Das Musikvideo zu seinem neuen Lied hat der Musiker "Cossu" gemeinsam mit Freunden auf dem Hof seines Kumpels im Schwarzwald gedreht. Foto: privat/Lukas Staier

Worum geht es in Ihrer neuen Single und was hat Ihnen die Inspiration dafür geliefert?

In "Übertreib" geht es, wie der Name schon sagt, ums Übertreiben. Oftmals geschieht das ja unvorhergesehen. Im Schwarzwald ist es zum Beispiel häufig so, dass man mit Freunden zusammen sitzt und ›ein Bier‹ trinken möchte. Es endet dann aber auch manchmal anders als geplant. Aber auch andere Lebenssituationen laden zum Übertreiben ein. Es war schon immer meine Art, mehr zu wollen beziehungsweise mehr aus Situationen herausholen zu wollen, um besser als andere zu sein. Da ist es oftmals ein schmaler Grat zwischen ›angemessener Power‹ und der Extreme. Der Song soll eine Art Erinnerung an unsere damalige Zeit sein. Geschrieben habe ich ihn schon vor über einem Jahr, allerdings hat sich daran, es auch mal zu übertreiben, bisher noch nichts geändert.

Welche Rolle spielt Ihre Heimat Haslach im Lied?

Wenn ich an meine Jugend in Haslach denke, war es oft so, dass ich mit meinen Kumpels die Feste als Erster betreten und als Letzter verlassen habe. Wir haben damals häufig übertrieben. Deshalb war es für mich auch klar, dass bei dem Videodreh meine Jungs, die früher schon dabei waren, dabei sein müssen. Wir haben das Video bei einem Kumpel auf dem Hof gedreht.

Sie machen als Comedian oft Videos auf Badisch. Rappen Sie auch im Dialekt?

Nein. Rappen im Dialekt ist schwerer als man denkt. Die Worte enden auf andere Laute, die wiederum schwer zu kombinieren sind und das hört sich schnell unrund an. Im Zuge meiner Zusammenarbeit mit Edeka habe ich aber schon in verschiedenen Dialekten gerappt. Die Videos sind auf Youtube zu sehen. Bei der Musik schließt man, wenn man im Dialekt rappt, viele Leute aus, die die Texte nicht verstehen. Bei Comedyvideos kann man das mit Bildsprache, Gestik und Mimik abfangen.

Welche Zielgruppe möchten Sie damit ansprechen?

Ich denke bei meiner Musik nicht an Zielgruppen. Ich habe früher oft versucht, mich an anderen Musikern zu orientieren. Mittlerweile mache ich einfach nur noch die Musik die mir gefällt und mir Spaß macht. Ich freue mich über jeden, dem es beim Hören auch so geht. Ich denke, Menschen, die das Gefühl kennen, zu übertreiben, können darin Parallelen erkennen. Mir ist es wichtig, ein Gefühl beim Hören entstehen zu lassen.

Wie war die Resonanz auf Ihre vorherigen Lieder?

Die Resonanz vor allem auf meinen letzten Song "Schwarzwaldvibe", den ich in diesem Jahr herausgebracht habe, war mega. Ich habe unzählige Nachrichten von Leuten bekommen, die sich eigentlich gar nicht in der Hip-Hop-Ecke bewegen, aber den Song trotzdem gefeiert haben. Super viele Leute haben den Song mit ihren selbstgedrehten Videos erneut gepostet. Auch im Radio und bei Fernsehproduktionen wurde er bereits eingesetzt. Da es eine Hommage an meine Heimat ist, freut und erfüllt mich das natürlich umso mehr.

Ist es Ihr Ziel, die Lieder auch irgendwann einem Live-Publikum vorzutragen oder spielt das gerade noch eine untergeordnete Rolle?

Das ist natürlich immer das Ziel. Ich hoffe, dass ich das in baldiger Zukunft machen kann.

Weitere Informationen:

Die Lieder des Haslacher Rappers Cossu alias Lukas Staier können auf vielen Musik-Streaming-Diensten im Internet abegrufen werden. Das neue Video "Übertreib" hat auf Youtube bereits mehr als 4.500 Klicks erzielt, auf Instagram sogar knapp 20.000. Auf beiden Plattformen ist der Musiker unter dem Namen "Cossu Rap" zu finden. Neben der Musik ist der Schwarzwälder auch als Comedian aktiv und lädt regelmäßig Videos im typischen Schwarzwälder Dialekt hoch, die teilweise bis zu 10.000 "Gefällt mir"-Angaben erzielt haben.