An mehreren Stationen lohnte sich ein Blick in die heimische Natur. Foto: Fink

Informative Wanderung durch die Altenheimer Rheinauenlandschaft

Neuried - Der Arbeitskreis Tourismus Neuried hat als März-Aktivität eine Kurzwanderung über 5,7 Kilometer veranstaltet. Die Tour stand unter dem Motto "Zwischen Steinsporensteg und Feuerwehrinsel" und führte in die Altenheimer Rheinauenlandschaft.

Bereits am Treffpunkt beim Stauwehr wurde auf die Baustelle für das "Europäische Forum am Rhein" hingewiesen, dessen Spatenstich im November 2017, nach zehnjähriger Vorbereitungs- und Planungsphase, erfolgte. Der "Altenheimer Hof", einst eine der ältesten Siedlungen dieser Gegend, deren Geschichte bis Anfang 1600 zurückreicht, war bis zur letzten Rheinkorrektur 1968 noch eine bekannte Gastwirtschaft. Angesprochen wurde auch noch die im Oktober 2002 freigegebene Pierre-Pflimling-Brücke.

Wo Mensch und Pferd Frachtschiffe zogen

An der "Steinsporenbrugg" war zu erfahren, dass der gleichnamige Steg, 1957 vom Wasser- und Schifffahrtsamt errichtet, vor mehr als 40 Jahren in das Eigentum der Gemeinde Neuried überging. Das Wort Leinpfad war auch für den Wanderführer Kurt Heitz im Vorfeld Neuland und es galt zu recherchieren: Als Leinpfad oder auch Treidelpfad wird ein Weg unmittelbar am Ufer von Flüssen oder Kanälen bezeichnet, der angelegt wurde, damit Menschen und Zugtiere die Frachtschiffe flussaufwärts ziehen konnten. Den Vorgang nannte man treideln. Über Hanfseile waren die auf den Leinpfaden gehenden Treidler und Treidelpferde mit den Schiffen verbunden. Getreidelt wurde bis etwa Mitte des 19.Jahrhundert, stellenweise noch länger. Die Arbeit war nicht ungefährlich, waren die Wege aufgeweicht oder bei Hochwasser überschwemmt, rutschten die Pferde immer wieder aus und drohten in den Strom gezogen zu werden. Die Treidelschifffahrt ging nach dem Erscheinen von maschinengetriebenen Schiffen zu Ende.

Ein Wildnispfad durch die Rheinauen

Entlang der vor einigen Jahren verschmolzenen Baggerseen "Uhlsee" und "Kuhgrün" führte der Weg die Wandergruppe weiter. Aus Sicht von Altenheimer Kleinbauern war es früher meistens eine Tagestour, um mit dem Kuhgespann hier auf den einstigen Wiesen "Kuhgrün" einen Wagen Viehfutter einzubringen. Nächstes Ziel war der Auenwildnispfad. Bereits am Einstiegspunkt wurden die Teilnehmer über dessen Entstehung informiert. Brücken, Stege, Bohlenwege und eine Aussichtsplattform zählen zu diesem Wildnispfad, der im Mai 2014 eröffnet wurde. Bei dem weitgehend naturbelassenen Pfad steht das Erleben der Wildnis im Mittelpunkt.

Nächster Infohalt war die hölzerne Aussichtsplattform, die auf den gesprengten Überresten eines Westwallbunkers errichtet wurde. Von hier hat man einen schönen Blick in die Kronen der Bäume. Ferner bieten die Hohlräume des Restbunkers idealen Lebensraum für Kleinlebewesen. Über die Lehnerrheinbrücke erreichte man auf dem weiteren Pfad die Grillstelle. Dort wurden die Teilnehmer mit Getränken und Hefezopf versorgt. An einer Meditationseiche wurden die Besucher noch ermuntert, einen Blick in die Krone zu werfen und dabei in sich zu gehen.

Nach rund drei Stunden war die Gruppe wieder am Ausgangspunkt.