

Jan Jägerbauer, stellvertretender Abteilungskommandant der Feuerwehr Oberschopfheim, ist von seinem Amt zurückgetreten. Bereits im Oktober 2021 hat Abteilungskommandant Mathias Holzenthaler seine Kündigung als Abteilungskommandant bei Bürgermeister Erik Weide eingereicht.

Oberschopfheim - Mit der Kündigung von Jägerbauer ist die Feuerwehr in Oberschopfheim dennoch nicht komplett führungslos. Beide, sowohl der Abteilungskommandant als auch sein Stellvertreter, übernehmen die Führung der Abteilung weiterhin bis es zu Neuwahlen und einem neuen Abteilungskommando gekommen ist. Der Rückzug von Jägerbauer sei die Konsequenz aus der aktuellen Entwicklung innerhalb der Feuerwehr, aber der 31-Jährige gibt auch persönliche Gründe an.

Ortsvorsteher Michael Jäckle erklärt gegenüber der Lahrer Zeitung: "Ich bedaure den Rückzug sowohl von Mathias Holtzenthaler als auch jetzt von Jan Jägerbauer. Beides sind absolut kompetente Kollegen und es tut mir in der Seele weh, dass es so weit gekommen ist. Wichtig ist jetzt, dass wieder Ruhe einkehrt und wir gemeinsam für Oberschopfheim eine gute Lösung finden." Oberstes Gebot habe für ihn als Ortsvorsteher jetzt ein sehr offenes Gespräch mit seiner Abteilungswehr.

Der Rückzug von Jägerbauer habe auch mit den geplanten Veränderungen der Feuerwehr Friesenheim zu tun. Dass er der Feuerwehr weiterhin treu bleiben wird, stehe für ihn außer Frage. "Ich werde weiterhin meine Aufgaben als Gerätewart, aber auch meine Funktionen im Ausschuss wahrnehmen", betont Jägerbauer gegenüber der LZ. Seine Entscheidung nicht mehr im Führungsgremium mitzuwirken, verändere seine Liebe zur Feuerwehr und sein Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Bevölkerung in keiner Weise.

Kontrovers diskutiert wird in Oberschopfheim die neue Alarmausrückeordnung, die bereits seit dem 9. November 2021 gilt. Mit dieser neuen Form der Ausrückeordnung ist eine neue Führungsstruktur innerhalb der gesamten Feuerwehr vorgegeben. Wer innerhalb der Gesamtwehr über den Ausbildungsgrad "Zugführer" verfügt, das sind aktuell rund 25, ist über einen Einsatzplan als diensthabender Zugführer tagsüber eingesetzt. Vergleichbar ist diese Form des Einsatzes einem Schichtbetrieb. Dabei wird die Einsatzleitung nicht mehr je Ortsteil bestimmt. Einsatzleiter kann so auch ein diensthabender Zugführer aus einer anderen Abteilung sein – je nach Dienstplan. "Es braucht vielleicht eher junge Kräfte, die sich ganz neu in die gegenwärtigen Veränderungen einfügen können", erklärt Jägerbauer, der überdies die Entscheidungen des Kommandos respektiere. Mit seinen 31 Jahren zählt er zwar immer noch zu den jüngsten, aber mit sieben Jahren Erfahrung in Ausschüssen und seit zwei Jahren als stellvertretender Kommandant, verfüge er doch über ein gutes Erfahrungspotenzial.

Das Statut der Feuerwehrsatzung sieht im Fall von Amtsniederlegungen vor: Der ehrenamtlich tätige Feuerwehrkommandant und sein Stellvertreter haben ihr Amt nach Ablauf ihrer Amtszeit oder im Falle ihres vorzeitigen Ausscheidens bis zum Dienstantritt eines Nachfolgers weiterzuführen.