Hermann Kopf hat im Krieg in Afrika unter Rommel gedient. Foto: Fink

Hermann Kopf feiert in Schutterzell seinen 95.

Schutterzell. Hermann Kopf feiert am heutigen Mittwoch in sehr guter geistiger Verfassung im Kreise seiner Familie seinen 95. Geburtstag. Er wuchs als drittes Kind im landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern Albert und Anna Kopf in Schutterzell auf, wo er bis zur fünften Klasse die Volksschule besuchte. Ab 1935 besuchte er bis zum Beginn des Krieges 1939 das Internatsgymnasium in Freiburg und dann ein Jahr bis zum erfolgreich abgelegten Abitur das Alte Scheffel-Gymnasium in Lahr.

Danach wurde er für vier Monate zum Arbeitsdienst nach Stuttgart, und nach dieser Zeit gleich zum Militärdienst nach Cannstatt eingezogen. Bereits nach sechs Monaten erfolgte die Abstellung zum Afrika-Corps unter Generalfeldmarschall Erwin Rommel, den der Jubilar auch persönlich kennenlernte. In Tunesien wurde er nach eineinhalb Jahren Einsatz durch einen Armdurchschuss schwer verwundet wurde. Trotz der Behinderung musste er sich wieder zum Kriegsdienst melden und kam in die Pfalz. Im Dezember 1944 geriet er in Kriegsgefangenschaft. 1947 wurde das Lager aufgelöst und Kopf entlassen.

Zuhause angekommen stand er, da sein älterer Bruder im Krieg gefallen war, vor einer schweren Entscheidung. Eigentlich wollte er studieren, übernahm aber die elterliche Landwirtschaft. Am 10 . Februar 1949 heiratete er Ida Schrempp aus Kürzell. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Später vergrößerte sich die Familie auf acht Enkel und vier Urenkel. Ein schwerer Schlag war der Tod seiner Frau im Februar 2002.

Auch im öffentlichen Leben übernahm Kopf Verantwortung. Er war lange Rechner im Tabakbauverein und Vorsitzender des BLHV-Ortsvereins Schutterzell. Außerdem schmückte er jahrzehntelang an Fronleichnam sein Haus mit einem Altar.