Ewald Schaubrenner (von links) verabschiedete Cordula Hollerbach-Malutzki aus dem Vorstand. Stefanie Dörfler rückte für sie als Schriftführerin nach. Landtagsabgeordnete Marion Gentges wünschte beiden alles Gute. Foto: Bohnert-Seidel

Oberschopfheimer CDU kritisiert bei ihrer Versammlung die Bundespolitiker. Vorstand geht nach 20 Jahren, Stefanie Dörfler neu dabei.

Oberschopfheim - Das Thüringen-Debakel hat die Oberschopfheimer CDU in ihrer Hauptversammlung umgetrieben. Auch der Rückblick auf die Kommunalwahl sorgte für gedämpfte Stimmung. Nun wolle man aber positiv in die Zukunft blicken, so Ewald Schaubrenner.

CDU-Ortsverband: Beben nach der Thüringen-Wahl

"Der Scherbenhaufen ist riesig", fasste Ewald Schaubrenner seinen Eindruck zusammen. Bei den 14 Mitgliedern sowie Gästen aus den Ortsverbänden schwang das politische Beben im Nachgang der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen mit. Die Oberschopfheimer brachten ihre Unzufriedenheit über die Bundespartei zum Ausdruck.

"Die Thüringen-Wahl war eine Schande für die CDU", erklärte Horst Mast. Stefanie Dörfler verlangte nach einem klaren Profil, nach Sacharbeit und Kontrapunkten in eindeutiger Aussage zur Zukunftsgestaltung der CDU und der Gesellschaft.

Vorstand geht nach 20 Jahren

Einstimmig ist der Vorstand neu gewählt worden. Stefanie Dörfler rückt für Cordula Hollerbach-Malutzki als Schriftführerin in den Vorstand nach. Die scheidende CDUlerin gehörte zehn Jahre dem Ortschaftsrat sowie 20 Jahre dem Vorstand an. Ewald Schaubrenner wurde als Vorsitzender bestätigt, ebenso Michael Jäckle als Stellvertreter.

Achim Haag wurde erneut zum Kassierer gewählt, Lorenz von Haas bleibt Mitgliederbeauftragter, Eugen Winkler und Gerhard Geiger wurden zu Beisitzern gewählt. In einem Rückblick betonte Schaubrenner seine tiefe Enttäuschung über das Ergebnis der Kommunalwahl.

Bevölkerung soll mehr beteiligt werden

"Klimaschutz" und "Friday for Future" hätten die kommunalpolitische Bühne dominiert. In der Konsequenz habe die CDU im Gemeinderat zwei Sitze und im Ortschaftsrat einen Sitz verloren. "Nun gilt es, wieder positiv in die Zukunft zu blicken", so der Vorsitzende.

Wie Zukunftsgestaltung gelingt, daran erinnerte Ortsvorsteher Michael Jäckle. Das Ohr am Bürger, die Belange der Bürgerschaft ernst nehmen und die Bevölkerung an Entscheidungsprozessen beteiligen, so seine Expertise.

Neue Pläne für die Gemeinde

Jäckle erinnerte an das Mitwirken der Bevölkerung am Gemeindeentwicklungskonzept sowie am Verkehrskonzept. Beide geben Gemeinderat und Ortschaftsrat eine To-Do-Liste an die Hand. Alle Vorhaben seien jedoch eng geknüpft an einen straffen Haushalt. Noch in den kommenden Wochen soll über die Einrichtung eines Bürgerbusses beraten werden. Sehr positiv entwickle sich das Neubaugebiet "Auf der Mühl", das möglicherweise in den kommenden zwei bis drei Jahren komplette belegt sein dürfte. Weitere Neubaugebiete entstehen in Schuttern und Heiligenzell.

Für die Zukunft mahnte Gemeinderat Roland Herzog an, in die Höhe zu bauen. Zu groß sei der Flächenverbrauch. Bezahlbaren Wohnraum gebe es in Schuttern. Der Bedarf dürfte in Friesenheim vorerst gedeckt sein, führte Jäckle aus.

Info: Nahversorgung

In der Sitzung erhoben Mitglieder wie Martin Mußler den Finger und erklärten: "Um die Nahversorgung im Ort ist es um uns ältere Bevölkerung schlecht bestellt."

Umgekehrt stellte Ortsvorsteher Jäckle die Frage: "Wo waren die Leute im Ort? Alle hatten die Möglichkeit hier einzukaufen." Es werde nun daran gearbeitet, für den Ort das Bestmögliche herauszuholen.