Quelle: Unbekannt

Spende: Aktion von Bürgermeister Uhrich erfolgreicher als gedacht

Neuried - Neurieds Bürgermeister Tobias Uhrich ist überwältigt von der Resonanz auf seine Spendenaktion für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal. 75.000 Euro sind es bis jetzt geworden. Bei 10.000 Euro hätte er schon "Luftsprünge" gemacht.

"Ich habe zunächst aus dem Radio von der Katastrophe erfahren", erzählt Tobias Uhrich im Gespräch mit der Lahrer Zeitung vom Tag der Flutkatastrophe im Juli. Bilder aus dem Ahrtal habe er erst in den sozialen Medien und abends in den Nachrichten gesehen. Doch schon im ersten Moment sei ihm klar gewesen, dass dies etwas Ernstes ist und man den Menschen helfen müsse. Einer seiner besten Freunde sei im Dezember 2004 beim großen Tsunami in Südostasien in Thailand gewesen. Schon da habe Uhrich mitbekommen, "welche Kraft das Wasser hat".

Spendenaufruf per Videobotschaft

Kurzerhand entschloss sich Uhrich, vor Ort eine Spendenaktion zu organisieren. Zunächst habe er eine Sammlung von Sachspenden geplant. Nach Kontakt mit dem Katastrophenamt in Freiburg riet dieses ihm jedoch davon ab – Geldspenden seien sinnvoller. Also drehte Uhrich im Altenheimer Feuerwehrhaus ein kurzes, einminütiges Video und rief die Neurieder dazu auf, die Flutopfer in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu unterstützen.

"Ich habe mir gedacht, wenn wir 10.000 Euro zusammenkriegen, also wenn jeder Neurieder einen Euro spendet, wäre das schon gut", erzählt der Bürgermeister. Damit, dass es nun rund 75.000 Euro geworden sind – und vielleicht kommt ja noch etwas dazu – hatte Uhrich nicht gerechnet. Ein Grund dafür sei sicherlich, dass seine Aktion auch über Neuried und teilweise sogar über die Ortenau hinaus die Menschen zum Helfen anregte. Letztendlich seien die Spenden jedoch nur "ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Menschen dort haben alles verloren". Uhrich wundert sich auch, dass man in den Medien nicht mehr mitbekommt, was aus den von der Flut Betroffenen geworden ist. "Man liest nichts mehr darüber. Wo wohnen die Leute denn jetzt?", fragt Uhrich. Er hofft, dass die Menschen bei Bekannten oder in Hotels unterkommen konnten.

Selbst hat Uhrich bislang noch keinen Kontakt mit zum Beispiel Bürgermeistern vor Ort aufgenommen. Auch einen Besuch in der Katastrophen-Region plane er nicht. "Das soll keine PR-Aktion sein. Wenn ich mal hinfahre, dann privat", sagt er. Dennoch sei der Rathauschef "100 Prozent davon überzeugt", dass das Geld sinnvoll eingesetzt wird. Dieses gehe an den Bürgerfonds des Landkreises, der Landrat vor Ort verwalte es.

Die Nachricht der Flut habe Uhrich auch deshalb berührt, weil man "nie sicher sein kann, wie es uns einmal geht". Sollte eine solche Katastrophe mal in Neuried auftreten, sei man schließlich auch dankbar für jede Hilfe. Er wisse, wie schwierig es sei, das Wasser vor allem in flachen Gegenden von der Straße zu bekommen.

Den Hochwasserschutz in seiner Gemeinde sieht der Bürgermeister jedoch gut aufgestellt. "Wir haben eine ganz tolle und junge Feuerwehr, die regelmäßig den Polder prüft", lobt Uhrich das Engagement der Freiwilligen um Kommandant Bernd Schwärzel. Dennoch sei es wichtig, dass die Gemeinde für den Fall der Fälle eine digitale Sirene bekomme, um die Anwohner rechtzeitig zu warnen. Dafür möchte sich Uhrich einsetzen.

Wer Geld für die Flutopfer geben möchte, kann dies noch bis zum 30. September über das Spendenkonto der Gemeinde Neuried tun:

Stichwort: Hochwasserhilfe, IBAN: DE97 6645 0050 0004 9695 67, BIC: SOLADES1OFG.