Die Lehrergewerkschaft hält nichts davon, dass Schüler am 20. Dezember in einer freiwillige Quarantäne gehen, wie es das Kultusministerium vorschlägt. Foto: Fischer

Eine freiwillige "Corona-Quarantäne" hat das Kultusministerium den Schülern in Baden-Württemberg nahegelegt – ein Vorschlag, der bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf Widerstand stößt.

Lahr - "Die Regelung zur Präsenzpflicht vor den Weihnachtsferien ist keine der GEW, sondern des Kultusministeriums, das erneut entschieden hat, ohne Rücksprache mit den Interessenvertretungen der Beschäftigten zu halten", nahm der GEW-Co-Kreisvorsitzende Mazze Biegert auf Anfrage der Lahrer Zeitung Stellung. Die GEW kritisiert die Mehrbelastung für Lehrkräfte durch die Regelung des Kultusministeriums, dass vom 20. bis 22. Dezember Schülerinnen und Schüler, die in Selbstquarantäne sein werden, unter anderem Arbeitsaufgaben erhalten sollen. "Wir halten mit Blick auf die Wünsche vieler Eltern eine solche Quarantäneregelung für die drei Tage vor Weihnachten nur vertretbar, wenn sie nicht zu Mehrbelastungen der Lehrkräfte führt", so Biegert. Eine Dauerlösung für die Zeit nach den Weihnachtsferien sei dies auf keinen Fall. Dies habe die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein am Donnerstag auch in einem persönlichen Gespräch mit Kultusministerin Theresa Schopper deutlich gemacht. "Wir sehen hier wieder viel Arbeit auf die Schulen zukommen", so Biegert weiter.

"Abmeldung" als Problem

Es gebe keine klaren Regelungen zum Beispiel zur Art oder Form der "Abmeldung". Zudem werde die "Fernbeschulung" tendenziell von Schule zu Schule unterschiedlich ausfallen – je nach Personalressourcen oder digitaler Ausstattung –, und auch das werde wahrscheinlich zu großem Unmut bei den Eltern führen. Elternvertreter hatten wegen Corona vor einigen Wochen eine Aussetzung der Präsenzpflicht gefordert. Die GEW Ortenau hatte zwar Verständnis für die Sorgen der Eltern geäußert, die Forderung nach einer Aussetzung der Präsenzpflicht jedoch abgelehnt.