Am Friesenheimer Bahnhof soll ein zweiter Unterstand und eine Fahrradrinne entstehen. Foto: Archiv: Bohnert-Seidel

Um den Friesenheimer Bahnhof zu verbessern, hat sich der Jugendclub mit einem Schreiben an die Deutsche Bahn gewandt – offensichtlich mit Erfolg. Nun können ein weiterer Unterstand und eine Fahrradrinne an der Treppe errichtet werden.

Friesenheim - Was die Gemeinde nicht geschafft hatte, konnte nun der Friesenheimer Jugendclub durchboxen: Am Bahnhof soll jetzt ein weiterer Unterstand und eine Fahrradrinne am Treppenaufgang errichtet werden. Den Wunsch, die Drahtesel am Bahnhof besser transportieren zu können, hatte die Gemeindeverwaltung bereits der Deutschen Bahn vorgetragen und eine entsprechende Planung vorgelegt – das Ergebnis: eine Abfuhr.

Mit einem umfassenden Brief hatten sich dann auch die Jugendlichen und Jugendreferent Andreas Pahlow an die Deutsche Bahn – genauer an Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg – gewandt. Die Aktion hatte Erfolg: Neben dem Unterstand auf Gleis eins und der Fahrradrinne an der Treppe zu Gleis zwei darf nun auch die Unterführung farblich neugestaltet werden. Der Wunsch nach Barrierefreiheit und einer Toilettenanlage erhielt jedoch eine Absage.

"Ihr könnt stolz auf euch sein", betonte Andreas Pahlow in der Sitzung des Jugendclubs. Mit ihrem Einsatz hätten die Jugendlichen der Gemeinde und allen, die die Bahn nutzen, geholfen. Mit Stolz nahmen sie das Antwortschreiben von Thorsten Krenz entgegen. Die farbliche Umgestaltung soll in Abstimmung mit dem Büro der Deutschen Bahn erfolgen.

Jugendclub wählt neue Sprecher

"Das Ergebnis könnt ihr als großen Erfolg verbuchen", betonte auch Bürgermeisterstellvertreterin Charlotte Schubnell. "Als Gemeinde haben wir jahrzehntelange Erfahrung mit der Deutschen Bahn. Unzählige Anträge wurden abgelehnt", so Schubnell. Leider falle der gewünschte Fahrradstreifen auf der Brücke nach Schuttern nicht in die Zuständigkeit der Deutschen Bahn, sondern liege beim Regierungspräsidium. Auch zu diesem Thema werde der Jugendclub eine Stellungnahme abgeben, erklärten die Sprecherinnen Sandy Niebling und Tabea Eisenblätter, die an diesem Abend neu gewählt wurden.

Der Club will sich noch weiter engagieren und wird jetzt Teil eines Jugendforums, das sich mit dem Thema Vandalismus beschäftigt. Mitglieder des Gemeinderats, Jugendliche, Vertreter der Schule, des Ordnungsamts, der Polizei, der Schulsozialarbeit, des Jugendbüros und der Verwaltung werden an dem Forum am 26. Juli teilnehmen. Außerdem entstanden in der Sitzung Ideen zur Entwicklung des Neubaugebiets Eschental. "Wenn ein neuer Ortsteil entsteht, sollte an mehr Grünflächen und an einen Treffpunkt für Jugendliche gedacht werden", so ihr Wunsch. Dieser soll an den Gemeinderat weitergegeben werden.

Für den Wachdienst am Baggersee bekamen Carmen und Thorsten Silbermann von der DLRG-Ortsgruppe Friesenheim-Schuttern aufbereitete Fahrräder überreicht. "Wir sind überglücklich", betonte Carmen Silbermann. Der Baggersee umfasse zu Fuß rund 1,5 Kilometer. "Mit den Fahrrädern kommen wir schneller ans Ziel." Die Secondhand-Modelle aus dem Privatbesitz von Carmen Silbermann wurden von den Jugendlichen repariert und anschließend in den Farben der DLRG neu gestaltet.

Aus dem Rat

Die Gemeindeverwaltung hatte bei der Deutschen Bahn um den Einbau einer Transportschiene für Fahrräder gebeten. "Die von Ihnen dargestellte Art der Fahrradtreppenhilfen ist nicht zugelassen und darf aus Sicherheitsgründen an unseren Treppen nicht gebaut werden", war die Antwort. Eigentlich hatte die Gemeinde überlegt, die Installation, wenn nötig, selbst zu übernehmen. "Aber wenn das jetzt die Bahn übernimmt, ist uns das natürlich noch lieber", so Bürgermeister Erik Weide in der Ratssitzung in Bezug auf das Antwortschreiben. Das weitere Vorgehen soll direkt mit der Behörde in Freiburg abgestimmt werden.