In der benachbarten Gemeinde Meißenheim wird bereits ein großer Wohnmobil-Stellplatz für 24 Fahrzeuge betrieben. Foto: Lehmann

Tourismus: Altenheimer für Erweiterung des Freizeitgeländes

Altenheim - Seit nun sieben Jahren beschäftigt die Altenheimer das Gelände rund um das Anglerheim. Nun soll Nägel mit Köpfen gemacht werden: In dem 0,6 Hektar großen Geltungsbereich soll das Freizeitgelände "Alte Weide" entstehen.

Zunächst waren zwei bis drei Wohnmobilstellplätze geplant, nun sollen es 25 werden. "Mit dem Bebauungsplan soll das touristische Angebot in unserer Gemeinde gestärkt werden. Da die Nachfrage an Stellplätzen landesweit gestiegen ist und bisher nur eine begrenzte Anzahl von Wohnmobil-Stellplätzen geplant war, soll mit dem neu geplanten Stellplatz das Angebot vergrößert werden", erklärte Ortsvorsteher Jochen Strosack in der jüngsten Ortschaftsratssitzung.

Im Bereich des Anglerheims bestand bereits ein rechtskräftiger Bebauungsplan für einen Wohnmobilstellplatz, der aber nur zwei bis drei Stellplätze anbiete. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage wurde nun Überlegungen angestellt, einen größeren Wohnmobilstellplatz südlich des Anglerheims auszuweisen.

"Das Plangebiet liegt im Nordwesten Altenheims, südlich des Anglerheims und nördlich der Reitsportanlage. Er grenzt im Westen an einen Fischweiher sowie im Süden und Osten an landwirtschaftliche Flächen", erläuterte Lioba Fischer vom gleichnamigen Planungsbüro. Durch den Reiterhof und das Anglerheim mit Gastronomienutzung sei bereits eine Freizeitnutzung mit entsprechender Verkehrsbelastung vorhanden, so dass es sinnvoll erscheine, diese dort zu bündeln.

Im östlichen Bereich ist der Kassenautomat sowie die Versorgungsstation vorgesehen. "Um den Angelweiher etwas abzugrenzen ist ein fünf Meter breiter Pflanzstreifen geplant", so Fischer. Darüber hinaus würde man auf ausreichend begrünte Flächen achten.

Betreibermodell für den Wohnmobil-Stellplatz ist noch offen

Eine Natura-2000-Verträglichkeitsvorprüfung habe es bereits gegeben. "Da in unmittelbarer Nähe ein 25 Hektar großes Kiesabbaugebiet geplant ist, das weitaus größere Beeinträchtigungen für die Schutzgebiete bedeutet, sind die Auswirkungen durch das hier zu beurteilende Vorhaben als nicht erheblich zu betrachten", heißt es von Behördenseiten. Allerdings müsste die Fläche noch auf Betroffenheit verschiedener Tiergruppen geprüft werden.

Nicht alle Räte waren Feuer und Flamme mit der Planung. "Wer wird sich denn um die Bewirtschaftung kümmern?", fragte Bernd Uebel (SPD). Über das Betreibermodell habe man sich noch keine Gedanken gemacht, entgegnete Strosack, schließlich gehe es zunächst einmal um das Grundgerüst. Auch den Platz stellte Uebel in Frage, so habe sich doch von 2014 bis heute einiges verändert. "Ich erinnere daran, dass die Planung für das Freizeitgelände 2018 einstimmig vom Ortschaftsrat befürwortet wurde", argumentiere Stosack, der den Platz auch weiterhin für geeignet hält.

Skepsis äußerte auch Ralf Wendle (FWV): "Ich weiß, ich habe damals dafür gestimmt, aber auch dort schon hatte ich Bedenken." Er sehe keinen Sinn darin, eine Touristengemeinde zu werden. "Das bringt nur Ärger, wollen wir uns diese Baustelle wirklich antun?"

Schließlich wisse er von einigen Gemeinden, die nun vom Tourismus leben, dass diese es gerne wieder anders wollen würden. "Das Einzige, was ich daran positiv sehe, ist die Tatsache, dass wir dadurch die Thematik mit den Wohnmobilen, die illegal hier rumstehen, in den Griff bekommen."

Strosack wies darauf hin, dass auch jeder selbst einmal Tourist ist. "Wenn alle so denken würden, würde es nirgendwo Tourismus geben. Dafür stehe ich definitiv nicht!", betonte er. Immerhin würde es auch großen Nutzen für die Gemeinde bringen.

Positive Einwürfe gab es neben Strosack auch von Peter Heuken (CDU) und Uta Adam (FWV). "Ein optimaler Platz", sagte Heuken. "Das ist eine gute Sache, wir sollten was für den Tourismus tun", bekräftigte Adam. Wichtig sei nur, dass die Einheimischen nicht darunter leiden würden, war Adam wichtig.

Info

Letztlich stimmte der Ortschaftsrat mit drei Gegenstimmen mehrheitlich für die erste Änderung und Erweiterung des Freizeitgeländes "Alte Weide".