Pfarrer Michael Lienhard Foto: Störr

Glaube : Neuer Pfarrer tritt Stelle am 28. Oktober an / Schwerpunkt bei Verwaltung und Finanzen

Michael Lienhard wird am 28. Oktober seinen Dienst als leitender Pfarrer in der Seelsorgeeinheit (SE) Haslach sowie der SE Hausach-Hornberg antreten. Der Schwabo hat nachgefragt und stellt den 57-jährigen vor.

Haslach

Herr Lienhard, was hat Sie zur Bewerbung auf die Nachfolge von Helmut Steidel in Haslach bewogen?

Der Personalchef der Erzdiözese hatte mich nach etwas anderem gefragt. Dabei kamen wir darauf zu sprechen, dass ich beim nächsten Stellenwechsel in die Nähe meiner Heimat Zunsweier kommen möchte. Dann erzählte er mir, dass für die Seelsorgeeinheit Haslach ein neuer Pfarrer gesucht wird. Das sprach mich gleich sehr an. Im Gebet und in einigen wichtigen Gesprächen spürte ich dann, dass es richtig ist, mich für Haslach zu bewerben.

Was für einen Eindruck hatten Sie nach den ersten Gesprächen?

Ich konnte gleich sehen, dass es hier sehr viele engagierte Menschen und viele lebendige Gruppierungen in den Gemeinden gibt. In den Ergebnissen der Zukunftswerkstatt, die Ende 2018 in der Seelsorgeeinheit Haslach durchgeführt wurde, kann ich meine Anliegen sehr gut wiederfinden, und so hatte ich gleich den Eindruck: Ich glaube, das passt sehr gut zueinander.

Für wie viele Gläubige waren Sie in Ihrer bisherigen Seelsorgeeinheit Stockach zuständig?

Ungefähr 7000 Menschen gehören zur Seelsorgeeinheit Stockach, zu der die Stadt Stockach und neun kleinere Gemeinden gehören.

Im Juli hatten sich die Ereignisse überschlagen und Sie werden nun auch die Seelsorgeeinheit Hausach-Hornberg leiten. Wie groß ist der Respekt vor der Aufgabe?

„Hinter den Menschen in der Seelsorgeeinheit Hausach-Hornberg liegt eine sehr schwere und aufwühlende Zeit. Ich kann die Enttäuschungen gut verstehen und leider ist vieles kaputt gegangen. Ich komme jetzt neu dazu und meine Aufgabe wird es sein, gemeinsam einen Neuanfang zu wagen.

Das Vertrauen in die Institution Kirche hat in der SE Hausach-Hornberg stark gelitten. Was werden Sie den Gläubigen sagen?

Ich hoffe auf gute Gespräche, und dass Wunden heilen und dass Menschen, die sich enttäuscht verabschiedet haben aus der Kirche, der Gemeinde vor Ort eine neue Chance geben.

Kennen Sie Kooperator Jürgen Grabetz bereits? Und: Wie darf man sich die Zusammenarbeit vorstellen?

Ich kenne Jürgen Grabetz seit Beginn des Theologiestudiums 1983. Wir wurden beide 1990 zum Priester geweiht und nun freue ich mich sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm. Pfarrer Grabetz wird in der Seelsorgeeinheit Hausach-Hornberg für die Seelsorge und Pastoral zuständig und der präsente Priester vor Ort sein. Mein Aufgabenschwerpunkt für Hausach-Hornberg liegt vor allem im Bereich Verwaltung und Finanzen. Wie wir alles genau angehen wollen, wird ein wichtiges Thema sein, das wir im Pfarrgemeinderat im November miteinander besprechen werden.

Welche Erwartungen bringen Sie mit ins Kinzigtal?

Ich hoffe auf offene Herzen und ein gutes Miteinander, um einerseits Bewährtes weiter zu führen und andererseits gemeinsam auch neue Wege zu gehen. Ich wünsche mir, dass sich viele mit ihren Begabungen bei alledem gerne einbringen, und wir eine lebendige Glaubensgemeinschaft sind, in der Menschen unterschiedlichster Art sich beheimatet fühlen können.

Hatten Sie schon Zeit, die Menschen vor Ort und die Gegend kennen zu lernen?

Einige Menschen konnte ich schon treffen und auch die einzelnen Orte anschauen. Und da habe ich gleich gemerkt, ich freue mich darauf, hier daheim zu sein.

Wie nah werden Sie für die Gläubigen der SE Haslach als Ansprechpartner vor Ort zu erleben sein?

Andere Menschen zu treffen, miteinander zu reden, den Menschen nah zu sein, das ist mir sehr wichtig. Gemeinsam mit allen im Seelsorgeteam und den vielen Ehrenamtlichen möchte ich gut im Kontakt mit vielen sein.

Gibt es bereits einen Termin für Ihre offizielle Einführung in Haslach?

Meine offizielle Einführung in Haslach wird im Gottesdienst am Sonntag, dem 31. Oktober, sein.

Worauf freuen Sie sich bei ihrer neuen Aufgabe besonders?

Auf ganz viel Verschiedenes, vor allem natürlich auf die vielen für mich neuen Menschen, denen ich begegnen werde. Ich freue mich sehr darauf.

Michael Lienhard wurde am 29. Dezember 1963 in Offenburg geboren und am 20. Mai 1990 in Freiburg zum Priester geweiht. Nach Vikarsjahren in Konstanz und Engen war er von 1994 bis 2001 als Repetitor im Collegium Borromaeum Freiburg in der Priesterausbildung tätig. Von 2001 bis 2003 wirkte er als Pfarrer der Seelsorgeeinheit Gaggenau-Moosbronn. Lienhard war von 2003 bis 2005 als Dozent im Margarete-Ruckmich-Haus in Freiburg. Seit 2005 war er Pfarrer der Seelsorgeeinheit Stockach.