Sitzung: Neurieder Tagesmütter fordern weitere Unterstützung / 1170 Euro monatlich
Der Tagesmütterverein Offenburg, der in der Gemeinde Neuried für die Ausbildung und Verwaltung der Tagesmütter verantwortlich ist, hat eine Platzpauschale beantragt. Diese Form der Unterstützung hat der Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt.
Neuried. Jenny Jung, Sozialarbeiterin beim Tagesmütterverein Offenburg, erläuterte im Gemeinderat, dass die Einrichtung der Tagesmütter den Bedarf der Kinderbetreuung durch eine hohe Flexibilität und ein persönliches Umfeld ergänzt. Die Tagesmütter müssten ein umfangreiches Qualifikationsprogramm durchlaufen, bis sie als Tagesmütter zugelassen werden. Die Kinder würden meist in den eigenen Wohnräumen der Frauen betreut, somit stellten die Frauen, die sich als Tagesmütter zur Verfügung s tellen, auch den Raum zur Verfügung. Für die Gemeinde habe dies den Vorteil, dass keine Gebäude errichtet und auch verwaltet werden müssten.
Für die Betreuung erhalten die Frauen vom Kreis eine Vergütung von 6,50 Euro pro Kind und Stunde. Hier sei nicht damit zu rechnen, dass sich die Vergütung erhöhen könnte. Aus diesem Grund warb Jung dafür, dass der Neurieder Gemeinderat der Platzpauschale zustimmt. Vorgesehen war, dass bei einer Betreuung von 15 Stunden und weniger 30 Euro pro Monat, bei einer Betreuung von mehr als 15 Stunden pro Woche 60 Euro, und für eine Betreuung in außergewöhnlichen Zeiten (vor 7.30 Uhr und nach 17.30 Uhr oder über Nacht) würde zehn Euro betragen. Da derzeit 26 Neurieder Kinder von Tagesmüttern betreut werden, wären dies Kosten von ungefähr 1170 Euro pro Monat, die die Gemeinde zahlen müsste.
Uta Adam (FW) erkundigte sich nach dem Verwaltungsaufwand für die Gemeinde. Hierzu erläuterte Jung, dass die Entgegennahme und Prüfung der Anträge vom Verein geleistet werden würde, sodass der Verwaltungsaufwand für die Gemeinde so gering wie möglich gehalten werden könne.
Neurieds Bürgermeister Jochen Fischer sprach sich dafür aus, dass der Gemeinderat der Platzpauschale zustimmen solle, da auch er schon von der Flexibilität einer Tagesmutter profitieren konnte. Auch Michaela Karl (Umwelt und Leben) bekräftigte diese Meinung und sprach sich ebenfalls dafür aus. "Eltern mit schwierigen Kindern brauchen auch einmal eine Verschnaufpause, die Tagesmutter ist dann sehr hilfreich." Dies gehöre auch honoriert. Heinz Walter (SPD) merkte an, dass hier wieder bei den Ärmsten gespart werde. "Die Betreuung der Kinder wird bereits durch die Kreisumlage finanziert und in diese zahlen die Gemeinden ein. Somit beteiligt sich Neuried durchaus an der Finanzierung der Tagesmütter", so Jochen Strosack (FW), der die Platzpauschale somit ablehnte.
Letztlich stimmten zehn Gemeinderäte für für die Platzpauschale, fünfzehn sprachen sich dagegen aus. Neuried wird damit keine Platzpauschale für die Tagesmütter gewähren.