Wo sich einst "Xaver’s Landmarkt" befand, soll ab 2021 eine Hilfseinrichtung entstehen. Foto: Bohnert-Seidel

Privates Unternehmen "Gesima" aus Ichenheim will sich im Friesenheimer Ortsteil niederlassen.

Oberschopfheim - Eine Hilfseinrichtung für Mutter, Vater und Kind soll es künftig in Oberschopfheim geben. Das Unternehmen "Gesima" aus Ichenheim hatte den Antrag gestellt, sich in der Meiersmattstraße 7 niederlassen zu dürfen. Die Einrichtung soll sich an Schwangere, alleinerziehende junge Mütter oder alleinerziehende junge Väter ab 14 Jahren mit mindestens einem Kind unter sechs Jahren richten. Noch ist die Einrichtung in der Planungsphase und der Bauantrag zur Nutzungsänderung zur Jugendhilfeeinrichtung in der Meiersmattstraße 7 in Oberschopfheim gestellt. Parallel zur Nutzungsänderung bei der Friesenheimer Bauverwaltung läuft ein Antrag zur Betriebserlaubnis über das Landesjugendamt. Antragsteller ist das Unternehmen Gesima in Ichenheim, ein freier und privater Träger der Jugendhilfe.

Dem Gemeinderat lag in seiner jüngsten Sitzung der Bauantrag zur Kenntnisgabe vor. "Der Bauantrag füge sich in die Umgebungsbebauung ein", betonte Bastian Finkenzeller von der Friesenheimer Baurechtsbehörde. Dass gleichzeitig mit dem Bauantrag die Fachbehörde für Jugendhilfeeinrichtungen beteiligt wird, stellte Finkenzeller klar.

Die Einrichtung soll sich an junge Mütter und Väter mit Kinder richten, die oft kein Elternhaus erlebt hätten und denen über die Einrichtung eine prägende Bindung zum eigenen Kind erfahrbar gemacht werden soll, erläutert Daniel Klausmann, Verwaltungsleiter von "Gesima" auf Nachfrage der Lahrer Zeitung. Das Angebot sei konzipiert als passgenaue und individuelle Hilfe und richtet sich in der Hauptsache an junge Menschen, die Schwierigkeiten haben, die eigenen Bedürfnisse und die ihres Kindes wahrzunehmen und miteinander zu vereinbaren. Ausschlusskriterien zur Aufnahme seien starke geistige oder körperliche Behinderung, akute Alkohol-Drogenabhängigkeit, Gewaltproblematik sowie akute Psychosen, die bislang psychiatrisch nicht behandelt oder entsprechend medikamentös eingestellt sind.

Antworten der Behörden stehen noch aus

Dass der Bedarf für Einrichtungen solcher Art vorliegt, bestätigte Gemeinderätin Simone Buttenmüller (GLU) in der Sitzung. Das Gebäude in der Meiersmattstraße sei geradezu prädestiniert. Bis zum 31. Dezember 2019 war im Gebäude unter anderem "Xaver’s Landmarkt" eingerichtet. "Leider ist das Konzept mit dem Landmarkt begleitet von einer Ausbildungshilfe nicht angenommen worden", erklärt Klausmann. Oberschopfheim erweise sich jetzt für den Standort einer Jugendhilfe zwischen Lahr und Offenburg als ideal. Die Verbindung zur Arbeitswelt ließe sich ebenso gut verbinden.

"Gesima" wartet jetzt auf Antworten von den Behörden. Ein Konzeptentwurf zur Einrichtung liege auch der Gemeinde Friesenheim vor. Erklärtes Ziel zur Eröffnung der Einrichtung sei Januar 2021. "Mit Sozialpädagogen und Erziehern sind wir gut aufgestellt", versichert Klausmann. Dem Kind soll in der Einrichtung eine Lebensraumgestaltung mit den notwendigen Entwicklungsvoraussetzungen geschaffen werden.

"Gesima" und "Gesima Nord" sind zwei eigenständige Unternehmen, die miteinander kooperieren und ein großes Portfolio im Bereich der Jugendhilfe anbieten. Das Unternehmen wurde 2005 in Ichenheim gegründet. "Gesima Nord" bietet bereits eine Mutter/Vater/Kind-Einrichtung in Unterlüß an.