Die Notbetreuung in den Kinzigtäler Kindergärten wird gut angenommen – aber nicht ausgenutzt, loben die Einrichtungen. (Symbolfoto) Foto: Skolimowska

Notbetreuung in den Kindergärten wird gut angenommen. Planungssicherheit fehlt. 

Mit dem neuerlichen Lockdown sind auch die Kindergärten wieder geschlossen. Eltern können jedoch unter Umständen von einer Notbetreuung Gebrauch machen.

Aktuelle Informationen zur Corona-Lage in unserem Newsblog

Mittleres Kinzigtal - Wie läuft diese Art der Betreuung in den hiesigen Einrichtungen? Unsere Zeitung hat sich bei einigen Kindergärten in der Region umgehört.

  "Unterm Regenbogen", Gutach: "Ein Drittel der Kinder ist auch jetzt da", informiert Annette Furtwängler. " Die Organisation bei uns klappt problemlos. Die Eltern sind dankbar für das Angebot, wobei es auch nur diejenigen annehmen, die es wirklich brauchen. Die Eltern und wir wissen allerdings nicht, wie es weitergehen wird, sollte der Lockdown verlängert werden. Wir wissen auch nicht, wie die Bedingungen sein werden und wie die Eltern dann damit umgehen. Es ist aber klar, dass die Kinder die sozialen Kontakte brauchen." Kita "Don Bosco", Hornberg: Laut Leiterin Karin Sum sind derzeit 25 Kinder in der Notbetreuung. Diese Zahl ändere sich jedoch täglich. "Die Eltern versuchen die Betreuung ihrer Kinder so lange als möglich selbst zu organisieren und hangeln sich von Woche zu Woche", stellt Sum fest. Sie kritisiert, dass es beiden Seiten an Planungssicherheit fehle. Abgewiesen wurden bisher jedoch noch keine Eltern.

Eltern haben auch Hemmung die Notbetreuung in Anspruch zu nehmen

Laut Sum verlaufe die Organisation derzeit geregelt. Allerdings hätten viele Eltern noch immer Beratungsbedarf. "Sie sind von der Flut an sich ändernden Informationen verunsichert und wissen oft nicht mehr, welche Regelungen gelten." Dem Kindergarten gegenüber zeigen die Eltern sich insgesamt dankbar. "Gleichzeitig haben einige Eltern Hemmungen, die Notbetreuung zu nutzen oder rechtfertigen sich mehrfach, wenn sie diese in Anspruch nehmen", so Sum. Sie empfindet das als belastend für die Familien. Für die Kinder wird der Alltag so normal wie möglich gestaltet.

"Entscheidungen der Landesregierung werden oft zum Ende der Woche – donnerstags – getroffen", so Sum. Nähere Informationen zur Umsetzung erhalten die Kitas dann im günstigen Fall am Freitag. Die Umsetzung selbst soll dann ab Montag erfolgen. "Auch hier fehlt uns und den Eltern Planungszeit und Sicherheit", kritisiert sie. Stadtkindergarten Haslach: Wie Leiterin Sonja Nitz informiert, sind 51 Kinder in der Notbetreuung. Diese würden aber nicht täglich in den Kindergarten kommen. "Die Eltern nehmen die ganze Sache ernst", lobt Nitz. "Sie sind sehr um- und vorsichtig und nehmen die Notbetreuung nur in Anspruch, wenn sie wirklich gebraucht wird." Bisher haben alle einen Notbetreuungsplatz bekommen.

"Den Kindern geht es gut"

Die Kinder sind in elf Gruppen eingeteilt, die – auch aufgrund der möglichen Infektionsketten – nicht gemischt werden. So weit möglich, bleiben die Kinder zudem in den ihnen vertrauten Gruppen. "Den Kindern geht es gut", informiert Nitz. Sie kämen gern in den Kindergarten. "Das Arbeiten ist für uns ruhiger und entspannter", sagt Nitz. Die Erzieherinnen könnten besser dabei sein. Insgesamt laufe die Organisation einfacher als im ersten Lockdown. Familienzentrum St. Josef, Oberwolfach: 15 Kinder besuchen derzeit die Notbetreuung im Familienzentrum, erklärt Leiterin Simone Schmider im Gespräch mit dem Schawbo. Das Ganze sei über die Kindergarten-App bekanntgegeben worden und die Eltern hätten sich daraufhin anmelden können, so Schmider. Daraufhin sei das Personal eingeteilt worden, damit die Kinder in festen Gruppen die Einrichtung besuchen können – anders als sonst, denn die Einrichtung arbeitet normalerweise mit einem offenen Konzept. Zudem umfasse die Notbetreuung die normalen Öffnungszeiten des Familienzentrums von 6 bis 18 Uhr.

"Die Eltern sind sehr dankbar", so Schmider. Das Team bekomme viele positive Rückmeldungen. Und auch die Kinder haben sich an die Situation gewöhnt, beobachtet sie. Der Alltag laufe so normal wie möglich ab, unter anderem mit Morgen- und Abschlusskreis.

Die Bundesregierung hat sich zusammen mit der Ministerpräsidentenkonferenz darauf geeinigt, den bundesweiten Lockdown bis zum 31. Januar zu verlängern. Für Kinder in Kindertageseinrichtungen sowie Einrichtungen der Kindertagespflege sowie für Schülerinnen der Klassen 1 bis 7, deren Eltern zwingend auf eine Betreuung angewiesen sind, wurde in dieser Zeit wieder eine Notbetreuung eingerichtet.