Zahlreiche Menschen kamen am Samstag in die Dundenheimer Schule und brachten Spenden. Foto: Lehmann

Die Hilfsbereitschaft ist groß. Am Samstag kamen etliche Bürger in die Dundenheimer Schule und brachten Spenden für die Flüchtenden. Damit aber nicht genug: Bürgermeister Tobias Uhrich wird Hilfsgüter direkt in die Ukraine bringen.

Neuried - Für Bürgermeister Tobias Uhrich ist es eine Herzensangelegenheit, den Menschen in der Ukraine zu helfen. So hat er vieles rund um die Abwicklung der Unterbringung der Flüchtenden zur Chefsache gemacht. Bereits am Montag ziehen die ersten Ukrainer in der Schule in Dundenheim ein, weitere sollen am Mittwoch folgen, wie der Bürgermeister erklärt. Um das Notwendige für den Alltag bieten zu können, hat die Gemeinde einen Spendenaufruf gestartet. Am Samstag konnten die Spenden zur Schule nach Dundenheim gebracht werden.

Bereits vor 9 Uhr waren erste Bürger aus Neuried und darüber hinaus vor Ort und brachten Bettwäsche, Kissen, Decken und was die Schränke hergaben. Nach und nach füllte sich der Pausenraum der ehemaligen Grundschule mit weiteren Matratzen, Bettgestellen, Handtüchern, Kinderbetten, Geschirr, Besteck und weiteren Alltagsgegenständen.

Drei Mitarbeiter des Bauhofes nahmen die Spenden entgegen und sortierten diese direkt. Auch Natalie Bissor stattete der Aktion einen Besuch ab, sie wird gemeinsam mit Daniel Klatt als Integrationsmanagerin den Geflüchteten zur Verfügung stehen. Der Dank Uhrichs gilt den Spendern und allen helfenden Händen, insbesondere auch dem Netzwerk Gastfreundschaft Neuried um Koordinatorin Karin Geiser.

Wie groß die Spendenbereitschaft ist, zeigte auch die Aktion, die parallel von Privatpersonen in Altenheim organisiert wurde. Ein 40-Tonner wird in den kommenden Tagen Hilfsgüter in die Ukraine bringen.

15 Wohnungen konnten bereits akquiriert werden. Die ankommenden Flüchtenden sollen zuerst, so der Plan, für ein bis zwei Tage die Grundschule in Dundenheim beziehen, danach möglichst schnell dezentral in den Wohnungen untergebracht werden.

Uhrich sehe sich selbst in der Verantwortung, jetzt zu handeln. Er freut sich auch über die zahlreichen Hilfsangebote abseits von Wohnungen und Sachspenden – etwa als Übersetzer oder bei der Unterstützung im Alltag. "Wir werden jede helfende Hand annehmen und sind dankbar für die Hilfsbereitschaft", so der Bürgermeister.

Uhrich wird gemeinsam mit den Bürgermeistern Matthias Litterst aus Schuttertal und Andreas Heck aus Hohberg am kommenden Wochenende mit Hilfsgütern in die Ukraine fahren. "Was sich in der Ukraine abspielt, ist eine Katastrophe", sagt Uhrich. "Den Krieg können wir nicht stoppen, aber die humanitäre Notlage etwas mildern." Gemeinsam mit den Kollegen Litterst und Heck wird er sich auf die 40-stündige Fahrt begeben. Die Bürgermeister und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden werden acht Neunsitzer bis unter die Decke mit Hilfsgütern vollladen.

"Wir nehmen Verbandsmaterial, Medikamente, Decken, Schlafsäcke, Hygieneartikel, Wasser und Lebensmittel mit", erklärt Litterst. Unterstützt werden die drei Bürgermeister dabei vom Vorsitzenden der Wirtschaftsregion Ortenau (WRO), Dominik Fehringer. Wenn es am Samstag auf die Rückreise gehen wird, sollen die Autos nicht leer sein. "Wir werden Flüchtlinge mitnehmen", erklärt Heck. "Nach dem jetzigen Stand sollen sie zur bayrischen Landeserstaufnahmestelle gebracht werden." Von dort würden sie später weiterverteilt.

Bereits jetzt haben sich für die Aktion viele Unterstützer gefunden. So hat beispielsweise Michael Schmiederer, Chef des Unternehmens Warimex aus Neuried, zugesagt, als Koordinationsstelle zu fungieren und das sachgerechte Verladen zu übernehmen. Um keine Zeit zu verlieren, wurden einige Hilfsgüter bereits bestellt. Sie sollen spätestens am Mittwoch vor Ort sein.

Unterstützung:

"Wir rufen alle Menschen in der Ortenau und gerne auch darüber hinaus dazu auf, für diese sicherlich einzigartige Aktion zu spenden", sagen die drei Bürgermeister Tobias Uhrich (Neuried), Matthias Litterst (Schuttertal) und Andreas Heck (Hohberg). Mit den Spendengeldern werden Hilfsgüter beschafft. Die Bankverbindung für die Spenden lautet: Kontoinhaber: Gemeindekasse Neuried; IBAN: DE28 6645 0050 0001 0004 05; BIC: SOLADES1OFG; Bank: Sparkasse Offenburg/ Ortenau; Verwendungszweck: Ukraine Hilfe Ortenau.