Einen packenden Pokalfight lieferten die Gelb-Schwarzen aus Oberschopfheim im letzten Jahr im Endspiel dem Favoriten aus Langenwinkel. Am Ende hatte jedoch der spätere Landesliga-Aufsteiger durch ein Tor in letzter Minute beim 2:1 knapp die Nase vorn. Fotos: Heck Foto: Lahrer Zeitung

Bezirkspokal: Im Finale spielt der SV Oberschopfheim gegen den Bezirksliga-Fünften SV Oberharmersbach

Am Ostermontag (15.30 Uhr) trifft der SV Oberschopfheim im Endspiel des Bezirkspokals in Niederschopfheim auf den Ligakonkurrenten SV Oberharmersbach. Nach der unglücklichen Finalniederlage im letzten Jahr soll nun der große Wurf her.

Wenn der SV Oberschopfheim in diesem Jahr das Pokalfinale bestreitet, geht die Mannschaft von Trainer Sebastian Bruch sicherlich erstmals als Favorit ins Rennen. Nicht nur steht der Aufsteiger als Tabellendritter zwei Plätze vor dem Endspiel-Kontrahenten SV Oberharmersbach, vielmehr bringen die Gelb-Schwarzen als letztjähriger Finalist auch eine ganze Menge Endspiel-Erfahrung mit. Und nicht zu vergessen: der Heimvorteil, denn schließlich könnten die schussgewaltigeren SVO-Kicker den Ball sicherlich auch ins nahe Niederschopfheim bolzen, wo die Schlussrunde stattfindet, sollte es die Situation erfordern.

Doch zumindest vom letzten Argument will SVO-Coach Bruch nichts wissen: "Selbst wenn das Finale in Zell stattgefunden hätte, wären sicherlich ähnlich viele unserer Fans mitgekommen", so der Trainer, den es nach der Saison nach sechs Jahren im Seniorenbereich beim SV Oberschopfheim zum derzeitigen Landesliga-Zweiten SC Durbachtal zieht.

"Ich hatte das Gefühl, dass die Zeit für einen Wechsel einfach richtig ist. Außerdem wollte ich wirklich gerne endlich mehr Zeit am Wochenende für die Familie haben. Und da waren die ständigen Sonntagsspiele in der Bezirksliga nicht gerade von Vorteil", erklärt der Friesenheimer die Beweggründe für seinen Weggang.

Bruch erwartet Spiel auf Augenhöhe

Dass seine Spieler aufgrund seines nahenden Abschieds besonders motiviert sein könnten, um ihm gewissermaßen den Pokal als Geschenk mitzugeben, hält Bruch – bei aller Liebe – jedoch für übertrieben: "Ich hoffe, die Jungs wollen sich selbst beschenken. Dann werde ich schließlich schon automatisch mitbeschenkt", sagt Bruch mit einem Grinsen im Gesicht.

Doch auch der 36-Jährige kann nicht verhehlen, dass der Pokalsieg ein "krönendender Abschluss" seiner erfolgreichen Zeit beim Bezirksliga-Aufsteiger sein würde.

Die Favoritenrolle will Bruch dabei nicht annehmen. "Ich denke, es wird wie im letzten Jahr wieder ein Spiel auf Augenhöhe. Damals hatte Langenwinkel das Glück auf seiner Seite, dieses Mal hoffentlich wir", erinnert sich der Coach an die unglückliche 1:2-Niederlage, die Langenwinkels Torjäger Yasin Ilhan mit seinem Treffer in letzter Minute besiegelt hatte.

Am heutigen Samstag will sich Bruch mit einer lockeren Trainingseinheit auf den Pokalhit einstimmen. "Das machen wir immer so. In den letzten Tagen haben wir schon gezielt mit Blick auf den Gegner trainiert", sagt der Pokal-Routinier, der bereits dreimal mit den SVO-Senioren sowie einmal mit der A-Jugend im Endspiel stand.

Auch über das oft zitierte "Pokalgen", welches dem SVO nach starken Leistungen in den Pokalwettbewerben in den letzten Jahren sicherlich niemand mehr absprechen kann, kann Bruch noch etwas erzählen: "Das hatten wir anscheinend tatsächlich. Wahrscheinlich war es einfach die Chemie zwischen mir und der Mannschaft in den letzten sechs Jahren, die irgendwie immer gepasst hat", spekuliert der Trainer.

Insgesamt 95 Mannschaften waren in diesem Jahr im Bezirkspokal bei den Männern angetreten. Übrig geblieben sind zum großen Finale auf dem Platz des SV Niederschopfheim nur noch die beiden Bezirksligisten SV Oberharmersbach und SV Oberschopfheim. Dass das Endspiel in unmittelbarer Nähe zum Finalisten aus Oberschopfheim ausgetragen wird, ist indes kein Zufall: "Es gab drei Bewerber für das Pokalfinale. Und da haben wir schon früh denjenigen gewählt, der hohe Besucherzahlen versprach", sagt Kerstin Rendler vom Südbadischen Fußballverband, die hofft, dass sich wie im Vorjahr erneut mehr als 3000 Zuschauer zum Pokalfinale einfinden werden.