Gemeinderat: Neurieder lockern Vorgaben für Unterstützung bei Investitionen / Kooperationen gewünscht

Das Neurieder Gremium hat sich 2018 mit allen Vereinen der Gemeinde zusammengesetzt, um mit ihnen über die Fördergelder zu sprechen. Vor allem hinsichtlich der Investitionsförderung wünschen sich die Vereine eine Änderung.

Neuried. " Veränderungen der Arbeitswelt, der Lebensverhältnisse und der demografische Wandel in der Gesellschaft haben auch Auswirkungen auf die Vereine in unserer Gemeinde", so Bürgermeister Jochen Fischer in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Aus diesem Grund habe er gemeinsam mit den Ratsmitgliedern im vergangenen Jahr allen Neurieder Vereinen angeboten, gemeinsam über die aktuelle Situation und damit verbundene Herausforderungen zu diskutieren. Ziel dieser Abfrage war, Informationen unter anderem über Mitgliederzahlen, Vereinsheime, Flächen und Gebäude zu erhalten.

Vor den Gesprächen wurden die Vereine, so Fischer, in sechs verschiedene Kategorien eingeteilt: Indoor-Sport, Outdoor-Sport, Wassersport, Brauchtum, Musik/Kultur sowie Kirche/Soziales.

Die Ergebnisse dieser Gespräche wurden in der jüngsten Sitzung erläutert. Sie sollten dem Gemeinderat als Entscheidungsgrundlage dafür dienen, ob die seit 2010 unverändert geltende Vereinsförderung überarbeitet werden soll. Diese werde derzeit von der Anzahl der Jugendlichen in einem Verein abhängig gemacht. So gebe es laut Fischer aktuell eine Grundförderung von zwei Euro im Jahr pro Erwachsenem und zehn Euro für jeden Jugendlichen unter 18 Jahren. Grundsätzlich würden sich die Vereine auch weiterhin dafür aussprechen, dass die finanziellen Förderrungen bevorzugt an die Jugend gehen. Auch bei Baumaßnahmen könnten die Vereine eine Förderung bei der Gemeinde beantragen, die bei zehn Prozent liege. So könnte den Vereinen mit mindestens 1000 Euro und höchstens 10 000 Euro unter die Arme gegriffen werden. Eines soll jedoch nun anders werden: "Bei den Gesprächen stellte sich heraus, dass hinsichtlich Investitionen die Vereinsvertreter Veränderungen wünschen, da eine Förderung bei Baumaßnahmen nur einmal in fünf Jahren möglich ist", erklärte der Rathauschef. Dies bestätigte auch Altenheims Ortsvorsteher Jochen Strosack und fügte an: "Diese Förderung wurde schon einmal großzügiger gehandhabt, dann kam aber die Krise und die Investitionsförderung wurde wieder gekürzt." Insgesamt gebe die Gemeinde Neuried jährlich etwa 500 000 Euro an die Vereine ab.

Auch wurde angeregt in der Gemeinde einen "Kümmerer" zur Verfügung zu stellen. Bei diesem könnten sich Vereinsvertreter über Fördermöglichkeiten, Versicherungen oder auch rechtliche Belange erkundigen. "Es soll keine Vorstandsarbeit von Seiten der Gemeinde geleistet werden", stellte Fischer klar.

Einstimmig sprach sich der Rat letztlich dafür aus, die Verwaltung damit zu beauftragen, die Vereinsförderung aus dem Jahr 2001 zu überarbeiten.

Aus den Gesprächen mit den Vereinen ging laut Bürgermeister Fischer auch hervor, dass die Mitglieder sich engere Kooperationen – oder gar Fusionen – wünschen. Es würden Mitglieder fehlen, die Verantwortung übernehmen wollen. Auch würden es viele Vereine als sinnvoll ansehen, eine Einrichtung eines Marktplatzes für Festausstattungen zu organisieren. "Nicht jeder Verein muss alles anschaffen", so der Tenor.