Auf den LZ-Artikel zur Ankündigung der Stadt, kommende Woche vier Tage lang Müll nicht wegzuräumen, gab es im Netz unterschiedliche Reaktionen. Foto: LZ

Die geplante Müll-Kampagne der Stadt hat im Internet eher skeptische Reaktionen hervorgerufen. Nur manche loben den Mut der Stadt für die Aktion.

Lahr - Teilweise mit Unverständnis, teilweise mit Lob reagieren die Lahrer im Netz auf die geplante Müll-Kampagne der Stadt. Diese will von Sonntag, 10. Juli, bis Mittwoch, 13. Juli, vier Tage lang Müll liegenlassen, der achtlos auf den Boden und nicht in Container geworfen wird. Ziel der Aktion soll sein, die Lahrer für das Thema Sauberkeit aufmerksam zu machen.

"Wir wollen mit der Aktion ein deutliches Zeichen setzen und dafür sensibilisieren, dass wir alle gemeinsam dafür verantwortlich sind, unsere Stadt sauber zu halten", begründete Bürgermeister Guido Schöneboom die Aktion. Dass der gewünschte Effekt eintritt, stellten einige Facebook-Nutzer, die den Beitrag auf der LZ-Facebookseite kommentierten, in Frage: "Derjenige, der sowas macht, wird sich davon nicht abschrecken lassen", kommentierte ein Nutzer im Bezug auf Müllsünder. Eine andere Nutzerin reagierte ebenso verständnislos auf die Aktion der Stadt: "Viele kaputte Autoreifen und vielleicht das ein oder andere verletzte Kind. Das wird es bringen", befürchtete sie.

Doch nicht alle äußern Kritik. "Gut so. Tolle Idee!", heißt es im Kommentar eines Nutzers. Ein anderer freute sich, dass man den Menschen "mal vor Augen führen" kann, was passiert, wenn der Abfall nicht weggeräumt wird. "Gute Aktion", lobte er.

Diskussionen über die Kampagne gab es auch in der Facebook-Gruppe "Du bist aus Lahr, wenn...", in der der LZ-Artikel geteilt wurde. Ein Mitglied der Gruppe äußerte konkrete Befürchtungen: "Der Parkplatz bei der Stadtapotheke in der Schwarzwaldstraße wird schlimm aussehen", schrieb die Facebook-Nutzerin. "Da, wo Müll rumliegt, schmeißen die Leute noch mehr hin.", befürchtete eine andere Nutzerin. Eine Weitere nahm die Diskussion zum Anlass, eine Lanze für die Arbeiter der Stadt zu brechen: "Hut ab und ein riesiges Dankeschön an alle Müllwerker, die täglich dafür sorgen das unsere Umgebung sauber ist und bleibt", schrieb sie.

Kritik an der Aktion gab es dahingehend, dass vorbildliche Bürger mit der zusätzlichen Verdreckung belästigt werden. "Diejenigen, die bisher ihren Müll in die Landschaft geworfen haben, werden das auch an den vier Tagen tun. Diejenigen, die ihren Müll bisher ordnungsgemäß entsorgen, werden dafür abgestraft, weil es noch dreckiger als sonst ist", teilte ein Nutzer seinen Unmut mit.

Die Stadt will am Donnerstag, 14. Juli, vier Teams des Bau- und Gartenbetriebs entsenden, um den herumliegenden Müll wegzuräumen. Die Aktion will die Stadt auf Bildern und Videos festhalten.