Rückblick auf die Saison an den Badeseen in Altenheim / Erstmals Sicherheitsdienst im Einsatz

Größtes Problem an den Badeseen in Altenheim bleibt das Falschparken. Andere Störfälle gab es – wohl auch dank des Sicherheitsdiensts – in diesem Jahr kaum.

Altenheim. Erstmals hat im Sommer als Ergänzung zum Vollzugsdienst der Gemeinde auch ein Sicherheitsdienst an den Badeseen und anderen Brennpunkten im Ort patrouilliert. Bruno Ruf für den Vollzugsdienst und Klaus Keller vom privaten Sicherheitsdienst gleichen Namens gaben am Mittwochabend im Rahmen der Ortschaftsratssitzung einen Einblick in ihre Erfahrungen in diesem Jahr.

Ruf erklärte, dass vor allem das Falschparken weiter große Probleme bereite. Die Menschen hielten sich nicht an die Schilder. Es würden sogar Schranken zugeparkt. Auf den Einwurf aus den Reihen des Gremiums, dass viele Franzosen wild parkten, sagte Ruf: "Die Deutschen machens vor und die Franzosen folgen." Ortsvorsteher Jochen Strosack erklärte, dass ein Problem sei, dass deutsche Strafzettel in Frankreich von den Behörden nicht verfolgt würden. "Es gibt einige, die zahlen quasi freiwillig und bei den anderen hat man keine Handhabe. Das Bußgelb liegt unter der in Frankreich geltenden Verfolgungsgrenze für Vergehen aus Deutschland", so Strosack.

Bernd Uebel (SPD) regte an einmal in einer Großaktion Autos abschleppen zu lassen. "Das spricht sich rum", zeigte er sich von der abschreckenden Wirkung überzeugt. Der stellvertretende Ortsvorsteher Gerhard Moser erklärte, dass seine solche Aktion einen großen Aufwand für die Gemeinde bedeute, da mit Sicherheit 50 Autos an einem Tag abzuschleppen und zu verwahren wären. Strosack erklärte er habe mit Bürgermeister Jochen Fischer gesprochen und man sei sich einig, dass die Gemeinde etwas unternehmen werde, wenn die Parkprobleme nicht aufhörten.

Erfreulicheres konnte Keller berichten. Mit seinen Mitarbeitern hat er bei Patrouillien nicht nur die Badeseen, sondern in Absprache mit dem Ortsvorsteher auch andere Brennpunkte in der Gemeinde unter die Lupe genommen.

"Es gab eigentlich keine größeren Vorkommnisse bis auf einen Fall, als sich eine 14- oder 15-Jährige mit hartem Alkohol nicht kontrollieren lassen wollte", so Keller. Meist habe man den Jugendlichen erklärt, dass sie ihren Abfall aufräumen sollten und andere nicht stören und das habe geholfen. Alle hätten sich daran gehalten. Keller erklärte, dass er wegen der vielen Franzosen an den Badeseen auch einen Mitarbeiter aus dem Nachbarland beschäftige. Dieser habe in einem Fall einer Gruppe von acht Leuten, die gerade grillen wollten, erklärt wo in Frankreich das erlaubt sei.

Auch sie hätten sich daraufhin gefügt und seien umgezogen. Moser erklärte, dass er sehr zufrieden mit dem Sicherheitsdienst sei. Montags habe es immer einen Bericht über die Vorkommnisse am Wochenende gegeben. Einziger Wermutstropfen für Strosack ist die Tatsache, dass die Kosten für den Sicherheitsdienst vom Ortsteil-Budget abgezogen werden. Das habe ihn schon etwas überrascht, immerhin kämen etwa die Einnahmen aus den Tauchkarten der gesamten Gemeinde zugute. Auf Nachfrage von Ewald Bühler (CDU), ob der Einsatz des Sicherheitsdienst in diesem Sommer einmalig gewesen sei, erklärte Strosack, dass man schon an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert sei. Die Finanzierung müsse allerdings geklärt werden.

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So reden sich die "Sünder" raus

Mit welchen Problemen sich ein Ordnungshüter heutzutage rumschlagen muss, erzählte Bruno Ruf. Hundehalter würden die Gemeindebediensteten sehen und schnell die Leine anlegen. Sobald sie allerdings weg seien, dürfe der Hund wieder frei laufen und im See baden. Was er nicht sehe, könne er nicht ahnden. Auch um Ausreden sind viele nicht verlegen: "Die sagen einfach, sie hätten kein Geld dabei. In ihren Bikinis haben die natürlich kein Portemonnaie", erklärte er.