Geschäftsführer Markus Ell will mit dem "Pino Primo" dem "Primitivo" Konkurrenz machen. Foto: Susanne Wagner-Köppel

Rebensaft: Oberkircher registrieren in Ferien guten Umsatz

Oberkirch - Die Genossenschaft Oberkircher Winzer blickt trotz Corona auf gute Umsatzzahlen, vor allem in den Ferienzeiten. Ein Großteil der heimischen Bevölkerung ist daheim geblieben. 

Preiskampf verschärft sich weiter 

Das wirkte sich offensichtlich auch auf den Weinkonsum aus. Der Kampf um Absatz und Preis im Lebensmittelhandel hat sich durch Corona weiter verschärft, schildert Geschäftsführender Vorstand Markus Ell. "Der Kampf am Regal steigt, da die fehlenden Absätze im Handel kompensiert werden wollen." Dennoch laufe es für die Oberkircher Winzer im Handel sehr gut.

Der Endverbraucher kaufe zudem immer häufiger online ein. Die Oberkircher reagieren darauf mit einer neuen Internetpräsenz bis zum Jahresende. "Vielleicht kommen wir mit einem hellblauen Auge durch die Krise", sagt Ell. Denn es fehlen vor allem die Umsätze in Gastronomie, Hotellerie und bei Veranstaltungen. In diesen Bereichen sowie im Fachhandel werden 40 Prozent der Umsätze erwirtschaftet.

Italien ist zweitgrößter Weinimporteur 

Dennoch trinken die Deutschen weiterhin gerne ausländische Weine, konstatiert die Oberkircher Winzergenossenschaft. Italien sei der zweitgrößte Weinimporteur. Besonders beliebt sei der Rotwein mit der Bezeichnung "Primitivo". Auf ähnlicher Basis in Sensorik, Geschmack und Anmutung bringt die Oberkircher Winzergenossenschaft nun einen "Pino Primo" auf den Markt.

"Das tiefrote Cuvée soll badische Lebensfreude mit mediterraner Lebensart verknüpfen und ein wenig ›Dolce Vita‹ vermitteln", heißt es zur Erklärung. Die Rückmeldungen von Kennern stimmten die Erzeuger positiv, ebenso die Resonanz aus der Gastronomie. Wenn es gut laufe mit dem "Pino Primo", soll es im Frühjahr 2021 einen weißen "Pino Primo" geben, berichtet Markus Ell.

Weinlese früher als sonst 

Wie vielerorts ist die Weinlese auch in Oberkirch mit den frühen Sorten Findling und Solaris bereits vergangene Woche gestartet. Derzeit werden Burgunder und Acolon für die Sektgrundlage, für Rosé und Blanc de Noir geerntet. Die Menge ist durchschnittlich bis leicht überdurchschnittlich, urteilt die Genossenschaft.

Die feucht-kühle Witterung bremst jetzt die Reife leicht aus, was aber dem "sehr gesunden Traubengut" noch einmal zugute komme. Auch in Oberkirch ist man um etwa eineinhalb Wochen früher dran mit der Weinlese. "Frühe Jahre sind bekanntlich gute Jahre", weiß Markus Ell aus der Vergangenheit.