Der Schweizer Sandro Ehrat könnte auch in der Regionalliga für den TC Oberweier spielen, derzeit laufen die Kaderplanungen. Foto: Künstle

Nach mehreren Jahren Bundesliga-Tennis in Oberweier ist es passiert: Der TCO geht im kommenden Jahr in der Regionalliga an den Start. Doch das Ziel ist klar, man will zurück in die zweithöchste Spielklasse. Die Planungen dafür laufen bereits.

Ein Abstieg im Sport ist immer schmerzhaft, egal in welcher Klasse man spielt. Beim Zweitliga-Absteiger TC BW Oberweier konnte man sich jedoch zumindest schon seit geraumer Zeit auf den Gang in die Regionalliga vorbereiten. Und am Freitag, als die Runde noch nicht komplett vorbei war, hat sich der Vorstand zusammengesetzt und die Marschroute für die Zukunft festgelegt.

Das Ziel dabei ist klar, an der Palmengasse sollen schon bald wieder Zweitligisten aufschlagen. "Wir wollen oben mitspielen und den Aufstieg in Angriff nehmen", berichtet Cheftrainer Oliver Killeweit von den Überlegungen beim TC Oberweier. Zunächst jedoch geht es im kommenden Jahr nach mehreren Saisons in der zweiten Bundesliga eine Klasse tiefer, die neue Realität heißt Regionalliga. Die Planungen dafür haben eigentlich schon Mitte der seit Sonntag beendeten Saison begonnen, als sich der Abstieg abzeichnete. Dass dieser verdient ist, darüber will Killeweit gar nicht erst diskutieren. "Wir waren mit Nürnberg und Waldau die schwächste Mannschaft und sind verdient abgestiegen."

In der Vergangenheit lief alles für den TCO

Nachdem in der Vergangenheit fast alles klappte beim TCO – 2019 stieg man sportlich ab, blieb jedoch am Ende trotzdem drin –, ging diese Runde einiges schief. Fürs Wochenende eingeplante Spieler aus dem Ausland verletzten sich oder mussten mit Corona kurzfristig passen, zudem waren die Gegner teilweise auch einfach zu stark. "Dieses Jahr lief alles gegen uns. Aber man muss ehrlich sagen, dass die letzten vier, fünf Jahre alles für uns lief", sagt auch Killeweit.

Den Abstieg schien er bereits am Montag gut verarbeitet zu haben, sein Blick ging schon wieder nach vorne. An der Philosophie des Vereins wird sich dabei nichts ändern. "Wir setzen weiterhin auf unsere jungen Talente", sagt Killeweit. Mit vielen der Nachwuchskräfte hat er bereits gesprochen, die Tendenz gehe zu einem Verbleib. Unklar ist die Situation noch bei den – nicht mehr ganz jungen – Eigengewächsen Adrian Obert (27) und Paul Wörner (26). "Wir hoffen, dass wir die beiden halten können", sagt Killeweit.

Bei Wörner klang der Coach optimistisch, Oberts Situation habe sich durch seinen Umzug nach Detmold jedoch etwas verändert. Zudem arbeitet Killeweit gerade an der Rückkehr von Andre Steinbach, den er gerne im Regionalliga-Kader 2023 sehen würde. Insgesamt sollen zwei bis drei Nachwuchskräfte zwischen 18 und 22 Jahren geholt werden, so der Trainer. Ganz ohne Unterstützung von ausländischen Spitzenspielern wird man jedoch auch in der dritthöchsten Spielklasse nicht bestehen können, sie sollen das geplante "Gerüst von sechs bis acht deutschen Spielern" auf den vorderen Positionen verstärken.

Den Großteil der in diesem Jahr eingesetzten Ausländer will der TC Oberweier dabei halten, gewisse Dinge seien aber natürlich noch zu klären. SpitzenspielerSandro Ehrat (Schweiz) soll ebenso gehalten werden wie der Italiener Simone Roncalli, gibt Killeweit bereits einen Einblick in die Planungen. Abgeschlossen sind diese jedoch noch nicht, derzeit nutzt der in der Szene bestens vernetzte Cheftrainer seine Kontakte, um potenziell interessante Spieler zu finden.

In Sachen Etat sollte sich dabei auch eine Liga tiefer nicht so viel ändern. "Unser Budget war gering für die zweite Liga", so Killeweit. Und da man keinen Haupt-, sondern mehrere kleine Sponsoren habe, sei auch kein extremer Einbruch bei den Einnahmen zu befürchten. Man werde zwar in der Regionalliga weniger Eintritt verlangen, allerdings spare man auch Schiedsrichterkosten in Höhe von etwa 5000 Euro, so der TCO-Trainer.

Außenwirkung durch zweite Liga war gut

Auf die vergangenen Jahre Bundesliga-Jahre des TC Oberweier blickt Killeweit als einer der Hauptverantwortlichen auch durchaus positiv. "Die Außenwirkungen war sehr gut und die Anlage hat sich gemacht", sagt er und nennt exemplarisch die neu entstandene Naturtribüne. Dass der Zuschauerzuspruch in dieser Saison etwas geringer war als in der Vorsaison, macht er an zwei Punkten fest: "Zum einen die hohen Temperaturen, zum anderen hatten wir zwei Freitagsspieltage", sagte Killeweit, der davon ausgeht, dass die Fans dem TC Oberweier auch nach dem Abstieg aus der zweiten Bundesliga weiter die Treue halten werden.