Es geht voran bei den Renovierungsarbeiten an der Hugenhofkapelle: Künstler Hans Busch (links) übernimmt die Restaurierung der Gipsfiguren aus der Kapelle von Inhaber Markus Hug. Foto: Schubert

Die Spendenaktion für die vom Blitz zerstörte Hugenhofkapelle läuft seit einigen Wochen. Manche Arbeiten an der kleinen Kirche konnten bereits erledigt werden. Die Lahrer Zeitung hat mit den Verantwortlichen gesprochen.

Schuttertal - Seit etwa vier Wochen läuft die Spendenaktion für die Erhaltung und Renovierung der Hugenhofkapelle in Schuttertal. Nachdem im Sommer ein Blitz in das Gotteshaus eingeschlagen war, hatte der Historische Verein für Mittelbaden Regionalgruppe Geroldsecker Land die Spendenaktion, zur Unterstützung der Kapelleninhaberfamilie Hug ins Leben gerufen. Zu hoch seien die durch den Blitz hervorgerufenen Reparaturkosten für die Inhaber gewesen, so Adalbert Kern vom Historischen Verein.

Bisher seien einige Spenden überwiesen worden, sagt Kern im Gespräch mit der LZ. "Die Kapelle ist ein beherrschendes, kleines Denkmal für das ganze Schuttertal. Das sieht man an den Spenden, die bisher eingegangen sind", erklärt er weiter. Nicht nur viele Schuttertäler, sondern auch viele Seelbacher hätten gespendet, sogar aus Stuttgart sei Geld geschickt worden. "Die Kapelle hat eine örtliche und überörtliche Bedeutung, den Spendern sind wir sehr dankbar." Vor allem die hohe Anzahl der Spender – und sei die überwiesene Summe noch so klein – sei beeindruckend.

Fünf Gipsfiguren sind beschädigt worden

Doch ob die bisher eingegangenen Spendengelder für die Deckung der Reparaturmaßnahmen ausreichen werden, sei aktuell noch nicht abzusehen. Denn aufgrund der Pandemie würden noch nicht alle Kostenvoranschläge der beteiligten Handwerker vorliegen. "Die Arbeiten stoppen aktuell, da man erst mit den Innenmaßnahmen anfangen kann, wenn alle elektrischen Leitungen repariert worden sind. Aber der Elektriker kommt nicht bei", so Kern. Die elektrischen Leitungen müssten von der Schuttertäler Kirche über die Lourdes-Grotte hoch zur Hugenhofkapelle verlegt werden. Im Innenbereich der kleinen Kirche stünden unter anderem Gips- und Malerarbeiten bevor. Lediglich das Dach sei bisher neu gedeckt worden. Letzteres und alle direkt mit dem Blitzeinschlag zusammenhängenden Schäden habe die Gebäudeversicherung der Inhaberfamilie übernommen, erklärt Kern.

Falls mehr Spenden eingehen würden, als letztendlich für die Restaurierungsarbeiten notwendig seien, werde mit dem übrigen Geld die Außenanlage um die Kapelle herum neu gestaltet, informiert Kern. Inhaber Hug plane die Einebnung des Hügels, auf dem die Kapelle steht. Außerdem solle eine Sandsteinplatte verlegt, eine neue Bank aufgestellt werden. Auch ein Blitzableiter – damals in den 1960er Jahren, als die Kapelle zum ersten Mal renoviert wurde, kein Standard – solle nun installiert werden.

"Das Einzige, was neben der Sicherung des Gebäudes noch angelaufen ist, ist die Restaurierung der Gipsfiguren", so Kern. Die Restaurierung werde durch die Spenden möglich gemacht. Fünf Figuren seien beim Blitzeinschlag zu Schaden gekommen, Absplitterungen seien nun zu bereinigen.

Hans Busch, ein im Ort ansässiger Künstler, übernimmt die Arbeiten an den Figuren. Beim Besuch unserer Redaktion präsentierte der Künstler eine bereits restaurierte Gipsfigur, Kapelleninhaber Markus Hug überreichte im Gegenzug eine noch herzurichtende.

Hugenhofkapelle gilt als Kleindenkmal

Um die Arbeiten zu stemmen, könnten der Historische Verein für Mittelbaden Regionalgruppe Geroldsecker Land sowie die Familie Hug auch auf die Unterstützung der Gemeinde Schuttertal zählen, so Kern. Etwa habe sich der Bauhof bereit erklärt, falls mehr Spendeneinnahmen als gedacht eingingen, einen Teil der Arbeiten an den Außenanlagen zu übernehmen. Auch eine örtliche Maurerfirma würde Sandsteinplatten verlegen und somit durch Arbeitsleistung zu Renovierung beizutragen.

Bei der Hugenhofkapelle handelt es sich nach Angaben des Vorsitzenden der Regionalgruppe Geroldsecker Land des Historischen Vereins für Mittelbaden, Norbert Klein, um eine öffentlich zugänglichen Kapelle und um ein Kleindenkmal. In der Satzung des Vereins stehe geschrieben, dass der Verein zur Erhaltung von Kleindenkmalen beitrage. Aus diesem Grund sei man als gemeinnütziger Verein in der Lage, zu Spenden aufzurufen und jene Bürger zu animieren, die immer wieder zu dieser Kapelle hoch wanderten, zum Erhalt beizutragen.

Info: Spendenkonto

Der Historische Verein für Mittelbaden Regionalgruppe Geroldsecker Land freut sich weiterhin über Spenden. Diese können auf folgendes Konto überweisen werden: Sparkasse Offenburg/Ortenau, IBAN DE60 6645 0050 0004 8881 71 – Verwendungszweck: Hugenhofkapelle Schuttertal. Eine Spendenquittung kann auf Nachfrage ausgestellt werden.