Immer wieder Thema, nun soll es angegangen werden: Das ehemalige Gasthaus Adler in Müllen soll umgenutzt werden. Angedacht ist unter anderem ein Dorfcafé. Archivfoto: Bühler Foto: Lahrer Zeitung

Rat: Ehemaliges Gasthaus Adler soll umgenutzt werden / Bürgermeinungen gefragt

Müllen (jle). Der "Adler" in Müllen ist sanierungsbedürftig. Das Thema stünde schon länger im Raum und werde immer wieder diskutiert. Nun soll unter Mitwirkung der Bürgerschaft eine Nutzungsmöglichkeit und eine Lösung gefunden werden. Das Nutzungskonzept für den "Adler" sei ein längerfristiges Projekt, an dem Bürger, Verwaltung und Ortschaftsrat mitarbeiten sollen.

"Der ›Adler‹ ist zusammen mit der Ortsverwaltung, dem Mehrzweckhaus und der Kirche ein zentrales Gebäude in Müllen", sagte Wurth-Schell. 2018 hat die Gemeinde das Gebäude von der Brauerei gekauft – bereits damals war klar, dass über kurz oder lang eine Sanierung notwendig sein wird.

Dorfcafé, Hofladen aber auch Wohnraum sind angedacht

"In diesem Zusammenhang ist es auch sinnvoll über Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudes nachzudenken", betonte Wurth-Schell.

Als mögliche Nutzungsmöglichkeiten benannte Wurth-Schell ein Dorfcafé, kombiniert mit einem Hofladen, Treffpunkt für Vereine oder gar einen Bürgertreff. Denkbar wäre für die Ortsvorsteherin auch Gebäudeteile des Nebengebäudes Schutterstraße 22 miteinzubeziehen. Die Bücherei und die Ortsverwaltung könnten in das Gebäude verlegt werden und zu einer zentralen Anlaufstelle im Ort gemacht werden.

"Eine solche Entwicklung bietet große Chancen für Müllen", so Wurth-Schell. Sie sehe eine Verbesserung der Lebensqualität im Ort und eine Förderung der Gemeinschaft. Dazu sei es jedoch unbedingt notwendig, die Müllener Bürger von Anfang an in den Prozess einzubinden, zu beteiligen und ihre Ideen in die Konzeption aufzunehmen.

Wurth-Schell gab zu bedenken, dass neben den öffentlichen Bereichen wie Bücherei, Ortsverwaltung und Dorfcafé jedoch auch weitere Nutzungen zur Sicherung der Finanzierung mit eingeplant werden müssten. Hier gelte es die Nachfrage nach Wohnraum in besonderen Wohnformen wie etwa Senioren- und Demenzwohngruppen oder barrierefreies Wohnen im Blick zu behalten.

Für dieses Projekt wurde von der Gemeinde das Büro Sutter gewonnen. Das Planungsbüro hat einen Ablauf der Projektentwicklung vorgeschlagen: Im Februar soll es mit den Vorbereitungen in Form eines Vor-Ort-Termins losgehen. Hier sollen die Planungsunterlagen und Bestandspläne gesichtet werden. Im zweiten Schritt werde ein Nutzungskonzept und der Raumbedarf geklärt. Dann gehe es an die Bürgerbeteiligung mit Ideenwerkstatt und Infoveranstaltungen. Der nächste Schritt sieht die Grundlagenermittlung mit Prüfung der Vorhabenszulässigkeit und Abstimmung mit dem Baurecht vor. Danach soll eine Flächenkonzeption erstellt werden. Diese soll bauordnungsrechtliche Themen berücksichtigen, etwa Stellplätze oder Brandschutzbestimmungen. Schritt fünf ist die Finanzbetrachtung, diese beinhaltet eine Rentabilitätsberechnung, Fördermöglichkeiten und die Betrachtung möglicher Trägerschaften. Dann soll es weitere Infoveranstaltungen für Bürger geben und der Abschluss der Projektentwicklung eingeläutet werden.