»Es sollte generell einmal geklärt werden, wie die innerörtliche Bebauung aussehen soll«, so Peter Heuken (CDU). Foto: Gemeinde

Sitzung: Bauvoranfrage in Dundenheim wird nicht genehmigt / Anwohner äußern sich ebenfalls kritisch

Altenheim/Dundenheim - Über "Wohnraumverpressung" hat ein Bürger in der jüngsten Ratssitzung geklagt und damit eine Bauvoranfrage in Dundenheim kritisiert. Auch der Gemeinderat empfand das Vorhaben als zu groß und lehnte den Antrag ab.

Eine Bauvoranfrage im Korbmacherweg in Dundenheim wurde am Mittwochabend im Gemeinderat sowohl von Seiten des Gremiums als auch von Bürgern kritisiert. Geplant sind zwei Mehrfamilienhäuser mit jeweils fünf Wohnungen sowie eine Tiefgarage mit 20 Stellplätzen – zu groß, da waren sich alle einig.

Das Vorhaben liegt im unbeplanten Innenbereich von Dundenheim. Nach Paragraf 34 des Baugesetzbuches ist hier "ein Vorhaben zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist.

Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse müssen gewahrt bleiben; das Ortsbild darf nich t beeinträchtigt werden." Hinsichtlich der Art der Nutzung, als Wohnen, füge sich das Vorhaben in die Umgebung ein, erklärte Bauamtsleiter Klaus Person. "Zweifel gibt es aber hinsichtlich der Größe", erklärt er. Hierbei gehe es nicht um die Anzahl der Wohnungen oder die Grundflächenzahl, sondern um die absolute Größe des geplanten Baukörpers.

Gebäude sei zu überdimensioniert

Der geplante Gebäudekomplex ist durch ein Treppenhaus mit Aufzug verbunden. Insgesamt würden 490 Quadratmeter der 1180 Quadratmeter Grundstücksfläche bebaut. "Das sind 41 Prozent des Grundstücks, die überbaut, was einer üblichen Größenordnung im Wohngebiet entspricht", erklärt Person. Allerdings seien die 490 Quadratmeter Grundfläche bei Hauptgebäuden in der Umgebung nicht vorhanden. "Der Komplex fügt sich demnach nicht ein."

Kritisch wurde auch die geplante Tiefgarage beäugt. Es würden zwar Lärmbelästigungen, die durch Zuschlagen von Auto türen entstehen, vermieden. Der Bau der Tiefgarage könnte allerdings problematisch werden, da hierfür eine Grundwasserabsenkung erfolgen müsste, was vom Landratsamt zu genehmigen wäre. "Möglicherweise wird ein vorangehendes Beweissicherungsverfahren für die umliegenden Gebäude verlangt , da durch die Absenkung des Grundwassers Setzungsrisse entstehen könnten", erklärte Person.

Lange wurde bereits in der Ortschaftsratssitzung darüber diskutiert, Ortsvorsteher und Gemeinderat Hans Mild, machte auch in der Sitzung am Mittwochabend nochmals deutlich, dass die Dundenheimer nicht mit dem Vorhaben einverstanden sind. Das Gebäude sei zu überdimensioniert. "Wir lehnen das Projekt in der jetzigen Form ab", sagt er. Maximal sechs Wohneinheiten würden die Dundenheimer noch als akzeptabel ansehen. Bekräftigt wurde die Kritik bereits in der Frageviertelstunde. Zwei Anwohner hatten sich zu Wort gemeldet und sich darüber geärgert, dass es in Dundenheim dadurch zur "Wohnraumverpressung" komme.

Maximal sechs Wohneinheiten

Peter Heuken (CDU) meldete sich zu Wort und sprach von dringendem Klärungsbedarf – unabhängig von der Bauvoranfrage – zu Bauvorhaben in Dundenheim: "Wir sollten generell einmal klären, wie wir uns die innerörtliche Bebauung vorstellen und nicht erst dann darüber diskutieren, wenn uns dann ein Antrag vorliegt." Es gelte die Grundsätze hinsichtlich innerörtlicher Bebauung einmal festzuhalten.

Letztlich war sich der Neurieder Gemeinderat einig und folgte der Empfehlung des Dundenheimer Ortschaftsrates, die Bauvoranfrage abzulehnen. Die Planung solle dahingehend überarbeitet werden, dass sich das Vorhaben besser in die Umgebung einfügt. Maximal dürften sechs Wohneinheiten entstehen.

Erschließung

Auch die Erschließung sei nicht optimal. Die Straße ist nach Osten hin sehr schmal. "Die schmalste Stelle befindet sich direkt vor dem Baugrundstück", sagt Bauamtsleiter Klaus Person. Der Antragsteller wäre aber bereit, hier einen Streifen an die Gemeinde für die Verbreiterung der Straße abzugeben. Sollte es zur Bebauung kommen, würde die Straße von Osten gesperrt werden.