Sitzung: Neurieder stimmen für Aufstellung eines Konzepts / Kritik von Schutterzells Ortsvorsteher

Neuried (ng). Immer wieder wird der Wunsch aus der Bevölkerung geäußert, dass das Netz der öffentlichen Personennahverkehrs innerhalb der Gemeinde Neuried weiter ausgebaut wird. "Wir wissen das der ÖPNV nur unzureichend ausgebaut ist", sagte Bürgermeister Jochen Fischer in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Eine gute Möglichkeit sei deshalb, Neuried mit einem Bürgerbus auszustatten. "Damit könnten wir das Netz innerhalb der Gemeinde weiter ausbauen und die Ortsteile verbinden", sagte Fischer. Bereits beim Neujahrsempfang hatter das Thema Bürgerbus angesprochen, nun sollte es "endlich" angegangen werden. So hat der Neurieder Gemeinderat einstimmig beschlossen, die Verwaltung dazu zu beauftragen, ein Konzept für eine Bürgerbus-Linie auszuarbeiten. Darin sollen unter anderem Kosten, Förderprogramme, Fahrpläne und Haltestellen dargestellt werden.

Auch der Neurieder Jugendgemeinderat stehe hinter diesem Vorhaben: "Die Nachwuchsräte haben den Bus bereits 2018 gefordert", wusste der Bürgermeister. So habe man Anfang des Jahres die Bürger befragt, wer sich bereit erklären würde, den Bus zu fahren. "Insgesamt zwölf positive Rückmeldungen haben wir bekommen", freute sich der Rathauschef.

Darüber hinaus hätte es bereits ein Treffen mit der SWEG, der Gemeinde un dem Landratsamt gegeben. "Es mussten die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Fördermöglichkeiten ausgelotet werden." Mit der SWEG müsse unter anderem der Fahrplan abgestimmt werden. "Es wäre unsinnig, wenn zwei Busse hintereinander her fahren." Der Neurieder Bürgerbus könnte von Montag bis Freitag durch die Gemeinde fahren. Welche Stationen der Bus künftig anfährt, würde noch ausgearbeitet werden, "es werden jedoch weitere Haltestellen, als die der SWEG entstehen". Denn mit dem Bürgerbus soll unter anderem auch den älteren Neuriedern den Weg zu Ärzten oder Einkaufsmöglichkeiten erleichtert werden.

Als Vorbild sah Bürgermeister Fischer die Gemeinde Calw. Gemeinsam mit dem Jugendgemeinderat hat er sich den Bürgerbus, der dort bereits mit zwölf fahren am Tag eingeplant ist, angesehen. "Wir konnten sehen, dass das Konzept funktioniert", sagte Fischer.

Ratsmitglied Manfred Osswald (FW) hatte sich über die künftigen Fahrer informiert. Seine Frage, nach einer speziellen Schulung der zwölf Personen wurde von Fischer bejaht. Dies sei Teil des Konzepts.

Thomas Eble (FW) sprach sich zunächst für den Bürgerbus aus – es sei innerhalb der Gemeinde grundsätzlich sinnvoll. "Was jedoch viel dringender gebraucht wird, ist eine ÖPNV-Anbindung von Schutterzell nach Offenburg", beklagte er. Der Bürgerbus würde diese Problem auch nicht lösen. "Schade, dass dieses Thema einfach nicht angegangen wird und auch von der SWEG keine Unterstützung kommt. Hier fehlt wohl jegliches Interesse", ärgerte sich Eble weiter. Auch würden Schutterzeller Unternehmen durch die fehlende Anbindung nur schwer Auszubildenden finden. Dieses Problem sollte auch angegangen werden.